Pfingstmontag – nach Warendorf

Pfingstmontag – nach Warendorf

Warendorf (37.000 Einwohner) im Münsterland zwischen Münster/Westfalen und Bielefeld ist für seinen Pferdesport bekannt. Es hat auch eine schöne Altstadt.

Schon einen Tag nach meiner Ankunft aus Saarbrücken bin ich wieder unterwegs. Andere würden sich die Beine hochlegen und einen faulen Tag machen, aber das Angebot des 9-Euro Tickets lockt für mich sehr.

Wie schon im letzten Jahr, als wir Ticketabonennten aus NRW mit unseren Ticketsabos durch das Bundesland gefahren sind und ich das auch sehr ausgekostet habe, so mache ich das beim 9-Euro Ticket auch. Nur, dass die Strecken auch mal weiter sein können und dass ich auch eine oder zwei Übernachtungen einplane. Man kann daraus auch ein Geschäftsmodell machen (siehe die ganzen Radfahr-Youtuber). Die auf den ÖPNV schimpfen, sind sich nicht bewusst, wie gut man voran kommt.

Bis auf ein halbes Jahr hatte ich noch nie ein eigenes Auto gehabt und auch derzeit habe ich kein Auto. Ich bin bislang überall hingekommen, wohin ich wollte, auch wenn es etwas mühseliger war (mit dem Fahrrad oder zu Fuß). Auch auf dem Lande kann man wunderbar mit dem E-Bike fahren. Die einzige Ausrede ist Schnee und Glatteis, aber das Problem haben Autofahrer auch.

Das andere Wunderding ist unser Handy und die zahlreichen Apps der Verkehrsbetriebe. Bundesländerübergreifend funktioniert auch der DB-Navigator von Haltestelle zu Haltestelle und nicht nur von Bahnhof zu Bahnhof.

Ich bin heute also um 8.44 Uhr mit der Linie 107 von Essen-Stoppenberg losgefahren und war um 8.55 Uhr am Essener HBF. Mit der Linie RE42 (kommend aus Mönchengladbach) um 9.12 Uhr bin ich nach Münster/Westfalen gefahren. Ursprünglich wollte ich gar nicht nach Warendorf.

Ich habe in der VRR App, die auch alle Linien aus NRW abrufen kann, nachgeschaut, was könnte man machen. Münster/Westfalen ist an schönen Tag und an Samstagen überlaufen. So schön auch die Stadt ist, wenn man Menschenmassen unabhängig vom 9-Euro-Ticket vermeiden möchte, ist Münster/Westfalen nicht geeignet.

Nachdem ich mir so die Ziele angeschaut hatte, die so in einem zeitlichen Rahmen von ungefähr 20 Minuten nach Ankunft passten, habe ich mich für Warendorf entschieden. Der Zug, die Regionalbahn RB67 betrieben von der Eurobahn nach Bielefeld über Telgte, Warendorf und Rheda-Wiedenbrück fuhr genau zu der Ankunftszeit des RE42 ab.

Als Alternative habe ich mir die Buslinien angeschaut und siehe da mit der Buslinie R11 (R steht für Regional), stündlich, konnte ich um 10.31 Uhr ab Münster/Westfalen HBF nach Warendorf Bahnhof fahren. Die Abfahrt ist von Bussteig A, direkt am Eingang vom Bahnhofsgebäude in Münster/Westfalen.

Der Bus braucht 1 Stunde bis Warendorf und bedient auch Wohnsiedlungen in Telgte zwischen Warendorf und Münster/Westfalen.

Warendorf Zentrum

Damit war ich um 11.28 Uhr in Warendorf. Ich hatte Schwimmsachen dabei und bin dann quer durch die Altstadt zum Freibad gelaufen. Es gibt dort keine Bushaltestelle. Das Freibad befindet in einer Grünanlage am Emssee (ja, das ist die Ems, die auch in Niedersachsen namentlich für die Region verantwortlich ist).

Die Ems in Warendorf

3,50 Euro Eintritt für Erwachsene. Das ist selten geworden. Normalerweise kosten die meisten Eintritte schon mindestens 5 Euro (auch vor der Inflation und Ukraine-Kriese).

Es ist wieder schön, dass man auf seinen Touren, ohne zeitliche Anmeldung (in der Hauptcoronazeit konnte man nur bestimmte Zeiten buchen), ohne E-Ticket irgendwo spontan schwimmen gehen kann. Das habe ich 2019 und die Jahre zuvor gerne gemacht.

Das Wasser war recht kühl trotz vorheriger Dusche am Beckenrand. Es war nicht einmal voll. Einige schwammen, aber sonst kaum Badebetrieb.

Erstaunlich wie offen die Menschen dort in der Gegend sind. Keine Ahnung mit wie vielen ich da im Freibad spontan ins Gespräch gekommen bin.

Dann habe ich wieder nach vielen Bahnen meine Sachen gepackt und bin noch kurz durch die Altstadt.

Die RB67 auf Gleis 1 nach Bielefeld HBF

Auf der Rückfahrt habe ich dann die RB67 ab Warendorf auf Gleis 1 (hier fährt sie auch nach Bielefeld HBF ab) der Eurobahn um 14.12 Uhr genommen, die eine halbe Stunde bis Münster/Westfalen braucht. Anders herum hätte ich auch bis Rheda-Wiedenbrück fahren können, auch eine halbe Stunde Fahrzeit und dann den RE6 nach Essen. Hier kommt allerdings ein Problem mit ins Spiel.

In Münster/Westfalen habe ich eine halbstündige RE42 und einen stündlichen RE2 zur Verfügung, um nach Essen zu kommen. Außerdem könnte ich, wenn es zu voll würde, habe ich auch schon gemacht mit der RE7 von National Express oder RB89 von der Eurobahn bis Hamm/Westfalen HBF fahren und dann mit den Linien RE1, RE3 und RE6 nach Essen HBF bzw. mit der RB50 der Eurobahn nach Dortmund HBF und dann halt mit dem RE1, RE3, RE6, RB32, S1 und S2 nach Essen HBF fahren. Den RE11 habe ich nicht vergessen, aber durch die Bauarbeiten im Dortmunder HBF steuert dieser weder Dortmund HBF noch Hamm/Westfalen HBF an.

Von Rheda-Wiedenbrück aus wäre der RE6, die einzige Linie, nach Essen, ansonsten nur mit der RB69 nach Hamm/Westfalen HBF und dann wie oben schon beschrieben mit den Linie RE1, RE3 nach Essen.

Ich konnte ab Münster/Westfalen HBF nun die RE42 um 15.13 Uhr nehmen. Hier kam wieder ein Doppelstockwagen im Einsatz. Genau der gleiche Typ wie der vor kurzem bei Garmisch-Patenkirchen verunglückte. Ob ich Angst hatte? Nein.

Es gibt bei der RE42 einen 30 Minuten Takt von Münster/Westfalen HBF nach Essen HBF. Die Doppelstockwagen der RE42 halten nicht in Münster-Albachten und Sythen (Haltern am See). Nur die Triebwagen der RE42 aus Mönchengladbach halten überall. Seit der Verlängerung des RE2 nach Osnabrücks halten diese Züge zwischen Münster/Westfalen HBF und Essen nur in Münster/Westfalen, Dülmen, Haltern am See, Recklinghausen HBF, Wanne-Eickel HBF, Gelsenkirchen und Essen (fahren weiter nach Düsseldorf HBF – theoretisch).

Der Doppelstock RE42 hält in Essen nur am Gleis 22, also am abgelegenen Bahnsteig, wo auch die S2 hält.

Um 16.35 Uhr bin ich dann mit der nächsten Linie 107 wieder zurück nach Essen-Stoppenberg gefahren.

Warendorf ist eine wunderschöne Stadt, nur leider recht abseits vom Verkehr für meine Fahrten. Daher scheidet Warendorf für mich als neuen Wohnort leider aus.

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