Fahrradsturz und Bahntechnisches
Eigentlich braucht man keine Unterhaltung im Fernsehen, denn das normale Leben, der normale Alltag ist spannend genug.
Ich war auch so sehlig und dachte, dass es mir nicht passieren würde, aber nach über 20 Jahren ist es wieder passiert. Ich bin vom Fahrrad gestürzt. Klar, jetzt kommen die Helmträgerfraktion aus ihren Knopflöchern und sagen mir lauthals: „Jetzt aber muss du ein Helm tragen. Fahrrad fahren ist sehr gefährlich.“
Wenn man genau nimmt, hätte ich mich auch an dieser Stelle als Fußgänger stürzen können und dann auch schlimme Folgen davon getragen zu haben.
Nein, aber bei mir war es nicht der Kopf, sondern die Beine haben es abgekommen. Knochen sind alle heile, aber es gab eine Zerrung im rechten Bein. Wahrscheinlich müsste man auch eine Vollpanzerung wie die Motorradfahrer beim Fahrradfahren tragen, damit der gesamte Körper geschützt ist.
Gestern war ich bei meinem Hausarzt, habe das als Arbeitswegeunfall offiziell deklariert, war dann noch beim Durchgangsarzt wegen Röntgenuntersuchung und er hat mir auch den Krankenschein erstellt, weil der Hausarzt darf das nicht machen. Ich habe den Unfall bei der Firma gemeldet und diesen Unfallbogen ausgefüllt.
Jetzt ist alles ausgefüllt. Jetzt wollte ich heute zur Arbeit. Genau. Die Deutsche Bahn hat mir das fast wieder verhindert, weil es gab einen Stellwerksausfall in Duisburg um 10.08 Uhr. Zuvor soll es auch ein Stellwerksausfall in Essen-West gegeben haben. Der RE11, in dem ich saß, ist natürlich nicht wieder weiter gefahren. Das hätte ich mir auch schon denken können. Ich war schon skeptisch, ob dieser Zug weiterfahren würde, als der Triebwagenführer schon sagte, es gäbe einen Weichenstörung.
Ich war mir nicht sicher, ob das eine Ausrede war, ob die Deutsche Bahn bei einer Windstärke von 60 km/h nicht doch wieder den Betrieb stundenlang aus Sicherheitsgründen einstellt oder nicht. Ich glaube, das würde das Unternehmen locker hinbekommen.
Witzigerweise wurde angekündigt, dass ein RE19 (von der Abellio) nach Düsseldorf einfahren würde. Im Stillen dachte ich: „Was nützt mir die tollste Einfahrt, denn die Ausfahrt das ist das entscheidene“. Es sind sehr viele Züge in den Bahnhof eingefahren, aber nicht wieder ausgefahren.
Ich habe schon um 10.30 Uhr auf der Arbeit Bescheid gegeben, dass die Bahn mal wieder versucht mich möglichst erfolgreich verspätetet zur Arbeit erscheinen zu lassen. Na ja ich war 4 Minuten vor Arbeitsbeginn dann doch da. Morgen fahre ich wohl noch einige Züge aus Sicherheit früher. Bei der Bahn AG weiß man ja nie so richtig.
Die Bahn hat auch sehr wenig Ahnung vom Ausland und wenn dann versucht uns Fahrgäste mit Falschinformationen zu versorgen. Ich habe heute meine Fahrkarte für Brüssel gekauft und dazu noch eine Fahrradkarte International. Der Angestellte hier in Essen wies mich felsenfest darauf hin, dass in den belgischen Intercity keine Fahrradmitnahme möglich wäre, aber das Kundencenter der SNCB/NMBS (also der belgischen Eisenbahnen) und auch die Webseite der SNCB/NMBS sagen mir andere Informationen zu. SNCB ist der französische Name der belgischen Bahn, während NMBS der niederländische ist.
Der Angestellte am Schalter meinte, sein Wissen wäre das was ich wissen müsse. Ich sage nur gefährliches Halbwissen. Ich weiß auch warum ich diesen Job nicht bekommen habe, damals auf meine Bewerbung, denn mit meinem Wissen wäre ich den dortigen Verantwortlichen nur ein Dorn im Auge. Lieber jemanden anstellen, der wenig Wissen hat.
Der Kundencenter der SNCB hat mir vor einigen Wochen auf französisch mitgeteilt (ich habe da eine Anfrage gestellt), dass ich mich an den Schaffner wenden sollte, der mir einen Platz im Zug für das Fahrrad zuweist.
Insgesamt kostet mich die Fahrt 96 Euro, dabei fahre ich bis Düsseldorf HBF auf mein Ticket 2000 und danach gilt die Fahrkarte und meine Bahncard 25. Die Unterkunft kostet mich 105 Euro für die wenigen Übernachtungen.
Die Fahrt wird so aussehen:
- RE bis Düsseldorf HBF,
- RE4 bis Aachen HBF
- L-Train (L’Omnibus) bis Welkenreadt
- IC Linie 01 bis Bruxelles Gare du Nord.
- Alternativ kann auch mit der IC Linie 12 (oder 15) auch bis Bruxelles Gard du Nord.
Mit der IC Linie 01 bin ich ja damals von Oostende nach Welkenraedt gefahren, als ich den Vorstellungstest beim Archiv der Gemeente Middelkerke hatte, 2015. Linie IC 01 verkehrt von Eupen nach Oostende, während Linie 12 (oder 15) von Welkenraedt nach Kortrijk verkehrt. Er hält auch noch zusätzlich in Pepinster wo die Linie 01 durchfährt.