Energieumstellung / Neue Fedora Version

Energieumstellung / Neue Fedora Version

Am kommenden Samstag um 0.00 Uhr werden die letzten Kernkraftwerke in Deutschland abgeschaltet. Damit geht eine Ära der Energieerzeugung zu Ende, die kaum ein Industriestaat bislang vollzogen hat. Damit hat Deutschland eine größere Lücke für die Stromerzeugung. Wasserkraft ist kaum vorhanden, weil es die topografische Lage nicht hergibt und zum Glück muss man sagen, wurden die bestehenden Wasserkraftanlagen in einer Zeit gebaut, wo es noch keinen so derartigen Widerstand in der Bevölkerung gab.

Würde man heute anfangen, generell über Wasserkraft für die Stromerzeugung nachzudenken und zu bauen, mal angenommen, wir hätten zwar Seen, aber damals wäre man nicht auf die Idee gekommen, weiß ich ganz genau, dass es ungeheuer schwierig wäre. Ich vermute mal der Widerstand wäre sehr groß. Ich messe es daran, dass immer wieder in der aktuellen Zeit über neue Stauseen / Wasserkraftanlagen angedacht wird, aber dann ein großer Widerstand in der Bevölkerung herrscht, dass es nicht realisiert worden ist.

Warum ich über die Kernkraft so denke – einwenig wehmütig. Ich habe 14 Jahre und 10 Monate in diesem Bereich gearbeitet. Privat interessiere mich eh für die Physik und Chemie und daher war das für mich der ideale Arbeitsplatz, zumal an der direkten Quelle der Wissensvermittlung gearbeitet habe, nämlich in der firmeneigenen Bibliothek mit den ganzen dicken Büchern. Natürlich habe ich da rein geschaut und versucht zu verstehen, wie so ein Kernkraftwerk funktioniert. Wir hatten auch eine Weiterbildungsveranstaltung im gesamten Jahr. Für die Kollegen vom Fachbereich war das Pflicht, für uns freiwillig und das habe ich sehr gerne angenommen. Mein damaliger Chef war immer damit einverstanden, dass ich daran teilgenommen habe.

Das war auch mein erster Job (und dann gleich 14 Jahre). Das prägt einen ungemein. In diesen Tagen denke ich natürlich an meine ehemaligen noch verbliebenen Kollegen. Natürlich hat die Firma längst neue Geschäftsfelder erschlossen, wo sie jetzt allerdings in Konkurrenz treten muss.

Ich weiß, viele denken sich: was hat er im IT-Support mit der Kernkraft zu tun?

Natürlich habe ich noch sehr viel aus dieser Zeit – unser Kompendium (der Aufbau der Firma, mit den ganzen Fotos der ehemaligen Kollegen und vielem mehr). Es gab dort Kollegen, die waren über 30 Jahre beschäftigt. Die sind praktisch vom Studium direkt dort hingekommen.

Das einzige Problem mit der Kernkraft ist nicht der Abfall, ist nicht die Strahlung. Es ist nicht futuristisch aufgebaut. Klar um 1970 sah das klasse aus. Aber heutzutage wo Verkehrsflugzeuge mit tollen neuen Displays ausgestattet sind, wo der so genannte Uhrenladen von den alten Verkehrsflugzeugen wie Boeing 737-200 oder Boeing 727-200 nicht mehr existiert, sehen die Warten von Kernkraftwerken immer noch so auf wie in den 1970er Jahren als sie gebaut wurden.

Dass die Technik im Hintergrund schon längst mehrfach bei den jährlichen Revisionen ausgetauscht worden ist (wie bei Verkehrsflugzeugen beim D-Check), sieht natürlich keiner.

Das ist auch nicht so wie bei meinem Fedora, welches ich heute von Fedora 36 auf 37 gewechselt bin, dass die Icons im Datei-Explorer anders aussehen. Vielleicht krankt es auch deshalb. Vielleicht wirkt das noch einmal altmodisch auf viele.

Vielleicht sollte man bei moderneren KKW’s spacige und coole Displays einbauen.

Ab Samstag werden wir hoffentlich noch mit Energie versorgt werden. Herr Habeck, das wurde in der Zeitung „Die Welt“ richtig angemerkt, wird sich an seinen Satz messen müssen, dass wir eine stabile Energieversorgung nach dem Ende der KKW’s haben werden.

Bei nur einem etwas großflächigen mehrtägigen Blackout ist dieser Satz von ihm Makulatur.

Mir wäre es wohler, wenn ab dem 16.04.2023 die tollen Stromspeicher aufgefüllt wären, aber die gibt es nur in Pilotanlagen. In einer Dokumentation auf Arte wurden verschiedene Arten von Stromspeichern gezeigt.

Eins ist von nun an sicher: Die deutsche Bevölkerung muss bedingungslos zubilligen, den Aufbau von Windrädern, Solaranlagen und Stromtrassen und Stromspeichern zuzustimmen. Ab dem 16.04.2023 müsste es dann ein Klageverbot gegen den Aufbau solche Anlagen in Deutschland geben. Sollte jemand nicht einverstanden sein, dann nehme ich an, dass er für seine Wohnung (und sein Leben) keinen Strom benötigt und dieser wird dann umgehend abgestellt.

Warum so hart? Weil ja die Grünen unbedingt die Wärmepumpen und Elektroautos fördern will und nicht zu vergessen die Digitalisierung. Die brauchen alle Strom.

Mit einem Stromspeicher ist es nicht getan, denn wir brauchen mindestens je nach Größe 100 bis 200 Anlagen. Selbst wenn die man verbuddelt, der Mensch braucht immer noch einen Eingang, um quasi in den Keller zu gehen.

Wir werden leider auch nicht wissen, ob die CDU, wenn jetzt zu dieser Zeit noch an der Macht wäre, ob sie den Kernkraftsausstieg wieder einmal abgewendet hätte. In der Opposition ist jeder ganz groß mit irgendwelchen Aussagen.

Ich werde aber trotzdem am 15.04.2023 eine Schweigeminute einlegen und hoffen, dass es zu keinem Blackout kommen wird oder noch schlimmer ist, Brownouts, geplante Lastabschaltungen, um die Stromnetze zu stabilisieren – stundenlang kein Strom und das soll immer so weiter gehen. Die Atomkraftgegner werden natürlich den Tag wie ein Festtag feiern, denn sie haben den so lange herbei gesehnt. Vielleicht müssen sie bei dieser Feier schon einmal einige Kerzen bereithalten, wenn dann plötzlich bei der Feier der Strom ausfällt.

Beim Blackout hoffe ich, dass nach einem solchen mehrtätigen oder gar wochenlangen, dann alles getan wird, damit die Netze stabil gehalten werden.

Bei geplanten Lastabschaltungen so habe ich die Befürchtung, dass man uns das als neue Normal darstellen wird: „Ach es ist doch nicht so schlimm, wenn einmal am Tag für 6 Stunden der Strom geplant ausfällt (verteilt auf zweimal 3 Stunden)“. Das wird dann uns von den Medien als das neue Büllerbü verkauft und wir sollen das alles toll und normal finden und uns nicht so anstellen. Vielleicht zieht man Vergleiche mit dem Mittelalter, wo die Menschen auch keinen Strom hatten und trotzdem überlebt haben oder so. Die deutsche Bevölkerung soll sich daran gewöhnen. Das ist aus meiner Sicht viel schlimmer als ein einmaliger Blackout.

Also baut Stromspeicher massenhaft nun überall hin und seien sie noch so klein, aber jeder Speicher hilft. Wenn Bürger protestieren („Nicht in meinem Vorgarten“), immer verweisen: „Ihr wolltet doch den Ausstieg aus der Kernkraft und Kohle, nun müsst ihr das ertragen oder wir drehen Euch den Strom ab. Denkt an Eure Kinder, die auch noch Wohlstand erleben wollen.“

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