25.06.2018 Rostock die erste
Am Montag bin ich dann „endlich“ auch direkt nach Rostock rein gefahren. Von Elmenhorst fährt man ungefähr 16 km bis zur Rostocker Innenstadt mit dem Fahrrad.
Der Ort heißt ja Elmenhorst/Lichtenhagen (4.067 Einwohner) und Lichtenhagen ist auch ein Ortsteil vom Elmenhorst, liegt blöderweise auch direkt neben Rostock Lichtenhagen. Es könnte auch sein, dass dies ein Lichtenhagen ist, nur dass der geteilt worden ist.
In Essen gibt auch Fulerum und in Mülheim auch. Beide liegen direkt neben einander.
Im Gegensatz zu Elmenhorst hat Lichtenhagen keinen Supermarkt anzubieten. Die unmittelbare Nähe zu Rostock und zu Lütten Klein (17.000 Einwohner) macht es wohl überflüssig, denn hier gibt es Netto, Penny, Markant und auch Aldi. Durch Lichtenhagen verkehrt nur die Linie 119 der Rebus in der Woche im Stundentakt, am Wochenende und Feiertags fährt diese Linie gar nicht durch den Ort.
Lichtenhagen habe ich also schnell durchquert und bin in Rostock Lütten Klein. Auf dem ersten Blick sieht man nur Plattenbauten. Da ich aber schon einige Male in Berlin Hohenschönhausen war wegen einer damaligen Brieffreundin (1998/1999 war das Internet noch nicht so verbreitet), ist mir der Anblick vertraut.
An der Warnowallee befindet sich das Zentrum des Stadtteils, das als Warnow-Center deklariert wird. Es ist ein modernes Einkaufszentrum, mit einer Anbindung an den ÖPNV. Mit den Linie 1 und 5 kann man hier (Haltestelle Lütten Klein Zentrum) direkt in die Rostocker Innenstadt fahren. Die Buslinie 119 von Bad Doberan/Elmenhorst hält hier auch. Aber ich war ja mit dem Rad hier. Hier bin ich rechts auf die St. Petersburger Straße Richtung Süden gefahren. Lt. OpenStreetMap sind das 2,4 km, die sich aber ganz schön ziehen. Die Straßen sind hier breit, zweispurig für Autofahrer, die Straßenbahn hat hier ihren eigenen Bahnkörper und es gibt einen breiten Fußgänger- und Radweg.
Westdeutsche würden Plattenbausiedlungen verfluchen (von außen sehen sie auch nicht schön aus, aber durch meine Besuche damals in Hohenschönhausen weiß ich, die Wohnungen sind alle ganz normal von der Wohnfläche).
Ich bin dann schließlich der B103 ab Evershagen gefolgt. Ja, das ist die Rostocker Stadtautobahn, wie mir ein anderer Radfahrer sagte, aber es gibt auf BEIDEN Seiten einen Radweg und auch noch einen gut ausgebauten.
Westdeutsche Planer würden sich die Hände über den Kopf schlagen: „Wie kann man an einer solch gefährlichen Straße, wo Geschwindigkeiten für Autofahrer von 80 km/h erlaubt sind, noch einen Radweg an den Seitenstreifen haben?“.
Früher hat man anders gedacht und Ostdeutsche auch noch anders. Gut die Trabants haben wohl mit Müh und Not 80 km/h geschafft (sorry, den Witz musste ich mir erlauben).
An der Ausfahrt Wismar/Bad Doberan/Rostock Zentrum bin ich auch auf die L22 nach Rostock Zentrum gefahren. 7,3 km sind es nach einem Hinweisschild bis dahin. In Rostock stehen viele solcher Schilder an den Radwegen.
Hier sieht man auch bald die Straßenbahn wieder, die mich kurzzeitig verließ, um den S-Bahnhof der Linie S1 Rostock-Marienehe anzusteuern.
Ich habe mit dem Rad die S1 beim Bahnhof „Holbeinplatz“ unterquert. Am Kanonsberg bin ich zur Innenstadt abgebogen. Hier kam ich am Kröpeliner Tor aus (auch Haltestelle nur von den Straßenbahnenlinien in Rostock). Hier beginnt auch die Fußgängerzone (Kröpeliner Straße), die von den typischen Giebelhäusern gesäumt wird. Die typisch normalen Geschäfte wie Saturn, Kaufhof, Thalia, Hugendubel waren zu sehen. Ende der Fußgängerzone ist der „Neuer Markt“, wo sich auch das Rathaus befindet. Die Straßenbahn überquert den Platz langsam.
Ich wollte ja eigentlich auf Kanufahrt gehen und bin auch zur Adresse des „Vereins“ gefahren.
Hier ist Rostock wieder modern. Die Warnowstraße ist wohl neugebaut worden, die Straßenbahnen haben ihren eigenen Bahnkörper. „Am Haargraben“ befindet sich dieser Kanu-/Kajakverein. Ich wurde enttäuscht. Ich dachte, es gäbe dort einen kleinen Laden. In der Mail mit dem Verein vor meiner Fahrt hieß, dass man vorbei kommen könne und ich dann testen könne, ob ich in deren Kajaks rein käme. Nach meinen Vorstellungen gäbe es dort einen Laden, wo man dies mal ausprobieren könne.
Nee, es gab nur einen Wassergraben, auf der einen Seite stand: „Stadtpaddeln Rostock“, eine Handynummer und es gab einige Kajaks. Das war es schon.
Ich habe es dann sein gelassen.
Danach war ich noch kurz am Rostocker Hauptbahnhof, der sich recht klein präsentierte. Zu der Zeit war ja noch die Baustelle zwischen Schwerin und Bad Kleinen, so dass die Auswahl an Zügen nicht besonders hoch war.
Mit dem Rad bin ich dann in einem Zuge und einem kurzen Stopp im Warnowcenter nach Elmenhorst gefahren. Am späten Nachmittag war ich noch am Strand in Warnemünde.