16.08.2025 FrOSCon in Sankt Augustin
Der Samstag bot diesmal das bessere Programm bei der FrOSCon in Sankt Augustin bei Bonn.
Die FrOSCon ist eine spezialisierte Veranstaltung für den typischen Nerd. Muss nicht unbedingt Linux – Nerd sein, denn es werden Open Source Themen angesprochen und Open Source kann man auch auf Windows einsetzen ;-).
Es gibt auch einfachere Vorträge, die ich auch besucht hatte.
Gestern auch war der erste Außeneinsatz meines Notebooks außerhalb meiner Wohnung. Es gab seit dem Kauf im Januar 2025 noch keinen richtigen Anwendungsfall. Dort bei der FrOSCon habe ich mich auch mit dem WLAN verbunden. Ich weiß, nicht ungefährlich, aber immer noch ungefährlicher als ein ganz öffentliches WLAN im Zug.
Ich bin also morgens um 6.13 Uhr mit dem Nachtexpress NE2 losgefahren und dann um 6.32 Uhr mit dem Regionalexpress der Linie RE6 nach Köln HBF. Trotz einer im Bahn Navigator angekündigten Signalstörung im Raum Hamm/Westfalen war der RE6 pünktlich und auch pünktlich in Köln.
Danach bin ich auf Gleis 10a/b in die S12 um 8.01 Uhr nach Siegburg umgestiegen. Hier gab es eine übliche Weichenstörung, die eine Verspätung von 15 Minuten einbrachte. Es war aber nicht tragisch, weil ich hatte großzügig kalkuliert, also genügend Puffer eingeplant.
Das kommt einer ehemaligen Fahrt zur FrOSCon vor sehr vielen Jahren, als der erste Zug um 6.39 Uhr ausgefallen war (an einem Sonntag) – damals noch von Essen West, wo ich wohnte nach Duisburg HBF. Dann beim Umstieg der nachfolgende Zug auch ausgefallen (zum Glück wurde es erlaubt, mit Nahverkehrstickets in einem EuroCity nach Köln aufgehoben – das Deutschlandticket kann man noch nicht). So musste ich damals den ersten Vortrag um 10.00 Uhr sausen lassen.
Um 8.45 Uhr bin ich dann die Linie 66 ab Siegburg (das ist eine U-Bahnlinie im Großraum Bonn) zwei Haltestellen weiter zur Zielhaltestelle Sankt-Augustin Zentrum/Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.
Einen Zwischenstopp in einer Bäckerei für Brötchen hatte ich mir noch genehmigt. Vor mir standen auch Leute, die wohl zur FrOSCon wollten. Ich wusste gar nicht, dass Nerds sich so viel Zeit nehmen können für die Bestellung eines Brötchens.

Die FrOSCon ist kostenlos – seit Jahren. Nur ganz am Anfang hatte sie mal 5 Euro gekostet. Es bildete die übliche Schlange am Eingang. Man bekommt ein Namensschild, welches man seinen Namen schreibt, dann ein Band, wo man das Namensschild anheften kann und den üblichen FrOSCon Stoffbeutel. Früher war dieser noch mit gut gefüllt mit etlichen Werbeartikeln, die man irgendwann sowieso entsorgt hatte. Also brauch man gar nicht erst zu drucken.
Was kann man sehen? Die FrOSCon ist in erster Linie eine Vortragsveranstaltung. Es gibt ein Programm, welches im Internet veröffentlicht wird (in den ersten Jahren, hing es noch überall aus, aber macht man auch nicht mehr).
Daneben gibt es noch einen größeren Raum, wo sich viele Firmen präsentieren. Fedora war da, OpenStreetMap und viele kleinere. Früher war das noch größer. Es ist auch immer eine Glückssache, mit jemanden dort zu sprechen, denn es gibt die ganze Möchtegern-Quatscher – nicht von der Ausstellerseite, sondern von Besucherseite, die ohne Punkt und Komma reden und vergessen, dass noch andere gerne zu Wort kommen möchten. Das ist in der Nerd-Szene auch der typische Mensch, der an 364 Tagen kaum den Mund auf bekommt, aber an solchen Veranstaltungen, andere, die nicht so redselig sind, nicht zum Wort kommen lassen wollen. Ich lasse solche Leute reden. Die brauchen das für ihr Ego.

Zum Foto: Ich wollte den Ausweis eigentlich an mir (am Körper) tragend fotografieren, aber die Kamera verweigerte den Dienst. Ich weiß nicht, ob Kameras so eingestellt sind, dass sie so etwas blockieren oder die Kamera Schwierigkeiten hatte mit der Einstellung des Zooms. Ich müsste mal jemanden fragen, der mit Fotografie sich perfekt auskennt, den ich gerade kennenlerne. Vielleicht hat sie ja eine Erklärung dafür.
Außerdem gibt auf dem Gang zu den Hörsälen stehen noch einige Firmen.

Wie gesagt, die Veranstaltung ist der vortragslastig. In den wenigen Pausen sitzen die meisten vor ihren Laptops und machen da irgendwas – vielleicht müssen sie noch Arbeit von der Arbeitsstelle weiterführen, damit der Chef am Montag zufrieden ist mit ihnen.
Anders als die Abende hier bei mir in Essen früher (oder heute noch?) im Unperfekthaus bei den Linux-Abenden, lernt man hier keinen kennen oder nur sehr schwer. Ich denke, die meisten werden sich woanders her kennen und sich dort treffen.
Es gibt im Unperfekthaus auch eine Foto-Community.
Selbst nach 20 Jahren komme ich an dieses Niveau von Linux nicht heran. Klar, ich habe damit noch nie beruflich gearbeitet als Administrator ohne ähnlichen. Es sind alles Administratoren für ein Spezialgebiet, die da durch die Hallen herumschwirren. Wahrscheinlich würde ich wie immer als Gefahr angesehen, weil ich ein universelles IT-Wissen habe.
Ich bin auch nur hauptsächlich wegen der Vorträge dort, neuen geistigen Input zu erlangen.
Achso: Ja die Frauen sind auf dem Vormarsch in der IT. Gingen anfangs nur wenige Frauen mit, wahrscheinlich als Begleitung mit ihren Freunden/Ehemännern, so habe ich den Eindruck, dass viel mehr sich dort tummeln. Klar, der Männeranteil ist immer noch gewaltig.
Meine Vorträge gestern in dieser Reihenfolge:
- ZFS – Universelles Dateisystem für Solaris, illumos, BSD, Windows … Linux
- WordPress vs Bildung
- WordPress als Soziales Netzwerk
- „Ich werde jetzt Embedded Linux-Entwickler“
ZFS ist ein Dateisystem wie FAT32 als Beispiel. Es gibt natürlich noch viele andere Dateisysteme.
Embbed Linux = Sind Systeme, die man nicht so sieht. Im normalen Fahrkartenautomat ist Embbed Linux verbaut. Das ist kein Desktop-Linux, sondern das macht nur dieses eine Aufgabe, Fahrkarten zu verkaufen – vereinfacht gesagt. Auch die Kaffeevollautomaten, da ist Embbed Linux drin und selbst die Marsrover fahren mit einem Embbed Linux auf dem Roten Planeten umher. Die einfacheren Varianten sind ein Raspberry Pi oder ein Arduino (welches ich habe).
Nach dem letzten Vortrag bin ich dann gefahren, weil in den Hörsälen war eine so schlechte Luft, weil es auch draußen so schwül war in Sankt Augustin. Mir fielen immer wieder die Augen zu. Außerdem macht auch irgendwann der Kopf zu.
Der letzte Vortrag „Ich werde jetzt Embedded Linux-Entwickler“ fand ich wiederum als sehr interessant, auch wenn ich da aber nur wegen des wenigen Sauerstoffs im Hörsaal. Dieser war so gefüllt, dass es keinen Platz mehr gab und einige Leute auch stehen mussten.
Ja, natürlich, auch wir Nerds leben nicht von Luft, Linux und Liebe alleine, sondern wir müssen uns auch mit Essen versorgen. Diesmal gab es nur eine große Hauptmahlzeit mit Chili con Carne. Früher hatte man noch die Auswahl zu einem anderen warmen Mittagessen, meist was Vegetarisches.
Ich bin dann um 15.48 Uhr mit der Linie 66 bis Siegburg Bahnhof gefahren, dann mit der S19 (Planänderung) bis Köln/Bonn Flughafen und dann in den RE6 nach Essen HBF und der Linie 107 nach Essen-Stoppenberg. Die Planänderung war vonnöten, weil der RE6 ist am Köln/Bonner Flughafen immer leer. Das heißt, man kann sich den Sitzplatz noch aussuchen.
Bei der anderen Variante, mit der S12 bis Köln/Messe Deutz, wäre ich auf den RE1 angewiesen, der mit Sicherheit auch noch um 16.54 Uhr sehr gut oder überfüllt war. Warum soll ich mir den Stress für ca. 30 Minuten, eventuell früher ankommen, antun, wenn ich in einem leeren Zug gemütlich meinen Sitzplatz aussuchen kann?
Ich bin auch um 21 Uhr direkt eingeschlafen.
Um den heutigen Tag auch noch zu besuchen, müsste man dort in der Gegend um Siegburg / Sankt Augustin / Bonn übernachten. Aber für mich war da noch nie in Antrieb.