22.07.2019 Rostock bei Regenwetter
Auch mal eine neue Erfahrung. Die Hansestadt bei Regenwetter zu erleben. Ich war erst wieder einmal einkaufen mit dem Rad bei EDEKA in diesem Supercenter in Rostock-Lütten Klein (ich hätte da übernachten sollen – so oft wie ich da war).
Dann bin ich wieder von Elmenhorst mit dem ÖPNV gefahren. Es wurde Regen angesagt, aber wie viel und wie stark war unbekannt. Ich bin aber ohne Regenschirm oder Cap los gegangen (ersteres hatte ich sowieso nicht dabei). Wie üblich bin ich mit der Linie 119 ab Elmenhorst Feuerwehr losgefahren und dann in Lütten-Klein Zentrum umgestiegen in die Linie 1 zur Innenstadt.
Ich habe die Zeit in Rostock auch genutzt, nach meiner Kleidung zu suchen, denn in den Arbeitswochen habe ich keine Zeit dazu. Nächste Woche habe ich wieder die sehr ungeliebte Spätdienstwoche bis 20 Uhr. Also muss der Urlaub dafür herhalten.
Allerdings habe ich nichts gefunden, bin dann mit der Linie 5 bis deren Endhaltestelle in der Südstadt „Südblick“ gefahren. Das ist schon ziemlich ländlich. Warum weiß ich nicht, bin ich bis zur nächsten Ortschaft „Sildemow“ gelaufen. Ich habe aus Sildemow immer „Slidemow“ gedacht, weil in Powerpoint die Präsentationen „Slide“ heißen.
Es gab sogar einen Busverkehr hierher. Zwei Busse sind mir entgegengekommen oder war es nur einer? Also wenn ich mir die OSM Karte nun anschaue, dann gibt es keine Durchgangsstraße. Keine Ahnung. Es waren 3 km hin und 3 km zurück. 6 km sind nicht viel, aber es war super spontan, denn wurde nicht im Vorfeld geplant von mir.
Mit der nächsten Linie 5 bin ich zurück zum Hauptbahnhof gefahren (weil sich die Blase meldete) und weil der Bus der Linie 22 vor dem Nordeingang stand und die Bratwurst für 2,20 Euro von mir aufgegessen wurde, stieg ich in diesen bis zum Steintor. Name ist Programm. Es gibt tatsächlich ein richtiges Tor, das aber nicht von der Straßenbahn durchfahren wird.
Die nächste Linie, die Linie 4, wurde genommen und diese habe ich dann bis zur Haltestelle Dierkower Kreuz genommen. Der Bus der Linie 49 fuhr in vier Minuten ab (Takt alle 60 Minuten) und mein Ziel war das Fährterminal. Hier fahren die Fähren nach Dänemark (Gedser) und Schweden (Trelleborg) ab. Vor dem Fährterminal ist die Bushaltestelle, wo man neben der Linie 49 noch in die Linie 19 und 45 umsteigen kann. Einen Radweg gibt es auch und viele gut ausgeschilderte Wege. Vom Fährterminal, wo es zwei Verkaufsschalter von den beiden Schifffahrtslinien gibt (es gibt auch Toiletten), ist es mit dem Fahrrad noch einen 1 km bis zum Anleger. Für die Fußgänger fährt ein roter Linienbus ganz in der Nähe vom Busbahnhof 20 Minuten vor Fährabfahrt gegenüber vom Fährterminal ab.
Auf einem Platz, so nenne ich das mal, lagen viele Rotorblätter für die Windkraftanlagen. Ich habe mich nicht näher dran getraut. Nicht dass ich irgendwie in ein Spionageverdacht verwickelt worden wäre oder ähnlichem.
Es regnete jetzt etwas heftiger, aber noch recht sanft. Ich habe die Linie 19 (alle 60 Minuten) genommen, bis zur Haltestelle Martin-Luther-King Allee im Toitenwinkel. In der Nähe gibt es einen Penny Supermarkt. Auch hier stehen die typischen ehemaligen DDR Hochhäuser, aber heutzutage schon recht bunt verziert.
Zeitnah fuhr hier die Linie 18 (alle 60 Minuten) nach Hohe Düne Fähre ab. Fahrzeit 41 Minuten, denn der Bus fährt außen herum über Neu-Hinrichsdorf, Hinrichsdorf, Nienhagen, Stuthof, Jürgeshof, Hinrichshagen und Markgreifenheide. Bis Hinrichshagen wurde die L22 genommen ehe dann die K43 befahren wurde. An dieser Kreuzung steht auch eine Gaststätte und man könnte, wenn man die Berechtigung hätte, auch mit der Linie 118 fahren (Regiobuslinie), die aber durch andere Tarifzonen fährt.
Die Endhaltestelle ist Hohe Düne Fähre. Im letzten Jahr stand ich hier noch mit dem Fahrrad, als ich aus Ribnitz-Damgarten kam, heute als Fahrgast vom ÖPNV. Die Tageskarte gilt auch für die Fähre.
Es gibt zwei Fähren. Während die eine in Warnemünde steht, steht die andere in Hohe Düne. Hohe Düne besteht aus der einen Hälfte aus einem Militärgelände (Marine) und aus dem anderen Hälfte aus einem langen Sandstrand.
Während der Fährüberfahrt über die Warnow gab es gefühlt nicht eine Welle. Das Wasser war so ruhig, wahrscheinlich so ruhig wie bei dem Titanic Unglück 1912. Ein kleiner Junge vor mir brüllte wie am Spieß für die kurze Fährfahrt. Es erinnerte mich, dass ich auch Angst vor der Fahrt mit der Wuppertaler Schwebebahn hatte.
In Warnemünde spätestens an der Haltestelle Warnemünde Werft wurde der Regen richtig heftig. Für meine Verhältnisse kam ich noch recht trocken in der Unterkunft in Elmenhorst an, denn ich war schon mal deutlich nasser vom Regen. Also kein Grund zur Panik. Man kann den Regen ohne Regenschirm oder Cap im Sommer auch sehr gut genießen. Man muss nicht immer hektisch oder panisch sein. Man trägt doch kurze, dünne Kleidung, die schnell trocknet.