27.06.2018 Ribnitz-Damgarten
Eine besonders lange Strecke hatte ich mir dann bei aller besten Wetter an diesem Mittwoch vorgenommen.
Ribnit-Damgarten (15.000 Einwohner) liegt nicht direkt am Meer, sondern am Saaler Bodden, einer Lagune. Ungefähr 30 km sind es bis dahin. Ich bin auch ganz früh um 7.00 Uhr morgens los gefahren.
Zuerst musste ich die Fähre in Warnemünde zum gegenüberliegenden Ortsteil Hohe Düne und Markgrafenheide nehmen. Die Fahrkosten betragen fürs Rad 2,50 Euro. Die Fahrkarten kann man aus den Automaten des Verkehrsverbundes ziehen. Das heißt, die Fähre ist ein Bestandteil des Verbundtarifes und damit ein normales öffentliches Verkehrsmittel, wie Busse und Straßenbahnen auch. Die Überquerung der Warnow erfolgt mit kraftvollen Fähren, die immer gleichzeitig von den Ufern ablegen. Das heißt, legt die Fähre in Warnemünde ab, legt die zweite in Hohe Düne ab.
Nördlich von Hohe Düne liegt der Sandstrand und südlich davon die Marine, also militärisches Sperrgebiet. Die Buslinie 17 fährt hier regelmäßig zum ungefähr 2 oder 3 km entfernten Stadtteil Markgrafenheide, manchmal auch nach Hinrichshagen auf der K43.
Auf der K43 bin ich auch gefahren, hier gibt es einen Radweg. Nach der Markgrafenheide, wo es nur einen Netto Supermarkt (nein, nicht den Markendiscounter) gibt, wollte ich nach Graal-Müritz. Es gab auch ein Hinweisschild für Radfahrer durch den Wald. Ich bin da auch nur einige Meter gekommen, denn bei Fotoaufnahmen vom Wald hatte ich blitzschnell einige Blutsauger, sprich Moskitos an den Beinen, die wohl am verhungern waren und schnell zu bissen. Bis Graal-Müritz hatte ich mit einigen frischen Moskitosstichen zu kämpfen, die leider etwas schmerzhaft waren.
Nein, ich bin dann brav die Straße durch den Wald und nicht den Waldweg im weiteren Verlauf genommen.
Auf der L22 von Hinrichshagen bis zum nächsten Ortsteil Torfbrücke sind es 6 km, die sich aber ziemlich hinzogen. In Graal-Müritz, die Schmerzen von den Stichen waren da schon verflogen, habe ich mir noch schnell ein belegtes Brötchen gekauft. Auf dem Graaler Landweg, der mir die Umgehung der L22 durch Müritz ersparte, habe ich mich entleert.
An der Ortsschaft von Klein Müritz, ein Ortsteil von Ribnitz-Damgarten bin ich auf den Ribnitzer Landweg direkt nach Körkwitz gefahren. Hier habe ich auch etwas schneller in die Pedale getreten, weil außer Wald und ein Museumswald war nichts besonders zu sehen.
An einer Kläranlage von Ribnitz-Damgarten bog ich rechts ab, vorbei an Körkwitz (151 Einwohner) und bin schnell vorbei am Schwimmbad und dem Rostocker Tor zur Marienkirche gelangt. Hier gab es einen Brunnen, wo ich erst einmal meine Schuhe ausgezogen hatte und die Füße gekühlt habe.
Eine junge Frau und ihr Sohn gingen auch immer wieder durch das Wasser. Ich schaute sie und sie mich, aber wir brachten kein Wort zu Stande (nicht einmal „Hallo“). Wir haben uns eher lächelnd angeschaut. Mehr war irgendwie nicht drin. Ja, sie war umwerfend schön (schlank, gefärbte Haare) und sie und auch der Sohn gingen barfuß durch die Gegend, denn Schuhe sah ich nirgends. Sie hatte da einen „Papa“ zu ihrem Sohn erwähnt, also war das Thema gegessen, wenn man versteht was ich meine.
Ich habe meine auch später in die Fahrradtaschen gesteckt und habe mein Rad barfuß (das mache ich im Sommer am liebsten) durch den Ort geschoben. Eigentlich sollte dies keine großartige Sache sein, keine Schuhe zu tragen, aber irgendwie ist das umgekehrte das anormale.
Auf jeden Fall war ich noch barfuß am Saaler Bodden und später habe ich mein allererstes Eis in diesem Sommer gegessen. Ich bin dann (nicht barfuß) zum Bahnhof von Ribnitz-Damgarten gefahren. Hier kann man nach Stralsund und auch nach Rostock fahren. Die Linie 210 fährt hier nach Barth und Zingst ab und zu dem Zeitpunkt wo ich sie gesehen hatte, hatte der Bus auch einen Fahrradanhänger dabei. Die Linie verkehrt beinahe stündlich. Ich fotografiere mir immer vor Ort auch die Haltestellenpläne, damit ich später im Internet besser danach suchen kann, denn gerade im Urlaub kann man nicht alles behalten.
Mein Plan war es auf der B105 (Fahrradweg) direkt nach Rövershagen zu fahren (damit auch wieder zurück nach Rostock). Bis zum Ortsteil von Ribnitz-Damgarten Altheide bin ich gekommen; dann hörte der Radweg auf und weil hier 80 km/h erlaubt ist (und viele halten sich sowieso nicht an die 80 sondern fahren bestimmt 100 km/h und mehr), musste ich umkehren und bin auf einer Piste (Altheider Weg) gefahren, die wirklich jeder Beschreibung spottet. Schlaglöcher ohne Ende und das war eine offizielle Empfehlung für Radfahrer. Diesmal habe ich an einen erneuten Speichenbruch geglaubt oder noch schlimmeres am Hinterrad, auch wenn ich langsam gefahren bin.
Ich bin entnervt am Freilichtmuseum Klockenhagen angekommen und habe mir eine Pause gegönnt. Im westlich gelegenen Ortsteil Hirschhagen bzw. Neu-Hirschhagen an der L22 bin ich durch mein Tablet auf die Straße „Am Waldesaum“, die später „Schleminschneise“ heißt aufmerksam geworden. Sie verläuft in südlicher Richtung von Graal-Müritz und ist 7 km lang und auch voller Schlaglöcher. An der Müggenburg bin ich wieder auf die L22 gekommen und habe eine Pause an der Bushaltestelle „Hinrichshagen Gaststätte“ gemacht. Hier verkehren die Buslinie 17, 18 und eine Überlandlinie (Nummer weiß ich nicht). Die Linie 18 verkehrt nur einmal am Tag, die „17“ nur an einigen Stunden und die Überlandlinie stündlich glaub ich.
Zurück über die Fähre bei Hohe Düne nach Warnemünde. Ich war noch bei REWE (Adresse: „An der Stadtautobahn“), die auch am Sonntag geöffnet haben. Hier habe ich noch etwas Saft gekauft und war bei Lila Brötchen holen. Neben „Junge“ ist „Lila“ bei Rostock sehr oft vertreten. „Peters Backwaren“, „Kamps“ oder „Döbbe“ habe ich nirgendwo gesehen. Ich glaube aber „Peters Backwaren“ gibt es nur in Essen.
Ich habe natürlich das Spiel der Deutschen gegen Südkorea bei der WM angeschaut. Auch hier gilt die uralte Fußballweisheit: Wer keine Tore schießt, kann nicht weiter kommen. Das gilt auch für Deutschland. Südkorea hat es vorgemacht, wo der Ball rein soll.
Ich habe allerdings beim 0:1 nur darauf gewartet, dass die Deutschen den Videoschiedsrichter verdammen, weil die ganze Technik sowieso zuwider ist („Neuland“). Das erst angezeigte Abseitstor war doch kein Abseits. Aber bislang ist die Debatte ausgeblieben. Das wundert mich doch stark.
Mein Hauptaugenmerk geht sowieso die ganze Zeit nach Belgien.