Donnerstag (Neljapäeval) 29.06.2023 Hinflug von Düsseldorf nach Tallinn
Tallinn liegt im Baltikum, ganz im Norden, südlich von Helsinki, hat rund 420.000 Einwohner. Tallinn ist die Hauptstadt von Estland (EU, Eurozone und NATO Mitglied).
Ich schreibe das so explizit auf, weil auf dem Rückflug hatte ich mit einigen gesprochen und sie mussten sich schon anstrengen, wo Estland überhaupt liegt.
Neljapäeval = estnisch und heißt Donnerstag
Heute bin ich von Düsseldorf (DUS/EDDL) über Kopenhagen (CPH/EKCH) nach Tallinn (TLL/EETN) geflogen
Um 4 Uhr bin ich aufgestanden und um 5.30 Uhr das Haus verlassen, um mit der Linie 107, dem RE1 zum Düsseldorfer Flughafen zu fahren.
Der Flug ging um 10.10 Uhr, aber ich war schon um 6.45 Uhr am Flughafen. Ich bin bei der Abfertigung mit einem älteren Ehepaar ins Gespräch gekommen, die über Island eine Schiffstour nach Grönland machen wollten.
Der Check- in begann um 8.05 Uhr und die Frau sagte mir, dass es nach Tallinn ginge und ich sagte, das stimmt und sie erwähnte, dass der Koffer durchgecheckt werden würde. Ich verstand das nicht, weil es doch keine Besonderheit ist, wenn man mit der gleichen Airline fliegen würde.
Die Sicherheitskontrolle war sehr angenehm, sehr freundlich und ich bin dann zum Gate A28 gelaufen, welches im Erdgeschoss befand. Ich habe das erst nicht gefunden, aber dann schließlich doch. Der Hinweis war doch etwas versteckt, weil das Gate im Erdgeschoss liegt und weil ich mit einer kleineren Maschine als den Airbus oder Boeing geflogen bin, die nicht am Terminal andocken können. Die kleineren Maschinen sind zu klein bzw. die Gangway kann nicht so tief gefahren werden. Aber das ist auf allen Flughäfen dieser Welt so.
Um 9.40 Uhr begann das Boarding. Weil ich mit einer CRJ 900 ER von Nordica, geflogen von Xfly im Auftrage von SAS bin, stand die Maschine auf dem Apron im Bereich des Flugsteiges C.
Die Maschine war bis auf den letzten Platz gefüllt. Bis kurz vor Kopenhagen war es sehr bewölkt, im Endanflug auf die Runway 30 konnte man was sehen. Auch in Kopenhagen stand die Maschine am Apron, so dass ich mit einer Busfahrt zum Flugsteig B machen musste, um dann schnell zum Flugsteig E zu laufen. SK1786 nach Tallinn ging vom Terminal E3 ab, wieder mit dem Bus fast zur gleichen Stelle, wo ich vorher gelandet bin. Auf jeden Fall mussten wir lange vor dem Flugzeug in diesem Vorfeldbus warten, weil die Koffer wurden noch verladen. Meinen Koffer sah ich zwar nicht, aber die Verladung begann etwas früher als wir ankamen und ich hatte einige Bedenken, weil so viele Koffer verladen wurden, die immer wieder nachkamen. Weil noch ein zweiter Bus kam, konnte ich vom Flugzeug nicht alles mehr sehen, was verladen wurde.
Wir sind dann auf der Runway 22 gestartet, kurz nachdem eine Maschine gelandet ist. Kopenhagen hat Kreuzbahnen. Wir sind in einer Linkskurve erst in Richtung Schweden gestiegen, dann kamen viele Wolken und ich konnte später bei Wolkenlücken etwas Schweden sehen.
Auf diesem Flug habe ich mir ein Muffin für 3,50 Euro gegönnt, weil ich hatte seit 5 Uhr morgens nichts mehr gegessen und ich wusste nicht, wann ich wieder etwas zum Essen bekommen würde. Ich habe im Flugzeug mit Kreditkarte bezahlt. Bargeld gibt es nicht. Wir erinnern uns: SAS hat ihren Hauptsitz bei Stockholm, also Schweden und was ist mit Schweden und Bargeld? Genau, so gut wie nicht vorhanden.
Es ging dann auf die Ostsee über einige Inseln, die man durch den wolkenlosen Himmel sehen konnte und die wunderschöne Landung auf die Runway 26 in Tallinn. Erst konnte ich die Stadt schon von oben aus sehen. Wir flogen an ihr von Süden und dem Flughafen vorbei. Der Pilot hat dann erst die Platzrunde (die Platzrunde, nicht Warteschleife, kein Holding) geflogen (wie aus dem Lehrbuch) und erst nach der letzten Kurve im Final approach (Endanflug) die Klappen, die Vorflügel (Slaps) ausgefahren und später das Fahrwerk (gear down). Die Landing checkliste habe ich leider nicht gehört ;-).
Die CRJ 900 LR von der CityJet in SAS Farben rollte bis zum Terminal, wo man dort ausstieg und die paar Meter bis zum Terminal gelaufen ist. Dann musste ich einen langen Gang Richtung Ausgang laufen. Da auch alle dahin liefen, bin ich denen gefolgt. Bis dato hatte ich noch kein Schild mit „Baggage claim“ gelesen. Ich wurde schon nervös. Nicht, dass es alles Esten sind, die nur Handgepäck hatten und nur zum Ausgang wollten. Aber dann am Ende des Ganges kam doch der Hinweis Baggage claim“. Ich war erleichtert. Schließlich gab es vier Bänder, aber bei keinem stand der Flug dran, also SK 1786 aus Stockholm. Selbst in A Coruna, wo der Flughafen noch kleiner ist, als der von Tallinn stand der Iberia Flug dran. Selbst der Este aus Brüssel wusste nicht so richtig Bescheid. Dann rollte das letzte Band an und die Koffer kamen ans Tageslicht. Zuerst die Sachen, die in Kopenhagen als letztes verladen wurden, was man auch von draußen aus dem Vorfeldbus auf dem Vorfeld an der Parkpostion des Flugzeugs in Kopenhagen aus sah.
Es kam wie ich es mir dachte, der Koffer ist nicht mit umgestiegen. Aber auch andere aus Düsseldorf und einer aus Brüssel dessen Gepäck kam nicht an. Einer sagte mir, dass dies häufiger in Kopenhagen passieren würde, wenn die Umsteigezeit knapp ist.
Ich hatte meinen Verlust im Flughafen angemeldet und man sagte mir, dass er dann morgen nachgeliefert wird an die Adresse, wo ich jetzt bin.
Ich habe ja noch immer Ersatzwäsche im Handgepäck dabei und hier die Waschmaschine.
Vom Flughafen bin ich mit dem Taxi für 9,90 Euro für eine Strecke von 3,40 km Länge zur Unterkunft gefahren. Ich konnte auch mit meiner Mastercard bezahlen. Sie funktionierte, aber ich hatte sie ja auch vor einigen Wochen bei einem Tagesausflug nach Liège (Belgien) getestet nach einem Jahr ohne auswärtiges Bezahlen im Ausland.
Nun hatte ich vor der Unterkunft gewartet und keiner war da. Ich habe noch schließlich jemanden gefragt, er mir versuchte zu helfen, aber auch er scheiterte, mich zur Wohnung zu bringen. Schließlich kam die jüngere Vermieterin und konnte mir die Schlüssel geben und mir einiges von der Wohnung zeigen.
Schließlich bin ich nach zum Supermarkt Rimi Express in Tatari 64 (so heißt die Straße und dahinter die Hausnummer) gegangen und habe mich mit Lebensmittel eingedeckt. Ich bin mal gespannt, ob das morgen mit dem Koffer klappt.
Ich bin hundemüde.
WLAN habe ich hier und die Stromspannung ist auch die gleiche wie zu Hause, selbst die Steckdosen sind die gleichen. Wenn die Sprache nicht wäre, könnte man fast denken, dass man noch in Deutschland wäre.