Enschede – Hengelo – Borne – Almelo
Ich bin gestern um 5.45 Uhr mit dem Rad losgefahren. Ich konnte sogar noch einen verspäteten RE42 um 6.23 Uhr ab Gleis 10 in Essen HBF nach Dülmen nehmen. Was ich nehmen kann, nehme ich. Wer weiß, ob die nachfolgenden Züge wirklich fahren und ob überhaupt pünktlich. Ich war um 7.05 Uhr in Dülmen in Westfalen.
Von Gleis 31 fährt dann oberhalb der Hauptstrecke die RB51, betrieben von der Deutschen Bahn AG, DB Regio NRW, mit dem eingesetzten Triebwagen der BR648 nach Enschede (Niederlande, Provinz Overijssel). Das heißt, man muss erst einmal die Stufen hinauf, eine Fahrradrille an den Seiten der Treppen ist vorhanden, man geht dann nach links und hinter dem kleinen Gebäude auf der rechten Seite sieht man das Gleis 31 schon. Die RB51, Westmünsterlandbahn, braucht 1 Stunde und 17 Minuten von Dülmen nach Enschede (Niederlande, in der Provinz Overijssel).
Den Abschnitt Gronau-Enschede hatte man 1981 eingestellt (nicht stillgelegt), aber seit dem Jahre 2001 fahren wieder Personenzüge nach Enschede. Neben der RB51 verkehrt noch die RB64 von Enschede über Gronau, Steinfurt nach Münster/Westfalen HBF. Der Abschnitt in Enschede zwischen dem deutschen „Bereich“ und dem niederländischen ist leider durch gegenseitige Prellbocks versperrt. Das heißt, kein Zug kann derzeit von Gronau durchgehen zum Beispiel nach Hengelo fahren. Da die RB51 auf der niederländischen Seite noch die Haltepunkte „Glanerbrug“ und „De Eschmarke“ (beide gehören zu Enschede) bedienen, müssen Niederländer hier leider aufwendig den Zug wechseln.
Das Deutschlandticket ist bis Enschede gültig (nach Stand vom 01.09.2024).
Enschede ist mit Zugangspoortjes, also mit Zugangsschranken ausgestattet.
Am Wochenende fand in Enschede ein Technofestival „Onder de Radar Festival“ statt, welches sich schon morgens in meinem Zug durch einige lautstarke recht junge Fahrgäste mit Alkoholeinfluss bemerkbar machte.
Mein Hauptziel war erst einmal Hengelo, wo man von deutscher Seite aus mit der RB61 (und einem Intercity) erreichen kann. Aber für die RB61 hätte ich das Fahrradticket für Deutschland kaufen müssen, weil die RB61 nach Rheine NRW verlässt und Salzbergen, Schüttorf und Bad Bentheim sind Niedersachsen.
Nach dem Verlassen des Bahnhofs in Enschede bin ich auf der Henlosestraat in Richtung Hengelo gefahren. Erst auf dem Rückweg hatte ich gesehen, dass es auch einen Fietssnellweg (Radschnellweg) gibt. Aber das wusste ich natürlich auf dem Hinweg noch nicht. 8,2 km war die Distanz nach Hengelo mit dem Fahrrad.
Es war noch ganz schön frisch. In Dülmen hatte es geregnet und bis Almelo war es auch immer noch frisch. Aber schön :-), besonders für Fahren von langen Strecken.
Im Stadtzentrum von Hengelo, wo auch ein Wochenmarkt stattfand, wollte ich nicht so recht bleiben, und es zog mich noch weiter in Richtung Norden. Die Stadt Borne mit ihren 24.000 Einwohnern war das nächste Ziel. Hier blieb ich allerdings auf der Seite auf der N743, wo man hier noch kurz von der Hauptstraße abbiegen musste und durch ein kleines Wohngebiet fahren.
Danach fuhr ich weiter auf einer kleinen Nebenstraße (Zenderensestraat), parallel zur N743 bis Zenderen, einem Ortsteil von Borne, welches rund 1.300 Einwohner hat. Nach dem Ortsausgang von Zenderen und somit auch von Borne fuhr ich wieder auf einer parallel verlaufenden Nebenstraße Almelosestraat (später Bornesestraat) bis zur Hofstraat in Almelo. Hier bog ich links in diese ab und in die Schouwburgplein, damit ich schnell ins Zentrum Almelo mit seinen 74.000 Einwohnern gelangen konnte.
Die Innenstadt von Alemlo ist recht überschaubar. Es gibt ein kleines Einkaufszentrum (De Galerij) und natürlich auch die üblichen kleinen Geschäfte in der Innenstadt, die man aus den Niederlanden kennt.
Almelo hat natürlich auch einen Bahnhof, der an der Linie Salzbergen (Deutschland, Niedersachsen) – Almelo liegt. Hier vom Bahnhof Almelo fahren
die Intercitys nach Stand 01.09.2024
- Amsterdam Schiphol Flughafen – Enschede,
- Den Haag Centraal – Enschede,
die Sprinter
- Apeldoorn – Enschede,
- Zwolle – Enschede und
der Stoptrein
- Alemlo nach Haardenberg ab.
Ein sehr umfangreiches Zugangebot für eine solche Stadt. Dazu gibt es noch fünf Stadtbuslinien, sieben Überlandbuslinien, eine Buurtbuslinie (also so eine Art Rufbus) und drei Schulbuslinien.
Autobahntechnisch ist die Stadt durch den Rijksweg A35 (Almelo nach Enschede) verbunden.
In Almelo habe ich mich nicht lange aufgehalten. Allerdings das Durchstöbern eines Buchladens konnte ich mir nicht nehmen. Ich hoffe, immer auf einen guten Zufallsfund von der Stadthistorie von der Stadt, wo ich gerade bin.
Auf dem Rückweg, im Prinzip gleiche Strecke, allerdings mit mehreren Fotopausen, habe ich in Borne mir eine längere Pause gegönnt und mir in einem Café ein Omelett mit Gemüse und Champions für 10,95 Euro gegönnt. Das Weißbrot, 1,40 Euro, kommt noch extra zum Preis.
Borne ist für mich besonders reizvoll. Kleine ruhige Stadt mit einem Bahnanschluss durch den Sprinter (NS) nach Apeldoorn und Enschede und den Sprinter (Keolis) von Zwolle nach Enschede. Wenn man doch mit dem Auto fahren möchte, dem bietet sich die Autobahnen (Rijksweg), die A1 (Amsterdam – Bad Bentheim, geht in die deutsche Bundesautobahn A30 über und die A35 (Zwolle – Enschede) an.
Es ging auf der N743 weiter in Richtung Süden nach Hengelo.
Hengelo, 83.000 Einwohner, zeigte sich jetzt von der vollen Seite. Die Lokale auf der Enschedestraat waren um 12 Uhr herum sehr gut besetzt. Es war ja auch warm, aber nicht heiß. Auf der Enschedestraat, trotz der geöffneten Geschäfte, sind die Fahrradfahrer da durchgefahren.
Kurz war ich am Bahnhof Hengelo. Hier gibt auch einen internationalen Anschluss durch dem deutschen Intercity von Amsterdam Centraal nach Berlin Ostbahnhof, ansonsten durch den niederländischen Intercity Amsterdam Schiphol Flughafen nach Enschede, Den Haag Centraal – Enschede, den Sprinter Zwolle – Enschede, Stoptrein RB61 Hengelo – Bielefeld HBF und Zutphen – Oldenzaal.
Dann hatte ich mich verfahren nach dem Verlassen des Bahnhofs von Hengelo, den ich mir nur von außen angeschaut hatte und durch dieses Missgeschick habe ich den Fietssnellweg 35 entdeckt, der nach Enschede führt und der am südlichen Ende des Parallelweges beginnt.
Hier habe ich einige Zwischenstopps gemacht. Einmal am Retentiegebied Kristalbad. Ich bin auf diesen etwas wackeligen Bootsanlieger gestiegen (es gab kein Verbot) und am Stadion „de Grolsch Veste“. Hier gab es ein Spiel der Frauenfußballmannschaft vom FC Twente gegen Ajax Amsterdam. 30.000 Zuschauer fasst das Stadion, welches von außen bedeutend größer aussieht.
Ich entschied mich dann für den weiteren Verlauf des Fietssnellweg bis zum Bahnhof von Enschede, weil ich wieder Befürchtungen wie am vergangenen Donnerstag beim RE19 in Arnhem hatte. Es ist so furchtbar, dass man immer die Sorge haben muss, dass Züge ausfallen und die nachfolgenden sind dann total überfüllt. In den Niederlanden fahren die meisten Züge alle 30 Minuten.
In Deutschland, wo es noch so viele eingleisige Strecken gibt, ist ein Halbstundentakt nicht möglich. Deutschland könnte so attraktiv sein, wenn es mal nicht endlich in die Hufe kommt mit seinem Streckenausbau. So eine Strecke Enschede – Dortmund HBF müsste mindestens zweigleisig und elektrifiziert sein. Die Zeit der romantischen Bimmelbahnen müssten der Vergangenheit angehören. Die könnten noch im Erzgebirge oder in den bayerischen Alpen fahren, aber nicht auf einer Strecke in ein benachbartes Land.
So bin ich direkt am Bahnhof von Enschede auf dem Fietssnellweg 35 angekommen.
Pünktlich um 15.03 Uhr habe ich dann Enschede (161.000 Einwohner) in der RB51 verlassen und bin dann wieder in Dülmen umgestiegen. Hier zeigte sich wieder die totale Schwäche der Eingleisigkeit. Der RB51 aus Dortmund hatte 10 Minuten Verspätung. Also musste meiner auch 10 Minuten in Coesfeld /Westfalen warten. Eine vollkommene unnötige Verspätung.
In Dülmen hatte ich das Glück einer verspäteten RE42, sodass ich doch recht zügig wieder in Essen HBF war.
Um rund 18.00 Uhr war ich dann wieder zu Hause