Tübingen hat eine neue Radfahrerbrücke eröffnet

Tübingen hat eine neue Radfahrerbrücke eröffnet

Das Bauwerk, welches 16 Millionen Euro gekostet hat, wird jetzt Bahngleise überqueren. Das wird den Radverkehr nun erleichtern, der bislang an Bahnschranken haltmachen musste.

Kritik kam mal wieder, dass das Projekt zu teuer wäre. Man sollte nichts für den Radverkehr ausgeben. In einem LinkedIn Post schrieb jemand von einer grünen Albtraum. Es gab einen Kommentar, dass sich jemand wünschte, dass man Autostraßen genauso viel Aufmerksamkeit widmen solle.

Autobahnbau war in der Vergangenheit

Die meisten Autostraßen und Autobahnen / Brücken wurden in der Vergangenheit gebaut, natürlich ohne diese Aufmerksamkeit wie diese eine Brücke. Die meisten Radwege / Radschnellwege werden unter ferner liefen eröffnet. Da kommt etwas Farbe auf die Fahrbahn und fertig. Selbst größere Projekte kommen kaum vor.

Es kommt aber in eine Zeit, wo das Auto in den Städten immer mehr verdrängt werden soll. Schaut man sich die Niederlande an, die ab dem Jahre 1980 ihre Radverkehrsanlagen konsequent ausgebaut und vieles umgebaut haben, es gibt immer noch den Autoverkehr bis ins Stadtzentrum. In den Niederlanden gibt es auch noch unzählige Autobahnen. Nur die Niederländer haben eine pragmatische Art gefunden, wie sie allen so gerecht wie möglich machen möchte.

Warum soll das in Deutschland nicht anders verlaufen? Andere Staaten, aber größtenteils mehr die nordischen Staaten, verändern ihre Verkehrssysteme auch.

Bewegungsarmut

Ob man es einer grünen Ideologie zuschreiben kann? Auch wenn ich wirklich kein Freund von den derzeitigen Grünen in Deutschland bin (siehe die Energiewende), so muss ich sagen, dass wir uns Menschen von unserer Art der Häufigkeit der Bewegung ziemlich ins Hintertreffen geraten sind.

Das Fahrrad ist nun mal das Verkehrsmittel Nummer 1, wo man mit der eigenen Bewegung größere Entfernungen innerstädtisch und innerhalb von 15 km, was auf dem flachen Land nichts ist. Zu Fuß beschränkt sich der Radius innerhalb von ca. 4 km.

Dass die meisten Menschen so eine Veränderung, die Abkehr vom Auto, als Bedrohung empfinden, ist eigentlich kein Wunder. Sie sind einfach zu bequem geworden, zumindest innerstädtisch. Sie wollen es nicht zugeben und verteidigen das Auto vehement. Das Auto suggeriert, dass sie als Mensch große Entfernungen überbrücken können. Dabei sitzen sie nur im Auto. Es ist natürlich anstrengend, im Straßenverkehr zu konzentrieren, aber trotzdem ist die Position eine sitzende.

Viele Mediziner sagen jetzt schon, dass das Sitzen das neue Gift sei. Wir sitzen im Beruf sehr oft. Dr. Spitz hat in einem Interview gesagt, dass kein Baby auf die Welt gekommen ist, um zu sagen, dass es einen Beruf im Sitzen ausüben möchte.

Bei meiner Tätigkeit im IT-Support Level 1 ist das nicht anders, 8 oder 9 Stunden fast nur Sitzen. Mit zunehmenden Alter stört mich das immer mehr. An meinen freien Tagen (4 Tagen) bin ich ständig in Bewegung, draußen.

Ich habe mich ans Fahrradfahren gewöhnt, ein Auto habe ich nicht. Ja auch im Winter. Handschuhe an, dicke Kleidung und ab die Post. Auch mit dem Fahrrad zum Hallenbad, was 8 km sind eine Strecke, kein Problem.

Nein, es muss niemand machen. Aber die Konsequenzen der Bewegungsarmut wird man irgendwann in Form von Krankheiten im Alter feststellen. Eine Stunde Joggen hilft nicht gegen Bewegungsarmut.

Wenn ich weiß, wenn ich mit dem Rad auch möglichst durchgängig fahren kann, so ist eine Brücke wie jetzt in Tübingen eine sehr gute Hilfe für uns, die sich gerne bewegen.

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