Der Keller meiner Eltern ist genauso unordentlich wie mein Kinderzimmer damals.
Der Unterschied war nur: Meine Eltern haben mich appelliert aufzuräumen. Wenn ich gewusst hätte, dass meine Eltern über 30 Jahre alles Mögliche von ihren Eltern aufgehoben haben, ohne mal das zu entsorgen, wäre ich anders drauf gewesen. Viele dieser Sachen sind ziemlich verstaubt.
Dieser Umzug kostet mir noch einmal die Nerven. Ich bin manchmal fix und fertig was im Keller alles vergessen wurde.
Meine Eltern haben sich den Luxus erlaubt, Blumenkästen im Keller zu horten. In den Blumenkästen sind künstliche Blumen mit Erde und massenhaft Sand verfüllt. Und jetzt kommt es: Es sind fünf solche längliche Blumenkästen, alle randvoll mit Sand bestückt. Gab es den irgendwo umsonst? Ich fasse es wirklich nicht.
Direkt daneben gibt es noch unzählige Flaschen, alle voll gestaubt und natürlich noch befüllt.
Ich glaube, meine Eltern wusste auch nicht wohin mit ihrem Geld. Vielleicht war das alles früher Mode sehr viel zu besitzen und ich bin zu minimalistisch eingestellt.
Ich weiß noch wie mein Vater immer verwundert fragte, warum ich mir die Mühe machen würde, Bücher aus der Stadtbibliothek auszuleihen und dann wieder mühselig zurückzubringen. Er macht es sich einfach. Er kauft sich das und dann braucht er sie nicht mehr zurückzubringen.
Im April / Mai 2016 habe ich Berge von historischen Romanen, die mein Vater nur einmal gelesen hatte in die Bücherkiste in der Innenstadt gebracht; die Bücherkiste in Stoppenberg gibt es erst seit Dezember 2019. Dazu habe ich noch Berge von Kochbüchern meiner Mutter auch in diese Bücherkisten gebracht. Ich glaube zu jeder Zutat gab es zwei Kochbücher und keine Ahnung wie viele Zutaten es gibt, aber so viele Kochbücher hatte sie. Dann noch tausende Rezepte aus ihrer Schulzeit und so.
Letzenendes schrieb noch jemand auf YouTube, die wolle ihre Rezepte in Aktenordner füllen. Ich habe ihr geschrieben, dass sie die gleich einscannen solle und nicht noch Tonnen von Aktenordnern produzieren. Wenn man es einscannt, findet man das Rezept noch besser wieder, als sich zu merken: Aktenordner Nummer 3, irgendwo in der Mitte (und dann blättert alle Aktenordner durch und findet es doch nicht).
Ich kenne das von meiner Mutter. Katalog von Neckermann, Seite 256, rechts oben. Man hat das Teil vorher nicht entdeckt oder „irgendwo auf der linken Seite“. Meine Mutter hatte gefühlt tausende Sonderkataloge, die die Versandhäuser auch noch erstellt hatten und dazu hat sie noch gefühlt endlose Listen erstellt, wo man was findet, aber diese Listen mussten auch noch gefunden werden, weil sie in Aktenordner einsortiert waren und natürlich in Prospektfolien getan wurden.
Das Gleiche galt auch für ihre Videokassettensammlung. Der Betreuer musste alles ganz genau wie es meine Mutter wollte aufschreiben und dann gab es wieder neue Listen, die abgeheftet wurden.
Mit dem Computer konnte sie nichts anfangen, denn das, was sie auf der Schreibmaschine schrieb, das wollte sie auch überblicken. Sie konnte sich nicht damit anfreunden, dass der Text nicht sichtbar war. Sie wollte den Überblick behalten.
Mai 2016 habe ich alles entsorgt. Alle Listen wurden entsorgt. Nein, mein Vater hat sich davon nicht trennen können (meine Mutter verstarb 2005).
Mein Vater hatte zwar einen PC, aber statt seine Listen zu ersetzen, hat er neue produziert und sie ausgedruckt.
Ich habe spätestens 2016 sehr viel eingescannt von den Sachen meiner Eltern und entsorgt. Ich habe nur noch zwei Aktenordner. Einen mit privaten Sachen und einen, wo die Gehaltsabrechnungen, einige Zeugnisse drin sind, alles andere ist eingescannt worden und liegt auf mindestens zwei externen Festplatten. Meine Zeugnisse liegen auch auf Google Drive und meinem Tablet.
Ein Nachbar hat mir den Vorwurf gemacht, dass ich 2016 nicht alles sofort entsorgt habe. Gut den Schuh zieh ich mir an. Aber meine Eltern haben das mindestens über 30 Jahre nicht gemacht. Und wenn sie es nicht mehr selber konnten, dann hätten sie jemanden bestellen können, der das macht. Für blödsinnige Flachbildschirme hatte mein Vater Geld gehabt, aber für die Entrümpelung des Kellers nicht. Er wusste doch ganz genau, dass seine Gesundheit schlechter gehen würde.
Nur zu Lebzeiten war er nicht der Typ, der es sofort gemacht hatte. Mein Vater hatte die Aufschieberitis gehabt. „Nee, heute ist ganz blöd, da gleich Fußball im Fernsehen, morgen muss ich mich davon erholen, ach nee ich mache es am besten nächste Woche und immer so weiter.“
Ich weiß noch da ging es um die Entsorgung von Farbeimern. Das hat Wochen als Rentner gebraucht, bis die draußen waren. Ich, der kein Auto hatte, da waren die Sachen schneller draußen als bei ihm mit Auto. Von meiner Mutter habe ich oft den Vorwurf gehört, Kleidung, die ich nicht mehr lange getragen hatte: „das ist doch noch gut, behalt es doch noch.“
Jetzt muss ich alles entsorgen und wie gut, dass ich damit schon im Juli angefangen hatte. Nicht auszudenken, wenn ich jetzt damit angefangen hätte.
Ich lege mich nie auf die faule Haut. Mir ist das sogar, wenn es zu viel wird, unangenehm. Natürlich habe ich auch mal faule Tage, ohne Frage, aber ich habe immer das Gefühl, etwas erledigen zu müssen.
Bislang war ich heute 1 x Lierfeldstraße und 2 x Elisenstraße. Das dritte Mal ist mit einem blutenden Unterschenkel geendet. Ich wollte Metallträger von Regal dahin transportieren und bei einem war noch eine Metallverbindung und ich bin da direkt daran gestoßen und es hat sofort geblutet. Beim Bein speziell wo es jetzt passiert ist, genau auf der Höhe des anderen offenen Beines, aber ein bisschen versetzt, bin ich jetzt ziemlich hellhörig. Es ist „oberflächlich“ geschrammt, weil ich mal wieder nicht aufgepasst hat. Ich war aber auch geschwitzt, müde, und ohne was zu essen in einer Situation, die mich schon zuvor nervte.
Bei ähnlichen Sachen ist immer alles noch verheilt. Ich habe die Stelle direkt desinfiziert.
Alle Kinder, die von ihren Eltern ständig erinnert werden, ihr Zimmer aufzuräumen, sollten später auch noch im Keller von den Eltern nachschauen, ob ihre Eltern auch brav alles aufgeräumt und auch überflüssiges entsorgt haben. Die meisten Eltern / Erwachsene, wenn sie andere kritisieren, dann haben sie die gleichen Probleme und lenken nur davon ab. Niemand soll ihre eigenen Baustellen sehen.
Die Wohnung inklusive Keller zu entrümpeln ist ein Vollzeitjob hier.
Ein Gedanke zu „Der Keller meiner Eltern ist genauso unordentlich wie mein Kinderzimmer damals.“
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