Die Ruhe vor dem Sturm
Ich habe gestern ja bekannt gegeben, dass ich mein Business bald starten werden, auch mit der Gewerbeanmeldung. Derzeit bin ich aber noch in einer Erholungs- und Nachdenkphase. Ich sollte ja schon einen Plan haben.
Vor einiger Zeit hatte ich mich auf eine Person hier bezogen. Ich bin nicht nachtragend. Ich bin nur bei zwei Personen nachtragend gewesen und dabei bleibe ich auch bis heute bestehen, weil diese Personen haben sich bis heute bei mir nicht entschuldigt. Dabei hätten sie alle Zeit der Welt gehabt.
Was vor einigen Wochen passiert ist, hatte wohl nichts direkt mit mir zu tun – so viel konnte ich bislang erfahren, sondern war ein Abwehrmechanismus ihrerseits, den sie wohl auch unbewusst immer noch in sich trägt.
Ich habe diese Person schon längst entblockiert in den Sozialen Medien. Sie hatte sich einmal auf meine Kommentare beantwortet. Da war ich allerdings noch in meiner Dunstwolke des Ärgers gefangen, sodass ich diese Antworten gar nicht richtig wahrgenommen habe und erst viel später darauf reagiere. Es zeigt sich immer wieder, auch ich bin nicht frei von Ärger, und so ein wenig habe ich auch meinen kleinen Stolz in mir. Ich bin schon sehr großzügig, aber wenn es mich packt, dann brauche ich auch eine kleine gewisse Zeit der Einsicht.
Wie gesagt, ich bin bei ihr nicht nachtragend und warte gespannt auf eine Reaktion.
Es kann sich noch etwas hinziehen, weil sie war auf dem Jakobsweg von Porto über Santiago de Compostela, Finstere nach Muxia unterwegs. Vornweg zu sagen, ich bin trotz meiner eigenen Sportlichkeit, von ihrer Leistung zutiefst beeindruckt. Ich ziehe, da alle meine Hüte vor ihr, eine Meisterleistung zu sagen, ist noch stark untertrieben. Es ist für mich eine Leistung, die ich kaum mit etwas anderem zumindest mir bekannten vergleichen könnte, wenn man jeden Tag 12 bis 20 km wandert.
Galizien ist alles andere als flach. Durch meinen damaligen Urlaub in 2022 weiß ich, es gibt doch etliche Höhenmeter zu überwinden. Nein, es sind keine Alpenpässe zu meistern, aber wenn es nur rauf und runter geht, kann man das in der Endsumme als so etwas schon sehr vergleichen.
Dass aufgrund des Stresses, der sehr hohen körperlichen Aktivität und auch wegen der Müdigkeit, was falsch versteht und es dann hochkocht, wenn es zu Ende ist, ist eigentlich schon fast natürlich.
Sie wird sich jetzt ausruhen, wahrscheinlich viel lesen, spazieren gehen, sich ins Gras setzen (wenn das Wetter erlaubt) und einfach mal die Seele baumeln lassen und natürlich viel nachdenken. Die gesammelten Eindrücke und auch da beim Nachdenken verlangen eine ruhige, sachliche Aufarbeitung.
Ganz tief in meinem Inneren weiß ich, aber diese Person ist immer noch da. Sie ist nicht weg, sie ist da und sie wird wiederkommen für die aktive Kommunikation. Ich habe auch die Muße, zu warten. Keine Hektik, kein Stress deswegen, ich habe ganz viel Zeit.
Nach 22 Jahren Single sein, lernt man ganz geduldig zu sein. Ich bin eh schon Natur aus, ein sehr geduldiger Mensch, der eine aus der Sicht der anderen eine Engelsgeduld hat. Vielleicht ist es meine Introvertiertheit, meine Hochsensibilität, die das Fördern in einer Zeit, die gepaart ist mit so vielen Ängsten und künstlich und in 99 % der Fälle unnötig, erzeugten Stress.
Wenn wir alle mal einige Gänge herunterschalten würde, es täte uns so gut. Das heißt nicht, dass wir nicht produktiv sein sollen, sondern viele Dinge viel lockerer sehen sollten, nicht immer so verbissen, typisch Deutsch, ganz nach Preußens Vorbild, alles vierfach zu überprüfen. Zweifach genügt auch.
Ich bin auch nicht mehr im Angestelltenverhältnis seit Ende Januar 2025 und durch meine Burn-Out-Therapie im letzten Jahr habe ich viel über mich gelernt. Geahnt hatte ich einiges schon, aber das noch einmal vor Augen und bewusst zu machen, war ein tiefer Einschnitt. Erst diese Therapie hat es ermöglicht, den ungeliebten Job zu kündigen und die weiteren Ereignisse, die später kamen, mich wieder zu freuen.