Schade, bedauerlich
Mit einem sehr großem Bedauern habe ich das Aus für das Ubuntu Touch aus den Medien aufgenommen.
Ubuntu Touch war als Konkurrent für Android und iPhone als Betriebssystem auf dem Markt gekommen. Mir war aber sofort klar, dass wird ein reines Nischenprodukt bleiben und ganz am Anfang war Android auch nicht so dolle, eher unbekannt.
Das was ich bislang darüber gelesen und über einen Vortrag bei der OpenRheinRuhr (2015) gesehen hatte, hatte sehr viel Potenzial aus meiner Sicht. Den Massenmarkt hätte man nie erreicht, aber ich denke so gewisse Prozente den großen Marktplayern abgeknöpft. Als Linuxer war es natürlich das Ideale, um mit meinem Linux damit zu arbeiten.
Ich kann mir allerdings vorstellen und das ist ja das Gute an der OpenSource-Szene. Solche Projekte sind nur ganz selten ganz tot. Vielleicht war Canonical nur die falsche Firma, vielleicht ist so etwas bei OpenSuse oder Red Hat viel besser geeignet, um so etwas durchzubringen? Oder jemand anderes, der die zündende Idee hat? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Ubuntu Touch am Ende ist. In der Welt der proprietären Software wäre es mit Sicherheit.
Selbst das von Canonical verabschiedete Unity wird jetzt von einer Entwicklergemeinde weiter gepflegt. OpenOffice als es schien ganz tot zu sein, erlebte als LibreOffice wieder so was von steile Wiedergeburt, Mandriva ging zu Ende, Mageia ist ein Produkt daraus (zwar gibt es OpenMandriva, aber irgendwie dümpelt es auch vor sich her), wobei Mandriva mit Mandrake schon einen Vorgänger hatte.
Auch das Iphone hatte einen Vorgänger, weil, ich glaube Siemens oder ein anderes Unternehmen, an so was wie ein Smartphone überhaupt kein Entwicklungspotenzial drin sah.
Also nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern weiter hoffen.
Jämmerlich ist das was die deutsche Presse von sich gibt und damit meine diesmal die Journalisten von Heise und Golem. Beide Redaktionen hatten den gleichen blöden Tenor: „Sieht her, wir haben es schon immer gewusst, dass das kein Potenzial hat, oder wie blöd war diese Mark Shuttleworth eigentlich?“ Das ist leider wieder eine typische deutsche Reaktion, als Besserwisser öffentlich aufzutreten. Aber daran ist man in den deutschen Medien leider gewöhnt. In Deutschland gibt es keine Scheitungskultur. Wer in Deutschland scheitert, der hat jämmerlich und bis in alle Ewigkeiten versagt. Scheitern und aus den Fehlern lernen, um es besser zu machen, gibt es zwar, aber nur inoffiziell, aber spätestens beim zweiten Mal muss es 100%ig klappen.
Vielleicht ist mein Optimismus auch unerträglich, was technische Entwicklungen angeht. Ich glaube an eine reine OpenSource-Variante eines Smartphone-Betriebssystems wie auch an den Elektroantrieb bei Autos und das Smarthome für zu Hause. Sorgen bereitet es mir nur, dass sich viele andere so viele eher ablehnende Sorgen deswegen haben.