Rheine-Ibbenbüren-Lengerich
Mal wieder eine Tour in der zweiten Urlaubswoche, die ich so nicht geplant hatte. Diese Tour ist auch nur durch ein Missgeschick meinerseits passiert.
Ich musste diesmal für die Fahrt bis nach Rheine dazuzahlen.
Ich habe das Ticket 2000 im Abo und da die NRW-Aktion ja nicht mehr läuft, brauche ich noch zusätzliche Tickets. Es gibt hier in NRW das „Einfach-Weiter-Ticket“. Für die Fahrt muss ich das Aboticket dabei haben und beim Schaffner vorzeigen. Für das Fahrrad brauche ich die NRW-Fahrradtageskarte. Das „Einfach-Weiter-Ticket“ gilt 6 Stunden nach Entwertung. Vorsichtig es gibt zwei Möglichkeiten: Die eine Möglichkeit ist das Ticket beim Kauf im Automaten bereits entwertet und bei der anderen Variante nicht.
Das „Einfach-Weiter-Ticket“ gilt nur in den Nahverkehrszügen. Die weiteren Einzelheiten könnt Ihr hier entnehmen.
Also für den heutigen Tag habe ich zwei „Einfach-Weiter-Tickets“ gebraucht – eines für die Hinfahrt und eins für die Rückfahrt + Fahrrad Tagesticket. Ein „Einfach-Weiter-Ticket“ kostet 6,80 € und die NRW-Fahrradtageskarte 4,80 €.
Also für die Hin- und Rückfahrt „Einfach-Weiter-Ticket“ 13,20 € + Fahrradtageskarte 4,80 € = 18,00 €.
Ich finde es sehr günstig, wenn man ein Aboticket der jeweiligen Verkehrsgesellschaft hat.
Heute Morgen bin ich also mit dem RE2 um 7.41 Uhr losgefahren und war um 7.41 Uhr in Münster/Westfalen HBF. Dann bin ich in den RE15 auf Gleis 2 umgestiegen und am liebsten wäre ich wieder bis Emden durchgefahren bis Ende war in Rheine.
Ich hatte gedacht, dass der RE60 (Rheine-Braunschweig) alle 60 Minuten fahren würde (aber er fährt nur alle 120 Minuten). Mein Ziel war eigentlich Osnabrück. Mit dem „Einfach-Weiter-Ticket“ kann man nicht bis Osnabrück fahren, aber mit dem NRW Tagesticket (Single oder mehrere Personen, welches aber 30,30 Euro kostet + die NRW Fahrradtageskarte). Ich wollte es aber billiger haben. Ich wollte bis Ibbenbüren-Laggenbeck fahren und dann die 20 km bis nach Osnabrück mit dem Rad.
Parallel verkehrt noch die RB61 der Eurobahn (Hengelo – NL nach Bielefeld über Osnabrück, Bünde, Herford). Die Ankunft des RE15 war um 9.34 Uhr in Rheine und die nächste Möglichkeit nach Ibbenbüren-Laggenbeck wäre um 10.15 Uhr. Mir war das etwas zu lang und ich dachte, ich könnte die gesamte 40 km bis nach Osnabrück fahren (und dann die 20 km zurück nach Ibbenbüren-Laggenbeck).
Also bin ich in an diesem düsteren sehr wolkenverhangenen Montagmorgen von Rheine aus ostwärts gefahren. Ich bin allerdings nicht bis nach Osnabrück angekommen.
Mein Tipp: Wenn ihr nicht total ängstlich auf dem Rad seid, dann fahrt Straße. Die empfohlenen Routen sind entweder sehr schlecht ausgeschildert oder wenn es eine Baustelle zu umfahren gilt, dann sind des unerfahrenen Bauarbeiter, die einfach Schilder hinstellen und dann im Glauben sind, alles richtig gemacht zu haben und wenn man die entlang fährt, dann kann es matschig enden.
Von Rheine Bahnhof bin ich erst rechts aus den Ausgang gegangen und dann den Kardinal-Gahlen-Ring gefahren, der auch über die Ems führt. Schließlich bog in die Ludwig- und dann direkt sofort in die Bevergerner-Straße. Die führt parallel zur L501 nach Hörstel. Aus der Bevergerner-Straße wird dann nach einem Kreisverkehr der Rodder Damm. Hier immer geradeaus bis die Straße aufhört. Am Ende bin ich links auf die L591 in die Nahrodder Straße eingebogen und bevor sie in die L501 mündet rechts in den „Auf dem Brink“ / Liststraße. Dieser führt direkt in den Stadtteil von Rheine Rodde herein. Hier auch bis zum Ende fahren, unter der Bahnlinie Rheine-Osnabrück und dann links in die Tovarstraße später „Am Feldgraben“ bis zum Ende. Hier kommt man wieder auf die L591, wo man links in den Stadtteil von Hörstel-Bervergern einbiegt. Am besten man bleibt auf der Straße, denn es gibt keinen Radweg.
Um in Richtung Hörsel abzubiegen muss man das zweite Hinweisschild (Westfalenstraße L833) links abbiegen. Man überquert die Schleuse vom Dortmund-Ems-Kanal und wird dann empfohlen rechts auf die Schleusenanlage abzubiegen. Am Ende gibt es eine kleine Brücke, welche man die Schleusenkamer überquert.
Heute war die Huckbergstraße wegen einer Baustelle gesperrt. Eine Umleitung wies mich an, an der nördlichen Seite der Schleusenkammer abzubiegen. Der Weg ist für Fußgänger und Radfahrer auf EIGENE Gefahr freigegeben.
Der nachfolgende Weg ist nur noch Matsche. Wer sich das ausgedacht hat, der war auch matschig im Kopf. Mir bliebt nichts andere übrig als das Rad eine Treppenanlage an der Bergeshöveder Straße hoch zu schleppen und dann am Ende links abzubiegen.
Unter der Bundesautobahn A30 (Niederlande-Bad Oeynhausen) hinweg und rechts gibt es einen asphaltierten Radweg. Super wieder etwas mehr Tempo machen. Dann wird empfohlen links auf einen nicht asphaltierten Waldweg abzubiegen.
Hier kann man die Niederland und Deutschland – den Unterschied sehen. In den Niederlanden gäbe es so eine Empfehlung nicht. Das kann nur von Beamten in Deutschland kommen, die das Fahrrad nicht richtig ernst nehmen.
Der Radweg endet an der Waldstraße und die bin ich dann auch gefahren. Auch der Radfahrer, der vor mir fuhr, nahm diese Variante. Schließlich an der L594 (Friedrich-Wilhelm-Straße) bin ich stur auf dieser geblieben, es gab auch einen gut ausgebauten Radweg.
Schließlich nach 90 Minuten (eigentlich eine Schmach) habe ich Ibbenbüren erreicht. Der Radweg hat vor der Stadtgrenze geendet und danach gab es für mich keinen Radweg, weil das Radwegschild fehlte und ich bin stur auf der Straße gefahren.
Die Ibbenbürener Innenstadt hat eine gute Mischung von alten und neuen Gebäuden aufzuweisen, ein Café Extrablatt (mit charmanten Kellnerinnen), ein Intersport und vielen anderen Geschäften. Für eine Stadt, die dem Bergbau noch zugeschrieben war. Am 17.08.2018 wurde hier die letzte Kohle gefördert. Das Bergwerk befindet sich an der Osnabrücker Straße, welche ich nicht aufgesucht hatte, denn es soll einen ziemlich heftigen Anstieg bis dahin geben. Ibbenbüren ist mir so weit bekannt auch der nördlichste Standort für ein Steinkohlebergwerk gewesen.
Nein nach Osnabrück bin ich nicht gefahren.
Es hellte sich in Ibbenbüren auf, die dicken nebeligen Wolken verschwanden und es kam die Sonne hervor.
Nach dem Essen im Extrablatt war ich noch am Aasee. Hier kann man im Gegensatz zum Bocholter Aasee nicht schwimmen, obwohl es eine Strandbar gab.
Schließlich machte ich mich auf nach Lengerich zu fahren. Lengerich hatte den Vorteil, dass es noch in NRW liegt und dass hier auch der RE2, der mich ohne umzusteigen nach Essen (und Düsseldorf) fährt, hält.
Die Buslinie R45 (Mo-Fr alle 60 Minuten, am Samstag alle 60 Minuten bis alle 120 Minuten und Sonn- und Feiertags alle 120 Minuten) verkehrt auch zwischen Ibbenbüren und Lengerich. Betrieben wird der R45 vom Regionalverkehr Münsterland.
Um nach Lengerich von Ibbenbüren zu fahren, muss man den Teutoburger Wald überwinden.
Mir schwante schon übles und Kampf am Berg. Ich bin die Lengericher Straße (die K44) gefahren. Am Anfang gibt es ein Motoradmuseum, aber so etwas interessiert mich nicht. Ein Fahrradmusum oder ein Dampflokmuseum wären interessanter für mich. Auf der K44 muss man schon einen Hügel überwinden, aber man hat auch eine gute Abfahrt bis zur K24 (Im Bocketal). Hier hatte ich einige unangenehme Steigungen erwartet, aber nichts. Es ging mehr bergab als bergauf.
Wie es der Zufall es wollte, habe ich noch die Museumslok der Reihe V65 gesehen, die an mir vorbei fuhr. Am Ende des Bocketals kam ich an der Landstraße nach Lengerich aus. Hier gab es nicht einmal einen Standstreifen dafür aber Nebenstraße wie Up de Ruer, Wallen-Lienen und Am Steinhügelgrab, die mich nach Lengerich brachten. Warum die empfohlene Radroute vor Lengerich wieder abbog, weiß ich nicht, aber wahrscheinlich muss man den Radfahrer noch unbedingt den letzten Stein einer überlebenswichtigen Burg vorbeiführen lassen.
Lengerich Zentrum liegt 2,5 km westlich vom Bahnhof, also von den heutigen Zügen. Es gibt noch einen anderen Bahnhof, aber hier fahren nur Museumsbahnen und von der Sorte, die ich zuvor gesehen hatte (V65).
Es ist eine Innenstadt, die einige moderne Elemente hat, aber auch einige historische Züge. Lengerich ist viel kleiner als Ibbenbüren, kann man hinfahren, muss man aber nicht.
Schließlich habe ich den Bahnhof erreicht, meine Fahrkarte für die Rückfahrt gekauft und mit dem RE2 um 15.01 Uhr nach Essen zurückgefahren. Lengerich liegt an der Strecke von Hamburg nach Münster und hier fahren Intercitys, Güterzüge und Nahverkehrszüge. Neben der RE2 hält auch hier die RB66 (Osnabrück-Münster) der Eurobahn, die an allen Stationen hält. Der RE2 hält noch an zwei kleineren Stationen bis Münster, aber das ist immer verschieden.
Der RE2 ist aber arg verspätungsanfällig und somit ist eine Bedienung nicht immer Bestandteil. Wenn er hohe Verspätung hat, dann fährt er nur bis Münster/Westfalen.
Der schöne Tag heute wurde von drei Absagen von meinen Bewerbungen getrübt und der neuerliche Bahnstreik von 5 Tagen trübt meine Aktivitäten erneut. Ich habe auch noch Glück, denn eigentlich wollte ich in dieser Woche irgendwo im Norden Urlaub machen. Aber mit der Bahn zu fahren, ist sehr unsicher geworden, egal ob GDL oder EVG – mir ist das eigentlich egal. Die Bahn fährt wieder nicht, nur die Privaten.
Vielleicht sollten die Bahn den gesamten Fern- und Nahverkehr an die Privaten abgeben. Die werden nicht streiken, die fahren. Vielleicht sollte man das gesamte Bahnsystem an Private abgeben.
Mich würde mal interessieren, ob jemand von LinkedIn, wo ich auch diesen Blogeintrag poste, diesen auch bis zum Ende durchliest (und auch die vorherigen). Ich bekomme keine Likes oder etc. Entweder schreibe ich so schlecht oder es interessiert niemanden.