Katastrophe auf dem RE2 (Düsseldorf-Münster)

Katastrophe auf dem RE2 (Düsseldorf-Münster)

Die Spätschicht ist vorbei. Gott sei Dank, aber der bittere Nachgeschmack kommt immer am Schluss.

Es war wohl im Raum Wanne-Eickel eine Weichenstörung (hat man hier erst vor kurzem die Schienen erneuert, die Weichen kommen irgendwann später dran) 1 Stunde vor Arbeitsende. Aus diesem Grund behält die Deutsche Bahn AG das Recht vor, die Züge zu kürzen, als die Verbindung.

Und so kam es mal wieder, dass man nur die Fahrt um 20.13 Uhr ab Düsseldorf Flughafenbahnhof des RE2 Richtung Münster gestrichen hat.

Immer dann wenn ich Feierabend mache um 20 Uhr, dann wird der Zug gestrichen. Nachforschungen von mir ergaben, dass die späteren Züge und die Züge davor fuhren alle. Aber das nützt mir nichts. Mein Dienst geht nun mal bis 20 Uhr und nicht bis 19 Uhr oder 21 Uhr. Vielleicht kann sich jemand von der Bahn aussuchen, wann er Feierabend machen kann, aber in der freien Wirtschaft ist das nicht möglich.

Soweit ich das überblicken konnte, war der RE2 vom Flughafenbahnhof bzw. Düsseldorf HBF also in dieser Woche in Essen HBF nie pünktlich.

Am Donnerstag kam der Zug mit 10 Minuten Verspätung (am Abend ist das gefühlt viel mehr als um 16 Uhr, wenn man nicht so müde ist) in Essen HBF an, weil ein RE11 in Mülheim HBF liegen geblieben ist.

Mir schwahnt übles, wenn die Linie in einem Monat bis Osnabrück HBF fährt. Dann wird die Linie wohl nie mehr pünktlich sein. Für die Sesselpupser vom VRR oder Bahn ist das toll zu lesen: Der RE2 von Düsseldorf nach Osnabrück. Wenn schon Münster-Düsseldorf so viele Zugausfälle und Verspätungen bringt, dann wird Düsseldorf-Osnabrück noch schlimmer werden.

Auf dem RE2 fahren, soweit man den Meldungen der DB Regio NRW auf Twitter vertrauen darf, wohl nur Altfahrzeuge. Ich lese da von sehr vielen Fahrzeugstörungen und somit fahren die Züge nicht mehr. Das heißt, der Fahrgast in Osnabrück wird sehr häufig länger auf den nächsten Zug warten müssen.

Ich bin auch gespannt, wie viele Zugverkürzungen, es dann geben wird. Also wo dann die Züge vorzeitig wenden müssen, um die Verspätungen wieder reinzuholen. Wird das in Essen oder in Wanne-Eickel sein? Ich bin mal gespannt, wie viele Prozent der Fahrten wirklich von Düsseldorf nach Osnabrück fahren werden. Ich denke, der Prozentanteil wird sich dramatisch nach unten verschlechtern. Aber weder VRR noch dem Zweckverband Münsterland wird das stören. Nein, im Gegenteil man agiert im Sinne für die Bahn und gegen den Fahrgast.

In den einigen Diskussionsrunden im Fernsehen und im Radio sind die Bahnverantwortlichen nicht in der Lage die Misere einzugestehen. Man hört von den üblichen Beschwichtigungsversuchen, dass alles nicht so schlimm wäre. Bei der Bahn sind immer nur die anderen Schuld.

Dass alles besser wird, wird seit über 20 Jahren immer wieder gesagt. Passiert ist nie etwas.

Ich ahne auch Schlimmes im derzeitigen Zustand, wenn Mitte Dezember zwischen Duisburg und Essen noch die RB 33 verlängert wird und damit bewegt sich noch ein Zug über ein Streckennetz, das heute schon völlig überlastet ist.

Aber die Sesselpupser vom VRR und Bahn wollen das alles nicht sehen.

Schon jetzt ist abzusehen, dass der Fahrplanwechsel 2019/2020 der Schlimmste im VRR nach meinem eigenen Erleben sein wird.

Betreiberwechsel funktionieren nicht. Der VRR hat der Eurobahn (Keolis) den Vertrag auf zwei S-Bahnlinien schon vor dem Start gekündigt und selbst Abellio hat angekündigt, nicht genügend Lokführer ausgebildet zu haben, für deren Übernahme einer weiteren S-Bahnlinie.

Die S9 wird nicht bis Recklinghausen HBF fahren, sondern bis März 2020 den üblichen Weg nehmen und dann nur bis Wuppertal Vohwinkel fahren. Wuppertal HBF wird dann nicht mehr angefahren, inklusive der weiteren Wuppertaler S-Bahnstationen zwischen HBF und Vohwinkel. Damit wird es in der S8 deutlich voller werden.

Das Leben in vollen Zügen genießen – das ist das neue Motto der Deutschen Bahn AG.

Schert sich irgendjemand darum? Natürlich nicht. Ich bezweifele leider, dass März 2020 auch dann wieder alles vorbei sein wird. Im Februar wird man feststellen, dass man eine Verlängerung bis September braucht und dann bis Dezember und dann immer so weiter.

Dann wird man sich wieder auf altes Denken umstellen und den eigentlich vorgenommen Wechsel wieder zurück nehmen und diese total unsinnige Trennung des Taktes der S1 in Duisburg auch zurück nehmen.

Der kommende Fahrplanwechsel wird nicht alles besser machen, sondern noch weiter verschlimmern.

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