Fahrradtaschenkauf und Fahrt nach Dinxperlo
Meine langersehnte Fahrradtasche habe ich auch endlich gekauft. Eigentlich wollte mir eine von der Firma Vaude bei LuckyBike hier in Essen für 150 Euro kaufen, aber dann hatte ich noch am Donnerstag Abend von der Firma Rose in Bocholt (NRW, Kreis Borken) eine noch tollere für 74 Euro gesehen.
Natürlich hätte ich mir sie auch zuschicken können, aber ich habe das mit einem Ausflug nach Bocholt gemacht. Fußballliebhaber wird dem 1. FC Bocholt (Stadion am Hünting) wohl ein Begriff sein, aber auch vielleicht Olympia Bocholt. Eisenbahntechnisch liegt die Stadt an der RB32, die seit Dezember 2016 von der Abellio betrieben wird. Die Zukunft wird so sein, dass der abgekoppelte Zugteil vom RE19 aus Düsseldorf nach Bocholt weitergeführt werden soll, wenn die Strecke elektrifiziert wird.
Ich bin nach dem morgendlichen Einkauf die übliche Strecke bis Altenessen Bahnhof, die RE3 der Eurobahn bis Oberhausen HBF und dann den besagten RE19 allerdings bis Mehrhoog gefahren, was zu Hamminkeln gehört. Bocholt gehört nicht zum VRR. Es gibt zwar irgendwie eine Ausnahmeregelung des Zweckverbandes Münsterlands, aber mir war die Einarbeitung in das Thema zu kurz.
Von Mehrhoog bin ich auf der L602 bis zum westlichen Ortsrand von Hamminkeln gefahren, was so ca. 6 km waren. Die Strecke war besser als die von gestern in Ratingen, aber nur ansatzweise. Dann bin ich der L602 weiter bis Hamminkeln Ringenberg gefolgt, habe mich dann auf ein Radfahrhinweisschild verleiten lassen, wo stand, dass es nach Bocholt von Ringenberg 12 km waren und bin in Ringenberg auf einem Feldweg. Nach dem nächsten Schild waren es noch 9,1 km und ich war erleichtert, dass die Entfernung nicht konstant war.
Über den Ortsteil Dingden bin ich dann auf der fast schnurgraden L602 endlich in Bocholt angekommen. Das Zentrum von Bocholt habe ich dann umfahren, bin ich dann bei Rose auf der Werther Straße angekommen. Hier habe ich das Rad vor dem Eingang geparkt und bin sofort auf die gewünschte Fahrradtasche gestoßen. 74 Euro und die wurde mir direkt aus dem Lager geholt. Über Rose zu sagen, ist Eulen nach Athen zu tragen; es ist aber ein riesiger Laden.
Da aber Rose zwar das Ziel war für den Kauf, aber nur eine Zwischenetappe, bin ich eigentlich sofort wieder los. Natürlich sofort ausgepackt, und versuchsweise richtig auf dem Gepäckträger montiert und ab wieder auf’s Rad. Ich bin zeitweise der L602 weiter Richtung Holtwick gefolgt, dann da auf die L606 nach Suderwick abgebogen, was auch noch ein Ortsteil von Bocholt ist. Dinxperlo wurde in Bocholt mit 7 km Entfernung angezeigt, aber Aalten auch mit 7 km. Dinxperlo passte mir reisetechnisch viel besser ins Konzept.
Dinxperlo ist schon Niederlande (wohin zieht es mich wohl sonst dahin), Suderwick ist der unmittelbare deutsche Grenzort und Dinxperlo gehört zu Gemeente Aalten. Mir war aber Dinxperlo immer ein Begriff aus einer Werbung vom Radio Kreis Wesel, daher war ich nun neugierig.
Direkt nach Grenzübergang wird man praktisch von Jumbo empfangen, von Penny verabschiedet. Was für ein Unterschied.
Das Stadtzentrum von Dinxperlo ist doch sehr gefüllt mit Geschäften. Während man in Suderwick um 13.00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt hat, haben die Geschäfte in den Niederlanden noch viel länger geöffnet. Ich habe mir eben schnell „De Gelderlander“ und „De Telegraaf“ gekauft, beides in den aktuellen Samstagsausgaben. Am „Busbahnhof“, den daran sehr erkennen kann, dass dort zahlreiche Fahrradabstellplätze (ohne Dach) vorhanden sind, hatte ich einen Busfahrer gefragt (auf Niederländisch natürlich, natuurlijk), wo man hier noch essen gehen könne. Vom Busbahnhof fährt die Linie C7 von Dinxperlo nach Bocholt.
Im Zentrum habe ich doch noch eine Frittenbude gefunden, mehr war allerdings nicht drin. Am Schluss war ich natürlich noch bei Jumbo. Welch ein Unterschied: bei Jumbo fand ich noch so eben einen Parkplatz für mein Fiets (Fahrrad) und später in Essen war im Prinzip alles frei, wobei die Abstellanlage auch um ein 1/16 kleiner war.
Mit einem traurigen Herzen habe ich die Niederlande wieder verlassen und bin dann über Isselburg zum Haltepunkt Empel-Rees (des RE19) gefahren. In Isselburg hat man schon um 12 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt, denn die einzigen Geschäften waren schon verschlossen.
Hätte ich das gewusst, dass Dinxperlo auch ein Freibad hat, hätte ich viel später die Niederlande verlassen. Schwimmkleidung hatte ich natürlich dabei, denn eigentlich wollte ich zum Bocholter Aasee fahren und da schwimmen gehen, aber die Niederlande waren mir genehmer und attraktiver.