26.06.2018 Bad Doberan-Heiligendamm-Börgerende-Warnemünde
In westlicher Richtung zog es mich an diesem Dienstag – nach Bad Doberan (12.000 Einwohner) liegt auch noch im Landkreis Rostock, Autokennzeichen ist aber DBR. Man erreicht den Ort über die L12 (11 km) oder mit der Buslinie 119.
Die L12 ist in westlicher Richtung etwas hügelig, aber große Anstiege sind nicht vorhanden.
Aus meiner Sicht hatte ich die Stadt aus nordöstlicher Richtung erreicht, wo man erst einen kleinen Hügel erklimmen musste, ehe dann auf der rechten Seite um 9.30 Uhr der Busbahnhof erreicht worden ist. 9.30 Uhr stehen ja alle Uhren still, weil dann ist ja Knoppers Zeit (wenn man der Werbung Glauben schenken darf).
Aus dieser Richtung kommt man am Bad Doberaner Münster vorbei. Das Mittelschiff hat eine Höhe von 26 m und ist 11 m breit. Der Eintritt kostet 3 Euro. Manchmal frage ich mich, ist Kirche nun reich oder arm (dass man dafür 3 Euro nehmen muss)?
Mich interessieren, sofern vorhanden auch immer die Bahnhöfe einer Stadt.
Durch die Streckensperrung zwischen Bad Kleinen und Schwerin fuhren hier auch keine Züge, sondern nur so ein einsamer Schienenersatzverkehr. Die Deutsche Bahn AG wollte ja nur bis April sanieren, aber dann urplötzlich hat man bei der 1847 eröffneten Strecke etwas entdeckt, was man jahrzehntelange (glaube ich zwar nicht) übersehen hat und deswegen haben sich die Bauarbeiten um weitere 11 Wochen verzögert. Manchmal habe ich den Eindruck, dass man den Nichtbahnangehörigen etwas vorgaukelt, was nicht stimmt.
Hier beginnt die 1886 eröffnete Bäderbahn Molli. Es ist eine Schmalspurbahn mit einer Breite von 900 mm, die immer noch unter Volldampf betrieben wird. Allerdings sie ist eine Museumsbahn und hat ihren eigenen Tarif. Fahrradbeförderung ist nicht möglich. Gezogen wird sie von der BR99.32. Die Dampfloks verkehren auch direkt durch die Bad Doberaner Innenstadt.
Einerseits ärgert sich die Bevölkerung über die Luftverschmutzung, aber Dampfloks solcher Art sind noch akzeptiert, auch wenn sie direkt in der Innenstadt verkehren.
Die Fußgängerzone ist schnell durchquert, die kleine Geschäfte von Kleinhandelskaufleuten geführt werden.
Ich war auch schnell durch und bin nach Heiligendamm (300 Einwohner) gefahren. Heiligendamm ist durch einen G8 Gipfel in 2007 schnell bekannt geworden, wo Trump noch nicht US-Präsident war. Es ist auch der Ortsteil (von Bad Doberan) der weißen Nobel-Hotels. Hier gibt es keine Supermärkte und auch kein Zentrum im eigentlichen Sinne, sondern nur Hotels und einen breiten Sandstrand, wo die Stadtverwaltung einige Kurtaxe-Automaten aufgestellt hat.
Hier zeigte sich auch die Sonne mit ihrer ganzen Intensität. Ich war nur kurz da, weil mir zu schnell voll wurde.
Über die Deichstraße bin ich ostwärts nach Börgerende gekommen. Hier wollte ich eigentlich schwimmen, aber wieder zogen dicke Wolken über mich hinweg, so dass es schnell kühler wurde. Nach einem Mahl bin ich über den Ostseeküstenweg ostwärts gefahren, auch wenn man in Börgerende gewarnt wird, dass er angeblich gesperrt wäre. Aber dem ist NICHT so.
Ich bin auf jeden Fall mit einigen Stopps bis Warnemünde gekommen.
In Warnemünde schien doch die Sonne kräftiger und die Wolken wurden weniger. Ich habe den Sprung in die Ostsee gewagt. In den Fahrradtaschen hatte ich alles dabei. Handtücher und mein Schwimmzeug. Durch so viele Erfahrungen mit Strand und Sonnenbränden (besonders 2003 in Wilhelmshaven und 2014 in Béziers (Südfrankreich) hatte ich auch eine alte lange Lauftight dabei, die schon einige Löcher zusätzlich aufwies und mein Schwimmshirt. Mit dieser langen Hose und dem langärmligen Schwimmshirt bin ich dann ab ins Wasser. Da ich mit der Tight schon einmal im See war, kannte ich das Gefühl. Im Meer ist das ja noch einmal ein anderes Gefühl. Die Füße signalisieren immer ein sehr kaltes Gefühl, aber wenn man tiefer rein geht, dann ist die Ostsee doch wärmer. Bis zur Schulter war ich drin, aber dann fröstelte es mich doch und bin ich wieder zurück an den Strand gegangen.
Ich bin auch nicht lange geblieben. Nur so lange bis die Tight einigermaßen trocken war. Das Shirt trocknet etwas schneller.
Am Ende der Reise habe ich die Tight auch in den Müll entsorgt. Da sollte sie sowieso hin, sollte aber noch einmal einen sinnvollen Einsatz im Meer haben.
Zurück bin ich dann wie gewohnt nach Elmenhorst gefahren.