Schiffshebewerk Henrichenburg

Schiffshebewerk Henrichenburg

Ich war mal wieder am Schiffshebewerk Henrichenburg, welches in Waltrop gelegen ist. Jetzt habe ich alle Verkehrsmittel, um dort hin zu gelangen durch. Ich war dort schon einmal mit dem ÖPNV, mit dem eigenen Auto und nun mit dem Fahrrad/ÖPNV Kombi.

Nach meinem Mittagessen bin ich mit der S2 von Essen-Kray Nord um 12.27 Uhr abgefahren. Die S-Bahn hatte leichte Verspätung. Zwei Züge, ein IC (wohl verspätet, Standard in Deutschland) und eine RE42 fuhren vor der S2.

Um kurz vor 13 Uhr war ich dann Castrop-Rauxel Hauptbahnhof, wo ich sehr selten bin. Als Kind war ich mit meinen Eltern häufig im (am) Schloß Bladenhorst. Leider kann ich meine Eltern nicht mehr fragen warum wir da so häufig waren, denn die ganzen Informationen, die ich heute morgen durchgelesen habe, haben gezeigt, es war immer im Privatbesitz. Es gab wohl nie einen Vergnügungspark oder ähnlichem.

Auf jeden Fall bin ich mit dem Rad die Wartburgstraße (K28) nach Henrichenburg gefahren. Mal hat der Radweg urplötzlich aufgehört, mal fing er urplötzlich an. Radweganfang und Radwegende – das ist wohl keine Pflicht in Deutschland das eindeutig zu markieren. Ich bin die K28 bis zum Rhein-Herne Kanal gefahren. Eigentlich sollte ich hier direkt am Kanal entlang fahren, aber momentan ist da eine Baustelle.

Die Umleitung führt über einen Kiesweg. Für Stadtverwaltungen scheint man der Auffassung zu sein, dass man mit dem Rad wohl besonders sicher ist. Es ist natürlich das Gegenteil der Fall, denn der Kies ist sowas von weich und man muss schon sehr langsam fahren.

Irgendwo gestern oder vorgestern war irgendeine Stadtverwaltung der Meinung, den Radweg, der irgendwo gerade zusammengeflickt wird, für 50 Meter mit weichen Sand auszustatten. Was Stadtverwaltungen immer den Radfahrern zumuten, ist immer unglaublich.

Ich bin dann noch auf den Kanalweg gekommen. Ich fahre ja sowieso eher ein gemütliches Tempo. Nein, rasen, wie man Rennradfahrer mache ich nicht, aber auch kein sehr langsames Tempo. Ich möchte schon vorwärts kommen.

Altes Hebewerk Henrichenburg

Nach rund 10 km vom Hauptbahnhof in Castrop-Rauxel habe ich das alte Hebewerk von Henrichenburg erreicht.

Schacht Schleuse Henrichenburg (außer Betrieb)

Danach bin ich zur Schachtschleuse und zum neuem Hebewerk gefahren. Die Provinzialstraße, die L511, war heute am neuen Hebewerk ganz gesperrt. Daher war es etwas leerer als sonst.

Es war generell viel leerer als ich das bei so einem Wetter vermutet hätte. Ja, ich weiß, heute Nachmittag wurde zum Schrecken sehr vieler Fußball-Amateurvereine das 175. Revierderby zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund angepfiffen. 2:0 haben das die Königsblauen für sich heute entschieden. Das Hinspiel endete 4:4 in Dortmund.

Ich bin dann vom Hebewerk spontan ins 8 km entfernte Recklinghausen gefahren. Auf dem Weg dahin überholte mich ein Trecker, der einen Anhänger zog, wo Dortmund- und Schalke-Fans gemeinsam sangen und tranken. Einige Kilometer später wiederum kurz vor Datteln Horneburg war kollektives Blasenentleerung angesagt. Ob sie es noch bis auf das Berger Feld in Gelsenkirchen schafften (vielleicht war es auch nicht deren Ziel), weiß ich nicht. Bei dem Tempo des Treckers hätte man das Spiel wohl eher um 20.00 Uhr anpfeifen sollen.

Die L511, sie heißt jetzt Horneburger Straße, bin ich gefolgt. Radwegqualität war erschüttern schwach, hundsmiserabel. Ich möchte schon nicht schnell fahren, aber das ist auch nicht anders möglich. Einmal hat ein Auto ganz auf dem Radweg geparkt. Ich musste auf die Wiese vor dem Haus ausweichen. Die L511 bog rechts ab und heißt hier nun Devensstraße und man hat die Straße später als Autoschnellstraße aufgewertet wo sie mit der Bundesautobahn A43 mit der autobahnkreuzähnlichen Anschlussstelle Recklinghausen/Herten verbunden wird.

Ich bin der L610 gefolgt, die hier Dortmunder Straße heißt. Dieser Bereich der Region, die Vest heißt, den ich jetzt gefahren bin, war nicht der flachere Part. Ein lange zäher Anstieg nach Recklinghausen folgte eine lange Abfahrt. In meiner ursprünglichen Planung wollte ich von Recklinghausen nach Henrichenburg so fahren. Ich habe es zum Glück nicht gemacht.

Recklinghausen Mitte St. Peter Kirche

Die Dortmunder Straße mündet am Kaiserwall in der Recklinghauser Innenstadt. Ich hatte Lust auf ein kühles Glas Wasser und vielleicht auf ein Eis. Wasser habe ich immer dabei (meist 1,5 Liter), aber das ist nun mal recht warm. Außerdem wollte ich mich irgendwo hinsetzen. Entweder wären die Außenbereiche voll in der Sonne oder die Cafés waren zu. In der prallen Sonne sitzen konnte ich noch nie – mein Vater hatte das nie etwas ausgemacht und ist mir zuliebe auch in den Halbschatten gegangen. Im Halbschatten, das finde ich super klasse.

Ich habe nichts gefunden, also bin ich dann mit dem Rad noch ins 9 km entfernte Herne gefahren. Die ersten 100 Meter waren die Katastrophe. In der Innenstadt so auch Recklinghausen bemühen sich die Städte noch um eine scheinbare gute Radfahrinfrastruktur. Außerhalb scheint es den meisten egal zu sein.

Striche sollen einen Radweg symbolisieren.

Recklinghausen war anfangs der Meinung, dass zwei weiße Striche würden genügen, das als Radweg kennzuzeichnen. Diese Striche endeten dann auch wieder im Nichts. Wahrscheinlich ist die Farbe urplötzlich ausgegangen.

Im weiteren Verlauf auf der Fahrt nach Herne hatte ich auf der L551, der früheren B51, das Vergnügen zumindest auf einen kombinierten Geh- und Radweg unterwegs zu sein. Qualität schon viel besser.

Auf der L551 kommt man dann am Umspannwerk vorbei, das ich auch mal besucht hatte, überquert die Emscher und den Rhein-Herne Kanal. Die Stadt Herne hat einen schönen breiten Radfahrstreifen auf der L551 installiert, aber alle, die vor mir herfuhren, nahmen den Gehweg. Warum weiß ich nicht, denn schließlich, wenn man zum Bahnhof Herne möchte, muss man links abbiegen (Richtung Schloss Strünkede) und da ist das Befahren auf dem Radweg ideal, denn der Bordstein ist hier sehr hoch.

Bis Herne Bahnhof bin ich gefahren und bin mit der nächsten S2 nach Zollverein-Nord gefahren.

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