Glaubhaft versichern von meinem Linuxgebrauch
Ich bin ganz offiziell in der Bewerbungsphase angekommen. Meine beiden Unternehmen wissen das. Also der Betrieb wo ich mein Geld verdiene, noch und im Kundenunternehmen. Ich würde ja gerne im Kundenunternehmen übernommen werden, aber ich muss damit rechnen, dass ich trotz gutes Gefühl es doch nicht reicht, weil ich zu wenig Fachwissen hätte, nach deren Meinung. Aber das ist nur eine Vermutung meinerseits.
Auf jeden Fall schreibe ich auch Helpdesk an, die einen Linux support anbieten, nicht nur ausschließlich, sondern unter anderem.
Jetzt habe ich fast 1,5 Jahre Support für Windows Produkte gemacht, was auch nicht unübel ist, aber meine große Leidenschaft ist nun mal halt Linux, seit 12 Jahren. Ich schreibe das immer in den Bewerbungen rein, aber gefühlsmäßig denken wohl alle, vielleicht von sich aus: „Der hat Windows installiert und Linux läuft als Zweitsystem irgendwo mit, was er selten benutzt“.
Dass ich seit 12 Jahren NUR Linux benutze, kann ich wohl kaum jemanden glaubhaft versichern. Natürlich ich habe viele Distributionen ausprobiert, angefangen von SuSE Linux 10.0 über Ubuntu / bzw. Lubuntu, dann noch einmal kurz bei OpenSuse 13.1 und 13.2. Ein kurzer Ausflug zu Arch Linux war auch drin, und bin derzeit bei Fedora und Debian gelandet.
Natürlich derjenige, der mit Linux schon im Unternehmen mehr als auf der Anwenderschiene (denn die ist wohl bedeutungslos, denn geht von einfach Anwendern aus, die gerade das nötigste schaffen) gearbeitet hat, hat eindeutig die besseren Karten als ich.
Muss ich nun haufenweise Anwendervideos mit Screenaufnahmen von irgendwelchen Projekten erstellen, die ich mit Linux mache, um für einen Personaler glaubhaft zu sein?
Wahrscheinlich ist das nicht glaubhaft, dass jemand 12 Jahre und länger bei einem Linux-Betriebssystem zu Hause installiert hat – ohne Windows – der nicht irgendwas programmiert oder ähnlichem oder der megatolle Informatikstudent war, wo man ganz selbstverständlich annimmt, dass der mit Linux gearbeitet hat.
Die Hoffnung gebe ich nicht auf, aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass man mich mit Linux nicht richtig ernst nimmt, halt weil Windows so übermächtig ist. Weil Windows so übermächtig ist, befindet sich Linux im Schattendasein und es hat wahrscheinlich immer noch das Image eines Nerdsystems was nur Informatikstudenten perfekt bedienen können.
Menschen, die etwas mit Leidenschaft zum Beruf machen wollen, die mit Leidenschaft für etwas stehen – für Open Source meinerseits – deren Wünsche erfüllen sich meistens nicht.
Leidenschaft, dauerhaftes Interesse für eine Sache reicht heutzutage auch nicht mehr, denn wenn man die berühmten Zeugnisse oder Vorerfahrungen nicht mit sich bringt, hat man schlechte Karten.
Es klingt leider reichlich negativ, aber leider so ist das halt so. Schubladendenken ist halt immer noch an der Tagesordnung, vor allem bei denen, bei denen die Sicherheit oberste Priorität haben.