Froscon 2018 Besuch nur am Samstag
Ich war mal wieder auf der Froscon, Free- und OpenSource Softwareconference in Sankt Augustin zwischen Siegburg und Bonn. Es ist die 13. Auflage dieser Veranstaltung in der Rheinischen Hochschule Campus Sankt Augustin (Grantham-Allee 20).
Ich bin früh morgens mit dem Rad (das ist der große Vorteils des Rads, denn um diese Uhrzeit an einem Samstag fuhr noch keine Straßenbahn, sondern nur der stündliche Nacht-Express) zum Essener HBF gefahren.
Es goss in Strömen. Ich bin in dem einzigen Schauer des Tages reingekommen. Mit der Sportkleidung am Bein und der Regenjacke drüber war das auch kein Problem. Ich bin ja nicht mehr so wasserempfindlich; mit einer nassen Jeanshose wäre das mit Sicherheit ein größeres Problem.
Um 6.09 Uhr bin ich dann mit dem RE1 nach Köln/Messe Deutz gefahren. Seit dem ich vor einigen Jahren in den frühen Morgenstunden so eine Katastrophe mit der Bahn anlässlich des ersten Besuchs bei der Froscon hatte, fahre ich sehr, vielleicht zu, früh los. Damals ist nämlich erst die S1 ausgefallen (Motorschaden), dann musste ich eine Stunde später auf die nächste warten. Mit der bin ich bis Duisburg HBF gefahren. Dann ist der RE1 auch wegen Motorschaden ausgefallen, so dass ich auf den freigegebenen EC nach Köln fahren musste und dann irgendwie über Bonn-Beuel nach Siegburg zu fahren. Die erste Veranstaltung, die ich besuchen wollte; daran konnte ich nicht teilnehmen.
Also bin ich um 6.09 Uhr losgefahren. Am Duisburger HBF hatte der Zug Probleme mit den Türen, also prompt 10 Minuten Verspätung. Nein, nicht so arg schlimm, denn ich bin ja frühzeitig losgefahren.
In Köln Messe/Deutz sind die meisten Richtung Gamescom abgewandert, ich bin dort umgestiegen in den RE9 nach Siegburg.
Siegburg hat mich auch wieder mit Regen empfangen. Zum Glück sind es ungefähr 3 oder 4 km nur bis Sankt Augustin. Wie viele Kilometer es nun tatsächlich sind, weiß ich nicht, denn das 1,2 km Schild, das das Zentrum von Sankt Augustin anzeigt, kam doppelt vor. Zumal die Beschilderung sehr komisch war, erst waren es einmal nur 1 km, dann wieder 1,2 km (dann kam das Schild noch einmal – ich vermute, das gab es wohl mit Rabatt – wahrscheinlich denkt die Stadtverwaltung von Sankt Augustin, dass der doofe Radfahrer das mal wieder nicht merkt).
Es tröpfelte nur, so dass ich nicht feucht wurde. Auf jeden Fall habe ich mir noch zwei Rosinenbrötchen gegönnt. Die Verkäuferin fragte mich: Ob in dem Rosinenbrötchen auch Rosinen sein dürfen? Was sollte die Frage? Mürbchen heißen die Brötchen gleicher Konsistenz ohne Rosinen, aber wahrscheinlich ist die Frage im Rheinland ganz normal. Vielleicht gibt es auch Rosinenbrötchen ohne Rosinen ;-).
Ich war frühzeitig da, um ungefähr 8.45 Uhr, konnte in aller Ruhe mein Rad unter mit einem Dach versehenden Abstellplatz parken. Es gab auch keinen Eintritt. Am Eingang bekam ich dann noch den bekannten Froscon-Beutel, der mit etwas gefüllt war und natürlich, eine Besucherkarte.
Die erste Veranstaltung – da ging es um die
Netzwerkgrundlagen von Ethernet bis IP.
Ich bin dazu übergegangen, die Folien, die mich interessieren zu fotografieren.
Der Vortrag, war doch recht unübersichtlich, denn er setzte doch schon einiges voraus. Eigentlich wollte ich mir noch andere Vorträge aus dieser Reihe anschauen, aber wenn der Grundlagenvortrag so ist, dann werden die späteren noch komplizierter sein.
Ich will doch niemanden auf meiner Arbeit neidisch werden lassen, mit meinem Wissen und Level2 nicht noch weiter erzürnen.
Es bot sich an, etwas scheinbar mehr Praxis zu sehen, also bin ich dann schließlich in den Hörsaal gewechselt. Der Vortrag hieß:
Automated lung tumor diagnosis in medical image data methods challenges and perspectives.
Davon könnten wir alle mal betroffen sein. Erst wollte der Vortragsredner den Vortrag auf Deutsch halten, aber als zwei sich meldeten, dass sie „nur“ Englisch verstehen würden, ist er auch auf Englisch gewechselt. Ich habe da nur 3/4 verstanden, denn es kamen viele medizinische englische Fachbegriffe vor, die ich nicht kannte.
Ich dachte, es würden hier Methoden aufgezeigt, wie Ärzte heutzutage arbeiten würden mit welcher vielleicht OpenSource Software, aber es wieder einmal sehr speziell gezeigt wie man aus einem CT Bild das man extrahiert hat, um die Lunge und dessen Tumor zu zeigen.
Dann kam die große Mittagspause von ungefähr 2,5 Stunden, wo man sich etwas zu essen holen konnte.
Den letzten Vortrag habe ich mir einen vermeintlich allgemeineren herausgesucht.
Linux auf dem Desktop – aber wie
Der Vortragsredner hat erst wunderbar die Vor- und Nachteil von Limux, der Aktion der Stadt München herausgearbeitet und kam dann zur Produktvorstellung seiner eigenen OpenSource Software, denn er ist der Geschäftsführer einer Firma in Mainz.
Ich habe dann die Froscon verlassen, weil mir das Sitzen auch langsam gegen den Strich gegangen ist. Daher bin ich auch heute nicht auf der Froscon, die sich leider etwas von ihren Grundsätzen entfernt. Nein OpenSource ist das alles noch, aber es geht langsam irgendwie Richtung Firma. Auf der Ausstellungsfläche waren einige Firma und weniger die eigentlichen Softwareprojekte (wie einige Distributionen und Projekte OSM zum Beispiel).
Auf der OpenRheinRuhr und der Fosdem war das noch anders.
Ich hatte eigentlich vorgehabt mit dem Zug von Sankt-Augustin Menden zurück zu fahren. Aber leider herrscht da mal wieder eine Baustelle, so dass nur der Schienenersatzverkehr verkehrte. Also bin ich mit dem Rad über Menden nach Troisdorf gefahren.
Mein Hintergedanke war derer, ein Umstieg in Köln Messe/Deutz ist wegen der Gamescom sinnlos (zu viele Menschen). Also bin ich mit der S13 ab Troisdorf zum Köln/Bonner Flughafen gefahren. Im Köln/Bonner Flughafen endet der RE6 (nach Minden, aber wegen der Baustelle nur bis Dortmund). Der RE6 hält aber nicht tagsüber in Köln Messe/Deutz. Er fährt hier durch. Und da ich dann schon im Zug sitze und mein Rad seinen Platz im Mehrzweckabteil hat, kann ich den Einstieg im Kölner HBF ruhig verfolgen.
So war das auch und die Rückfahrt war sehr entspannend. Eine jüngere Frau stieg am Kölner HBF mit ihrem Rennrad ein. Sie erinnerte auf die positivere Art an eine ehemalige Brieffreundin aus Kiel. Sie sah auch sehr attraktiv aus. Ihr Rad stand erst auf der anderen Seite des Wagens, aber weil sie Platz brauchte für ihr Rad, sagte ich zu ihr, dass sie ihr Rad gegen meins lehnen kann, denn sie stieg in Dormagen (leider) wieder aus und ich erst in Essen – also viel später. Wir hatten uns auch angelächelt, aber es ist manchmal halt so, dann bringt man kein Wort heraus. Ich weiß auch nicht warum, man dann nicht irgendwas belangloses sagen kann. Will man dann so perfekt sein oder hat man Angst vor der eigenen Courage? Hat man Angst dass aus diesem belanglosem etwas ernstes wird? Ich weiß es nicht, warum man manchmal so gehemmt ist.
Ich war dann um 19 Uhr wieder zu Hause. Reich auch, denn ich war schon ziemlich müde.
Heute habe ich etwas andere im Sinn als noch einmal Stunden dort sitzen. Vielleicht gehe ich heute Nachmittag noch zum Schwimmen. In Zeiten der Freibadöffnung ist das eher möglich als wenn es wieder im Herbst/Winter/Frühling am Sonntag Nachmittag nicht möglich ist oder nur eingeschränkt.