Autsch, das war nichts
Ich hatte heute ein Vorstellungsgespräch in Ratingen und das war absolut nichts. Ich habe schon heute Abend abgesagt.
Viele werden sagen: „ach schlaf noch eine Nacht darüber“, und ich sage, aber mein Bauchgefühl sagt etwas anderes. Mein Bauchgefühl vor dem Vorstellungsgespräch war schon fast hinüber als ich in Kununu gesehen hatte, dass die Bewertung bei 2,6 war, bei diesem weltweit operierenden Konzern.
Kununu ist eine Plattform wo Arbeitnehmer Arbeitgeber beurteilen. Eine 4 vor dem Komma gilt als gutes Unternehmen, 4,5 und 4,7 haben sehr gute Unternehmen. Aber 2,6 ist schon schlecht, wobei das ich dort gelesen hatte, meist eher bei 1,7 lagen. Ich bin meinem Unternehmen in Köln wo ich zwei Monate war darüber hinweg gegangen, die auch einen Schnitt von 2,7 oder 2,8 hatten. Ich wurde eines besseren belehrt. Die zwei Monate waren für mich eigentlich zu viel. Firmenangehörige hatten gesagt, dass einige schon einer Woche wieder gegangen sind und waren erstaunt wie leidensfähig ich doch war.
Als größtes Hemmnis ist die Nachtbereitschaft, einmal im Jahr für 1 Woche von 18 bis 4 Uhr morgens. Ich habe das so verstanden, dass diese Nachtbereitschaft vor oder nach der Arbeit noch zusätzlich stattfindet. Und selbst wenn nicht und mich vertan habe, dann wäre das immer noch nichts für mich.
Aus meiner Sicht muss niemand nachts arbeiten außer: Krankenschwester, Polizei, Feuerwehr, Energieversorger, Piloten und vielleicht die Anlaufstelle für Kreditkartensperrung.
Es muss kein Helpdesk gemacht werden, es muss kein Radioprogramm gemacht werden (außer vielleicht an Silvester und den ersten Nachtstunden im neuen Jahr), einkaufen gehen sowieso nicht.
Auch der ÖPNV kann nach 0.30 Uhr ruhen (in der Woche, außer an Wochenenden). Alles andere kann nach Hause gehen und schlafen.
Ich habe wirklich noch nie früher bei Neckermann um 0 Uhr angerufen und eine Bestellung aufgegeben. Meine Mutter tat dies häufig. Ich bin noch nie auf den Gedanken gekommen. Selbst am Sonntag bestelle ich eigentlich nichts online. Es wird eh erst am Montag bearbeitet.
Außerdem bin ich KEINE Nachteule. Ich bin eine LERCHE.
Ich gehe um 22 oder spätestens um 23 Uhr ins Bett und steh um 4 oder 5 Uhr morgens auf.
In meinen Discozeiten früher als 23 oder 25 jähriger war für mich um 0 oder 1 Uhr Schluss und da habe ich mich nach Hause geschleppt. Früherer Kollege konnte bis 3 oder 4 Uhr morgens aufbleiben.
Es gab noch andere Punkte im VG, die mich eher störten, von der Gesprächsführung mal abgesehen und wie sich die Gesprächspartner benommen haben.
Es wird noch andere Gespräche mit Menschen geben, mit der man auf gleicher Höhe ist. Davon bin ich wirklich fest überzeugt. Es gibt noch andere Helpdeske und vielleicht auch mögliche Tätigkeiten, die mir nicht so einfallen, die ich mit meiner bisherigen Berufserfahrung mit einbringen kann.
Ich klammere mich nicht an alle möglichen Jobs, nur damit ich nicht auf der Straße lande. Ich habe mich einmal mit der Kölner Firma vertan, war sehr angeschlagen was die Gesundheit anging und ich bin mit meinem 41 Lebensjahren inzwischen so klug genug, dass ich weiß worauf ich achten muss und was mir wichtig ist.
Durch mein jetzige Tätigkeit in diesem sehr internationalen Helpdesk bin ich auch sehr selbstbewusst geworden. Ich habe noch einmal einen Sprung zugelegt, ohne dass ich vom Gefühl her überheblich geworden sein.