01.07.2018 Rückfahrt aus Elmenhorst/Lichtenhagen nach Essen
Ich bin schon früh aus der Unterkunft weg gefahren, am gestrigen Sonntag.
Um 8.45 Uhr habe ich das Haus verlassen und bin mit dem Rad nach Lütten Klein gefahren, wo ich bei „Junge“ ein belegtes Brötchen gekauft habe. Mit der S3, die von Warnemünde manchmal nach Güstrow fährt, bin ich dann schließlich am Rostocker Hauptbahnhof angekommen. Hier habe ich in Ruhe mein Brötchen gegessen und habe einen Wendezug alter DDR-Bauarbeit gesehen, der nach Warnemünde fährt.
Diese Züge kommen aus Berlin und sind Tagesrandfahrten für Ausflügler aus der Bundeshauptstadt.
Ich bin dann mit dem RE1 von Rostock bis nach Hamburg HBF gefahren. 2,5 Stunden hat die Fahrt dann gedauert. Der Zug hatte eine Verspätung von 20 Minuten. Eigentlich sollte ich den RE1 um 13.07 Uhr nehmen, statt um 11.07 Uhr, aber mir waren die 8 Minuten viel zu knapp in Hamburg. Allein 10 Minuten habe ich gebraucht, um vom Steuerwagen bis zum einzigen Aufzug zu gelangen und dann noch einmal 10 Minuten vom Bahnsteig auf die Verteilerplattform, weil vor mir natürlich sehr viele standen und auch mit ihren Fahrrädern und Kinderwagen hoch wollten.
In Hamburg habe ich auf der Spitalerstraße im Café Vivet noch etwas gegessen.
Eine knappe Stunde vor Abfahrt des IC 2029, mein gebuchter Zug Abfahrt um 15.46, kommend aus Hamburg-Altona, bin ich dann aufgebrochen, zurück zum Bahnhof. Runter zum Gleis 14 ging es dann schneller.
Irgendwie kam ich mit einem anderen Fahrradfahrer ins Gespräch. Der fuhr schon mit dem neuen ICE mit Fahrradbeförderung. Er sagte mir, er habe auch nur 6 Euro für die Fahrradbeförderung bezahlt, wie ich auch für den IC.
Die BR 101 des IC 2029 ist dann auf Gleis 14 des Hamburger Hauptbahnhofs nach Nürnberg über Bremen, Osnabrück, Münster/Westfalen, Dortmund, Hagen, Wuppertal, Solingen HBF (früher Ohligs), Köln HBF weiter nach Frankfurt, Aschaffenburg, Würzburg und Fürth, eingefahren. Um 0.44 Uhr sollte der Zug in der Frankenmetropole angekommen. Um 15.46 Uhr ist er aber pünktlich, wenn auch überfüllt abgefahren. Es ist schon ein tolles Gefühl, wenn man auf den Zug wartet, die Durchsage am Bahnsteig kommt und dann kommt der Zug langsam heran, alle Augen der Leute richten sich auf ihren Wagen, man steigt ein und fährt los. Der kleine Junge wird dann wach. Die Eisenbahn ist schon etwas besonderes, auch wenn so manche von zwei rostigen Schienensträngen mit eingebauter Vorfahrt spötten.
Ein anderer Radfahrer hatte auch seinen Anhänger dabei. Er habe, so erzählte er mir auf Nachfrage, weil ich das wissen wollte, auch nur zusätzlich 6 Euro gezahlt. Ich habe ihm beim Einsteigen geholfen. In der Fahrradszene hilft man sich gegenseitig beim Ein- und Ausstieg aus den Fernverkehrszügen. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Natürlich fragt man immer höflich nach, ob man helfen könne.
Man muss ja das Gepäck vom Fahrrad abmachen und dann schleunigst einsteigen. Also erst das Gepäck und dann das Fahrrad oder umgekehrt. Das war in Belgien Anfang Februar auch nicht anders.
Viele Frauen, die nicht mit dem Rad unterwegs waren, waren im Zug barfuß unterwegs und später auch am Bahnsteig noch. Ich finde das immer ganz toll.
Um 18.30 Uhr, pünktlich auf die Minute war der IC 2029 in Dortmund. Zwischen Bremen und Hamburg und später bis kurz nach Bohmte kann er richtig Gas geben. Ich glaube, die Strecken sind auch für Tempo 200 km/h ausgelegt. Das sind richtige Rennstrecken wo eine BR101 ihre Stärke ausspielen kann und wo man als Bahnfahrer freut, dass der Zug richtig Tempo machen kann. Das ist warum ich Bahnfahren liebe. Ja man muss schon den Sitzplatz reservieren. Zwischen Hamburg und Bremen verkehrt der Metronom und zwischen Bremen und Osnabrück der RE9 der DB AG im Nahverkehr.
Nach Münster hat der IC die zum Teil eingleisige Strecke über Ascheberg und Werne genommen, um dann an den ehemaligen und wohl schon längst abgebauten Hoesch-Werken in den Dortmunder HBF einzuschwenken.
Nach Dortmund wird er die Strecke vom RE4 (Dortmund-Aachen) benutzen (über Witten, Wetter, Hagen, Wuppertal), um dann nach Solingen HBF praktisch den RE7 über Leichlingen und Leverkusen Opladen zu folgen.
Ich bin in Dortmund von Gleis 11 auf Gleis 16 gewechselt, was eigenartigerweise direkt gegenüber liegt. Der Steuerwagen des RE1 befindet sich ganz vorne im Abschnitt E. Um 20.00 Uhr war ich dann auch ganz zu Hause.
Ich könnte mir nie vorstellen, eine solche Strecke mit dem Auto zu fahren. Früher als Kind ja, da sind wir noch mit dem Auto gefahren, aber später bin ich mit meinem Vater immer Bahn gefahren. Ich habe meinen Vater dazu angetrieben, weil ich mit Bahn zu fahren, immer ganz toll fand und mein Vater wollte auch nicht mehr so weite Strecken mit dem Auto fahren und auch wenn die Bahn mich oft verärgert und hier das ganze dokumentiere, für mich ist sie echt alternativlos auf langen Strecken.
Dänemark gegen Kroatien habe ich mir in Sachen Weltmeisterschaft nicht mehr ganz angetan, denn ich war doch recht müde.