Bamberg – Rückfahrt nach Essen
Auch ein Kurzurlaub geht mal vorbei und so ging es am Freitag, 12.09.2025 zurück nach Essen ins Ruhrgebiet.
Einen vollen Tag habe ich in Unterfranken bzw. Oberfranken verbracht. Ich habe am Donnerstag so ein wenig neugierig im DB Navigator herumgeschaut und da eine Verbindung entdeckt, die mir noch gar nicht in den Sinn kam. Diese bin ich dann auch gefahren.
Um 6.00 Uhr habe ich die Unterkunft im Hotel Alt-Bamberg verlassen. Das Fahrrad zusammen gepackt, Licht an das Fahrrad gebracht und dann im Dunkeln aber noch im trockenen Zustand zum Bamberger Bahnhof gefahren. Bamberg hat nur einen Bahnhof.
Ich habe mir wieder die Fahrradkarte Deutschlandtarif für 7 Euro am Automaten gekauft. Der Automat im Bamberger Bahnhof, die ersten beiden, wenn man fast an den Gleisen, der quasi in der Mitte steht, funktionierte irgendwie nicht. Also habe ich den daneben benutzt. Bemerkenswert ist, dass in Bamberg die DB-Automaten noch mit der alten Software betrieben werden. Das ist mir schon im Jahre 2023 auch im September in Braunschweig aufgefallen. Klar, wenn sie funktionieren, ist ja kein Problem. Bei mir in NRW stehen die Automaten mit der modernen Software. Daher war für mich eine Umstellung jetzt die Fahrradkarte Deutschlandtarif wiederzufinden. Ich komme mit beiden zurecht.

Auf jeden Fall ist dann von Gleis 4 der RE29 nach Erfurt Hauptbahnhof abgefahren. Das ist ein Regionalexpress, der fünfmal am Tag von Nürnberg Hauptbahnhof die thüringische Landeshauptstadt bedient. Fahrzeit von Bamberg nach Erfurt, eine Stunde und zehn Minuten.

Nürnberg – Erfurt am frühen Morgen
Der RE29 hält auch nur in Coburg, Coburg Nord und dann Erfurt. Nach der Ortsschaft Ebensfeld benutzt der RE29 dann die Schnellfahrstrecke Nürnberg-Erfurt. An der Verbindungskurve Niederfüllbahn verlässt der Regionalexpress die Schnellfahrstrecke und fährt dann nach Coburg und Coburg-Nord. Er biegt dann bei Dörfles-Esbach wieder auf die Schnellfahrstrecke (ja, dort fahren die ICE’s) ein. Leider stand der Zug erst einmal rund 10 Minuten, wegen der üblichen Vorfahrt eines anderen Zuges und baute seine Verspätung auf 15 Minuten auf. Er hat sie auch nicht wieder abbauen können. Schon ein wenig seltsam für eine Strecke, die keinerlei Hindernisse in Form von anderen Bahnhöfen hat. Nach Angaben der Deutschen Bahn ist der RE29 auch mit 190 km/h der schnellste Regionalexpress in Deutschland.

Die thüringische Landeshauptstadt wurde dann um 8.19 Uhr erreicht, statt 8.02 Uhr, auf Gleis 3a. Mein Anschluss, der RE2 nach Kassel-Wilhelmshöhe, stand auf Gleis 2. Also erst einmal herunter vom Bahnsteig und dann auf den nächsten wieder hinauf. Leider wurde nur eine BR642 eingesetzt, also ein Triebwagen, der Nebenstrecken befährt. Dieser Triebwagen war sehr voll.

Bis Döllstadt gab es zwei unerwartete Halte. Die Strecke ist hier eingleisig. Ich vermute mal wieder defekte Bahnübergänge, kennt man ja in Deutschland. In Leinefelde gab es mal einen kleinen Austausch an Personen und später in Eichenberg. Hier kann man nach Göttingen umsteigen. Aber von Erfurt hatte ich gesehen, gab es auch eine direkte Verbindung nach Göttingen oder diese ist ausgefallen, sodass sich dann die Leute in den RE2 drängten.
Um 2008 bin ich schon einmal mit einem Regionalexpress diese Strecke, zumindest ab Leinefeld nach Kassel gefahren. Damals kam ich von aus Leipzig und bin in Halle an der Saale in einen anderen Regionalexpress eingestiegen. Damals war ich erkältet. Daran kann ich mich gut noch gut erinnern.
Aber der RE2 aus Erfurt war pünktlich in Kassel-Wilhelmshöhe auf Gleis 1. Ich schaue in der DB Navigator App im Fahrtverlauf immer, ob die Züge an einem Bahnhof mal so 3 bis 10 Minuten Aufenthalt haben, um eventuelle Verspätungen abzubauen.

Mein Anschluss, der mir schon längst bekannte RE11, fährt von Gleis 8. Also einmal hoch zur Bahnhofshalle in Kassel-Wilhelmshöhe. Das Fahrrad bietet den Vorteil, weil es ja bekanntlich Räder hat, ist es mit dem hochlaufen ziemlich einfach. Wenn man einen Koffer dabei hat, den man hochziehen muss, ist es schon schwieriger. Aber ich würde sagen 96 % der Umsteiger sind von Erfurt später in den RE11 umgestiegen. Auf einem anderem Bahnsteig hatte ich auch einen typischen Rhein-Ruhr Express Zug gesehen und mir schwante übles, dass man wieder hochrennen müsste, weil sich plötzlich das Gleis ändern würden. Aber dem war nicht so.
So konnte ich um 11.03 Uhr mit dem RE11 nach Kamen fahren. Da ist man eingestiegen und Leute mit Koffer meinen inzwischen das Recht für sich gepachtet zu haben, diese ins Fahrradabteil abzustellen. Wenn man darauf hinweist, wird man inzwischen angefeindet. Er sagte mir, wenn der Zug voll werden würde, dass müsse ich raus – aber das entscheidet nur das Zugpersonal – nicht ein Fahrgast. Ich weiß nicht, woher dieser Hass auf Fahrradfahrer im Zug kommt. Auf Threads beobachte ich das auch bei einigen Beiträgen.
Der RE11 war bis Kamen ziemlich leer. Da war nichts mit Überfüllung. Warum manche meinen, sie wären der Bundeskanzler, entschließt sich mich nicht. Vielleicht ist es auch die allgemeine Frustration in der Bevölkerung, dass man jeden zum „Staatsfeind“ macht, weil man sich sonst nicht artikulieren kann.

Ich bin in Kamen umgestiegen, weil ich dort nur aussteigen brauche und dann in den RE1 wieder einsteigen brauche. Das heißt, ich muss das Fahrrad nicht Trepp ab und Trepp auf transportieren.
Auch im RE1 das gleiche Spiel. Alle saßen am Fahrradplatz. Nur das Eingreifen des Beschäftigten von Nationalexpress konnte die Leute dazu bewogen werden aufzustehen. Nicht einmal für einen Kinderwagen machen die Leute heutzutage Platz. Eine ganz schlimme Entwicklung, die sich da breit gemacht hat. Einige Leute, die da aufstanden, fühlten sich wieder hintergangen, veräppelt. Vor vielen Jahren konnte man die Leute noch dazu bewegen aufzustehen, heutzutage schafft das Zugpersonal kaum noch dazu. Gerade in den Rhein-Ruhr Express Zügen, wo in Doppeltraktion 800 Plätze zur Verfügung stehen, murren die Leute, wenn mal aufstehen müssen. Als ein Kinderwagen in Dortmund eingestiegen ist, bin ich von alleine aufgestanden, ohne dass mir was gesagt hatte. Warum klappt es bei der restlichen Bevölkerung nicht mehr?
Um 14.13 Uhr, mit einer leichten Verspätung bin ich dann in Essen Hauptbahnhof angekommen. Das restliche Fahren bis nach Hause, die 3,2 km ging problemlos.
