Ein furchtbarer Tag
Nein, nicht vom Wetter (Temperaturen, es könnte nicht besser sein – noch einmal schön warm), sondern dem außen herum.
Ich bin schon heute Morgen hier geflohen aus der Wohnung, weil sich mal wieder so ein Laubbläsertrupp hier herumschwirrte. Gefühlt stehen die Leute mindestens 8 Stunden an einer Stelle und haben ihre Blasgeräte auf höchster Lautstärke an.
Bei mir gegenüber ist eine Hochhaussiedlung mit einem Spielplatz und darum sind hohe Bäume. Gefühl tanzen die alle 7 Tage hier, um das Laub wegzuputzen – zumindest so kommt es mir vor.

Glücklicherweise konnte man heute schon direkt wählen gehen. Bei der Kommunalwahl vom 14.09.2025 hat es auch in Essen niemand geschafft, direkt zum Oberbürgermeister gewählt zu wählen. Im Essener Rathaus gibt es dafür einen großen Raum, wo man das machen kann. Ich war eh auf dem Sprung woanders hin, wie gesagt, die Laubbläser arbeiteten unerbittlich gegen das Laub (welches nach 5 Minuten sich da wieder befindet, wo es sie es vorher weggeblasen haben).

Ok, nach Köln. Ich wollte doch endlich mal die Maus finden. Nein, keine graue Maus, sondern die bekannte orangefarbene Maus („Die Sendung mit der Maus“). Jetzt kommt wieder das Kind im Manne vor, aber sie halt Kult, zumindest hier in Westdeutschland, aber ich glaube überall.
Dahin zu kommen, war wieder ein Akt für sich. Diese Sperrung um Bochum scheint mehr technische Probleme zu bereiten als die Sperrung noch im Frühjahr. Es ist wieder Großbaustellenzeit. In 42 Tagen und 7 Stunden ist die Strecke hoffentlich wieder frei. Der RE6 hatte auch noch Verspätung, kam wieder auf Gleis 2 im Essener Hauptbahnhof an. Kenne ich doch – ach ja, meine Fahrt am 10.09.2025 nach Bamberg. Mir ist aber dennoch ein Rätsel, warum sich nicht der gesamte Zug am gesamten Bahnsteig hinstellt.
Na ja. Dann musste der RE6 zwei Zügen den Vorzug leisten und dann mit 20 Minuten Verspätung ab. Für mich im Gegensatz zum 10.09.2025 nach Bamberg über Haßfurt ja kein Problem. Diesmal bin ich ja nirgendwo umgestiegen.
Und immer das gleiche Problem. Die Türen. Die Leute sind nicht in der Lage, sich von den Türen zu entfernen. Versteht denn keiner mehr was Technik?
Auf jeden Fall bin ich irgendwann in Köln angekommen. Angeblich hätten Züge vor meinem Zug gestaut.
Ach so: Heute war wieder Tag des lauten Telefonierens in der Straßenbahn, im Zug. Das scheint so eine Art Gedenktag zu sein, weil man das wirklich feiern (und aus üben) muss.
Leute, ich bin hochsensibel. Ich höre alles mit, nicht Wort für Wort, aber ich höre Stimmen, ich höre die Musik.

In Köln habe ich die Maus gefunden. Sauber und immer freundlich am Winken. Auch andere Erwachsene haben die Maus fotografiert, noch mehr Kinder im Erwachsenenkostüm.

Dann war ich wie gewohnt in Thalia am Neumarkt. Ich hatte da ein Buch im Kopf für die Existenzgründung, was ich mal vor einigen Wochen dort gefunden hatte, aber nicht gekauft. Hatte ich wieder gefunden. Stolz wollte ich es kaufen und schaute irgendwie aus Verlegenheit, wann das Buch gedruckt worden ist. Da stand tatsächlich das Jahr 2014.
Ok, hat sich erledigt. Ein 11 Jahre altes Buch – das kaufe ich nicht, nicht einmal vom Flohmarkt aus der Stadtbibliothek für 1 Euro. Keine Ahnung, was ich da alles schon geändert hat. Wenn das ein Buch Marke: „Ich Verfasser, ich erzähle auch mal was…“ wäre es ja gut, aber es ging um harte Fakten. Also wieder zurück ins Bücherregal gestellt.
Weil das Wetter so schön war (und es auch warm war), bin ich spontan mit der Linie 1 nach Bensberg gefahren. Bensberg gehört zu Bergisch-Gladbach und liegt im Osten von Köln. Der Stadtteil hat 5.801 Einwohner und hat auch Auswüchse vom Bergischen Land. In alten Schriften wurde auch schon mal mit Bainsbur, Bensbure, Behnsburg benannt.
Ich fuhr nach Bensberg eigentlich nur, um zu umsteigen nach Bergisch-Gladbach Zentrum. Insgesamt hat die Stadt 111.361 Einwohner und hat nur den S-Bahnanschluss mit der S11 nach Köln-Mülheim und Köln HBF. Die S11 fährt aber über Köln HBF und Köln Chorweiler, Neuss HBF, Düsseldorf Bilk, Düsseldorf HBF nach Düsseldorf Flughafen Terminal, zweimal über den Rhein und eine schöne Rundreise um den Block.
Ich bin mit der Buslinie 400, die nur zwischen Bensberg und Bergisch-Gladbach S-Bahnhof gefahren. Es war auch um 13 Uhr und ja, es war sehr voll. Weil um 13 Uhr haben natürlich alle Schulen Schulschluss und diesem Standardbus (also keiner mit so einem Gelenk) passte wirklich niemand mehr rein.
Vorher war es auch ein Stopp – Go. In Bergisch-Gladbach sind wohl alle Ampel so geschaltet, sobald sich ein Bus nähert springen die auf Rot? Gefühlt kam ich nicht weiter.
Auf jeden Fall irgendwann bin ich doch am S-Bahnhof von Bergisch-Gladbach angekommen, bin ein wenig durch die Innenstadt gelaufen. Was sich in der OpenStreetMap als eine möglich schöne Innenstadt zeigen wollte, war beim näheren Hinsehen doch nicht so arg romantisch. Ich bin blieb auch nicht lange.

Von der Haltestelle Markt, wo sich auch das Rathaus befindet – eins der Sorte sehr schön, bin ich mit der Linie 227 der Wupsi (bis 2016 hieß der Betrieb Kraftverkehr Wupper-Sieg AG (KWS)) nach Leverkusen Mitte Bahnhof gefahren. Wupsi bedient das Leverkusener Stadtgebiet und mit etlichen Linien darüber hinaus. Landschaftlich nicht so arg schlecht.
Da sind in den leeren Bus zwei jungen Frauen eingestiegen. Ich weiß nicht, ob die eine junge Frau ein Rendezvous hatte, schien so, denn sie schminkte sich so mit Lidschatten. Nicht, dass sie laut kicherten oder lachten, was mir schon wieder langsam zu viel wurde (Hochsensibilität), dann fing die eine auch noch sich gefühlt in einem undurchdringlichen Parfümwolke sich einzutauchen, wo es mir schon schlecht wurde. Normalerweise nehme ich als Hochsensibler übermäßige Gerüche nicht so richtig war, bin darauf nicht empfindlich, aber dadurch heute alles laut war, ist irgendwann der Kopf voll und dann empfinde ich Gerüche, gerade von Parfüms als dreifach zu stark.
Die beiden stiegen dann auch endlich vor mir aus, aber das Parfüm roch ich noch weiter.
Über Leverkusen Mitte Innenstadt muss ich nicht viel sagen. Ok, sie haben endlich ein schönes Einkaufszentrum da mal hingebaut, was auch Stil hat. Natürlich sind die Toiletten mal wieder, wie in allen Einkaufszentren, irgendwo in der hintersten Ecke eingebaut.
Der RE1 von Gleis 5 hatte auch Verspätung, nur 6 Minuten und weil Freitag war, brechend voll. Zum Glück wurde ab Düsseldorf Benrath ein Platz in meiner Umgebung frei, sodass ich mich schnell setzen konnte.
Normalerweise machen mir volle Züge auch nicht so viel aus. Aber alle in allem, war meine soziale Batterie jetzt endgültig leer. Zumal der Zug wieder andere Züge vorbeilassen musste, was die Fahrzeit auch wegen den nicht freigemachten Türen wieder verzögerte.
Zum Glück war die Straßenbahnlinie 107 ab Essen Hauptbahnhof recht leer für diese Uhrzeit von 16.10 Uhr. Nicht ganz leer, aber die Bahnen sind schon mal sehr voll. Noch kurz bei Lidl bei mir an der Essener Straße einkaufen gewesen und jetzt bin ich endlich zu Hause um 17.50 Uhr.
Die Laubbläser waren tatsächlich schon weg. Mal gucke einer an, doch so schnell weg.
Fazit: Ich sehne mich nach einer ruhigen Stadt. Mag sein, dass dort der Hund und die Hündin begraben liegen, aber viel Ruhe.