Einen großen Dämpfer bekommen

Einen großen Dämpfer bekommen

Ich hatte gestern auf den offiziellen Seiten der spanischen Regierung gelesen, dass der Termin für die NIE, die Steuernummer für Ausländer bei einem Konsulat in Deutschland bis zu fünf Wochen betragen würde und dann dauert es noch einmal drei Wochen bis es von der spanischen Seite genehmigt werden würde. So eine NIE kann auch abgelehnt werden. Ich bin auf ein Forum gestoßen, wo einige berichtet hatten, das die spanischen Behörden aus den unterschiedlichsten Gründen diese NIE verweigern und selbst in einem Fall war jemand von Seiten der Firma fest angestellt in Madrid und die spanischen Behörden haben die NIE abgelehnt. Was genau für die Formulierung war und was der Antragsteller da angegeben hat, wird natürlich verschwiegen.

Ich dachte, das wäre ein Selbstläufer, eine Formalie, so klang es bei allen Webseiten vorher. Ich hätte aber auch nicht gedacht, dass es derzeit bis zu 5 Wochen dauern würde für einen Termin. Innerhalb von Spanien geht es schon schneller.

Auch auf anderen Webseiten ist nicht klar formuliert, wie das Arbeitsverhältnis sein. Muss es ein spanischer Arbeitgeber sein oder kann es auch eine Firma, die außerhalb von Spanien sitzt? Bis zu drei Monaten brauche ich ja keine NIE – wenn ich das richtig verstanden habe.

Ich war mir mit Spanien sowieso nie ganz so sicher. Der größte Harken ist das Gesundheitssystem. Ich habe zwar derzeit eine Ruhephase in Sachen Gesundheit (zumindest was die Beine angeht), aber das kann sich ganz schnell ändern. In Spanien muss man sich noch quer finanzieren, also noch eine private Versicherung abschließen, ob die auch so was wie Beinbehandlung einschließt, ist fraglich und ob das nur einmal der Fall ist, also bei einem Besuch oder mehrere abdeckt. Diese Gedanken hatte ich immer wieder des öfteren und wohl war mir nicht. Nicht nur deswegen habe ich mir Asturien ausgesucht.

Das andere Problem ist, wenn ich dann arbeitslos werden sollte, oder meine Geschäfte gehen nicht so gut, finde ich dann eine neue Stelle. Spanien hat eine sehr hohe Arbeitslosigkeit. Sie ist zwar im Gegensatz vor einigen Jahren gesunken, aber noch sehr hoch. Man kann Glück haben, man kann auch Pech haben. Wie lange zahlt das spanische Arbeitsamt einen? 12 Monate wie hier in Deutschland wohl eher nicht. Es sind 180 Tage wo man 70% des Einkommens bekommt und danach nur noch 50%. Wie es in Barcelona gehabt wird, kann man hier nachlesen. Ich habe trotz des Deutschen nicht viel verstanden.

So schön das Wetter auch ist und man sich einer anderen Kultur widmet, so muss man sich auch den anderen Sachen gefasst machen.

Der Traum hat einen heftigen Dämpfer bekommen (seit gestern).

Vielleicht muss ich viele kleinere Schritte machen, um auszuwandern.

Nein, ausziehen werde ich auf jeden Fall in diesem Frühjahr hier. Und wohin dann? Nein nicht in NRW, sondern wieder die klassischen Ziele, Norddeutschland oder Süddeutschland am Bodensee. Vielleicht wandere ich dann nach Dänemark / Schweden / Norwegen aus oder Schweiz, Österreich / Frankreich oder doch Spanien oder verweiß wohin – was sich so ergibt. Vielleicht ist der Schritt einfach zu groß am Anfang direkt ins Ausland. Vielleicht muss man kleinere Schritte gehen zum großen Ganzen. Es ist was anderes, wenn ich jemanden in Spanien kennen würde.

Ich habe ja noch die Last der Eigentumswohnung, die ich verkaufen möchte. Ich bin ja ein Fan von den Tiny Houses.

Auf Weltreise gehen so wie so etliche Leute, die ich in Youtube oder Instagram folge? Nein. Für 1 bis 2 Monate und dann eher im Sommer würde ich nicht nein sagen mit dem Fahrrad und dann zelten, aber nicht für Jahre. Ich hätte auch keine Lust nur für eine Nacht zu zelten, wenn schon zwei oder drei Tage hintereinander. Die Weltreiser kommen ganz spät abends an – zelten irgendwo sie keiner sehen könnte und am frühen Morgen bauen sie es wieder ab.

Dann nehmen sie sich mal ein ganz preiswertes Zimmer (Warmshower) oder mal ein Hostelzimmer, bleiben dort einige Tage, arbeiten auch etwas und fahren wieder weiter. Ich mache ja tagsüber meine Ausflüge, fahre dann aber wieder heim. Mal für einige Tage / einige Wochen fände ich es auch schön, aber so über Jahre – nee, das wäre nichts für mich. Ich bin dann doch zu sesshaft.

Mal schauen was die nächsten Monate so bringen. 2022 wird sich viele bei mir hier verändern.

Ja, ich war schon in letzten Wochen etwas deprimiert. Mir war das auch selber klar.

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