Überlegungen zu Fahrrad / IC / Regionalexpress
Gestern und heute war ich nicht großartig unterwegs.
Ein wenig mit dem Fahrrad unterwegs. Ja ich bin auch weiterhin mit dem Rad unterwegs, aber halt innerstädtisch. Innerhalb der Stadt kenne ich mich auch super aus, so dass ich hier schnell unterwegs sein kann. Ich bin ja derzeit viel in Deutschland mehr in Städten und kleineren Städten unterwegs, die man alle zu Fuß und halt in den Großstädten mit dem dortigen ÖPNV erreichen kann. Mit dem Fahrrad muss man oft aufpassen, dass man nicht in ein Schlagloch fährt oder dass der Radweg plötzlich doch endet. Ich kann die Stadt dann nicht so erkunden. Vom Bus und der Straßenbahn kann man eine Stadt besser begutachten.
Wenn ich nach meinem Urlaub in Estland etwas längere Fahrten mit Übernachtung mache, dann ist das Fahrrad dabei, denn dann kann ich vieles in die Fahrradtaschen packen. Im Rucksack, den ich trage, passt vier Tage Sommerkleidung rein. Im letzten Jahr bei meiner Fahrt nach Saarbrücken hatte ich das mal ausprobiert. Einen Koffer zu ziehen fand ich schon immer als sehr mühselig. Ja in den Sommerurlaub kann man das machen, aber sonst brauche ich ihn nicht.
Ich finde das mit den Fahrradtaschen dann doch wesentlich praktischer, auch wenn man beim Einstieg in den normalen InterCity an der Tür etwas Stress hat, aber ansonsten geht es sehr gut. Stress deshalb, weil auch die Tür zum Fahrradabteil ganz hinten oder vorne etwas klein ist und man erst die Fahrradtaschen abmachen muss und dann geschwind in den Zug stellt und dann flugs noch einmal kurz raus und dann das Rad reinstellt. Wenn mehrere Radreisende vorhanden sind, hilft man sich gegenseitig. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz.
Für den InterCity bzw. für den ICE4 brauche ich natürlich im Vorfeld eine Fahrradreservierung, sonst befördert die Bahn das Rad nicht. Man bekommt als Mensch dann einen Sitzplatz am Fahrradabteil und am Fahrrad muss noch so ein Zettel mit eigenen Namen und Bestimmungsziel hängen. Wenn man Pech hat bei der Reservierung muss man das Rad nach mit dem Vorderrad nach oben einhängen. Das ist oftmals im fahrenden Zug etwas mühselig, auch den umgekehrten Weg. Wenn man Glück hat, muss man das Vorderrad nur anheben. Aber da ich seit Corona keine Fahrradfahrt mit dem InterCity gemacht habe, weiß ich nicht genau wie das vor allem mit dem ICE4 und den ganz neuen Doppeldecker IC sein wird.
Alles was ich nördlich vom Ruhrgebiet mache, für mehrere Tage kommt das Rad mit.
9 Euro kostet es für Gesamtdeutschland (früher war es noch 6 Euro). 10 Euro kostet es International (früher 9 Euro).
2005 hatte ich das erste Mal nach Kiel gemacht und dann wieder 2018 nach Brüssel, nach Rostock und später nach Frankfurt/Main und 2019 wieder nach Rostock (alles mit dem InterCity).
Der ICE 4 wird auf diesen Strecken eingesetzt (siehe Wikipedia-Artikel – ganz rechts), aber auch ICE1, 2, 3 Garnituren sind noch unterwegs.
Persönlich würde ich aber einen InterCity, sofern noch vorhanden, vorziehen. Der IC ist günstiger und fährt oftmals weiter als die großen Ballungszentren. Die Fahrt 2019 nach Rostock war deshalb so bequem ich mit dem InterCity von Gelsenkirchen (weil in Essen wurde gerade gebaut) direkt nach Rostock fahren konnte. Dieser IC hielt nicht in Hamburg HBF (planmäßig), sondern fuhr um Hamburg einige Güterzugstrecken direkt nach Hamburg Bergedorf.
Ich weiß viele Autofahrer werden sagen: Ist das unbequem. Na ja für mich wäre es unbequem (weil ich es nicht kenne) das Fahrrad gefühlt lose auf einen Auto-Fahrradanhänger zu stellen (Klar es wird auch irgendwie befestigt) und dann über die Autobahn zu düsen. Klar, werden viele sagen, dass es super einfach ist. Wenn man damit Erfahrung hat ist ja gut. Ich habe die Erfahrung mit der Bahn und andere mit dem Auto.
Im Flugzeug muss man das Rad erst einmal zerlegen, die halbe Luft aus den Reifen nehmen und dann muss man am Zielflughafen das Rad wieder zusammenbauen. Dann fahre ich doch lieber innerhalb von Europa stundenlang mit der Bahn oder verzichte darauf.
Also kurzum. Ich bin immer noch mit dem Rad unterwegs, aber innerstädtisch.
Das witzige ist, dass diese Sorge meistens von autofahrenden Kollegen stammt. Es hat schon jemand auf LinkedIn auch danach gefragt, warum ich nicht mit dem Rad unterwegs wäre. Ich wäre doch in den letzten Jahren immer unterwegs gewesen, auf meinen Ausflügen.
Na ja die Fahrten waren auch meist innerhalb von NRW, wo man meist nur 2 Stunden fährt bis zu den Rändern (von Essen aus). Die meisten Fahrten derzeit gehen über 4 Stunden.
Essen – Minden/Westfalen, was ich früher dachte: „2 Stunden so lange“ ist heute mit dem Deutschlandticket praktisch um die Ecke. Wattenscheid, Bochum, Dortmund, Kamen, Hamm/Westfalen, Neubeckum, Oelde, Rheda-Wiedenbrück, Gütersloh, Bielefeld HBF, Herford, Löhnen, Bad Oeynhausen, Porta Westfalica und dann Minden/Westfalen. Das ist keine Entfernung für mich mehr. Ich muss auch sagen, dass ich die Strecke sehr oft fahre, auch sehr gerne. Mit dem RE60/RE70 weiter nach Hannover -> Bückeburg, Stadthagen, Haste, Wunstorf, Hannover HBF.
Ich hätte hier am liebsten, dass der RE6 bis nach Braunschweig weiterfährt. Derzeit fährt der RE6 in Doppeltraktion von Köln/Bonn Flughafen über Dormagen, Neuss, Düsseldorf nach Minden. Der RE6 könnte in Düsseldorf HBF anfangen und dann ab Bielefeld die Nummerierung auf den RE70 wechseln (wenn man die Nummerierung nicht ändern möchte) – bei Buslinien geht das ja auch. Dann fährt man ohne umzusteigen von Braunschweig bis nach Düsseldorf mit einem Regionalexpress. Vielleicht kann man die andere Fahrt nach Nienburg/Weser fahren lassen und dafür den RE78 streichen. Oder man teilt die Doppeltraktion in Minden und der eine Teil fährt nach Braunschweig und der andere nach Nienburg/Weser.
Der RE78 beginnt auch in Bielefeld HBF, wie auch der RE70.
Klar müssten die Zweckverbände noch zustimmen oder ähnlichem und genau schauen, wie man das mit der Trassenlage ist wegen dem Fern- und Güterverkehr. Aber so genau wollte ich das nicht schreiben, sondern grundsätzlich, eine ganz grundsätzliche Überlegung ohne ins Detail zu gehen.
Vom Bedarf brauche ich mir keine Sorgen machen, denn wenn ich mir am Samstag anschaue, wie viele Leute da in Bielefeld in den RE70 einsteigen, dann dürfte der Bedarf ausreichend sein. Klar, man müsste die Bahnsteiglängen in Bückeburg, Stadthagen, Haste und Wunstorf die Stationen östlich von Hannover bis Braunschweig HBF überprüfen, ob da ein RRX halten könnte.
Ein anderer Hintergedanke ist, dass man bislang um nach Berlin zu fahren, muss man wie folgt im Nahverkehr fahren. RE6 bis Minden/Westfalen, RE60/70 bis Braunschweig HBF, RB40 bis Magdeburg und dann RE1 bis Berlin. Mit einem RE6 bis Braunschweig entfiele ein Umstieg.
Warum auch dieser Gedanke. Mein Gefühl, dass die Zeit des InterCitys irgendwie abläuft. Vor kurzem hat die DB auf der Strecke von Ulm Richtung Bodensee einen InterCity durch einen ICE ersetzt. Das habe ich jetzt schon desöfteren gelesen. Meine Befürchtung ist, dass der InterCity über kurz und lang das gleiche Schicksal wie dem InterRegio passieren wird. Ich weiß, alle werden jetzt sagen: „Nein das stimmt nicht.“
Aber um auf den Fußball zu gehen: „Nein, wir halten wie Pech und Schwefel an dem Trainer fest.“ und zwei Tage später wird dieser entlassen.
Ok, so viel zu heute. Schönen restlichen Tag noch.