Mein Hausarzt geht in Rente

Mein Hausarzt geht in Rente

Ich habe mal wieder eine nicht so schnell schließende Wunde an der unteren Seite des linken Beines. Dort hatte ich schon des Öfteren Probleme. Das tritt natürlich nicht urplötzlich auf, sondern nach einem Stoß. Meistens stoße ich da mit dem Bein an die Pedale vom Fahrrad und die Pedale kann sehr scharf sein.

Wenn es an einer höheren Stelle vom Bein passiert, wo praktisch nur Haut und direkt Knochen ist, das verheilt ohne Probleme. An der unteren Stelle kann das Gewebe in sich hineinfallen. Ich habe ja meine Kompressionsstrümpfe und bislang konnte ich das so auf diese Ebene halten.

Allerdings ist es immer sehr nützlich, wenn ein Arzt das genauer einschätzt. Ich habe jetzt eine Saugkompresse wieder bekommen, die das Blut aufsaugt und hoffentlich das Gewebe stabil hält.

Wenn das in sich hineinfällt, dann wird dann für diese Form eine Art Schaumstoff ausgeschnitten, der etwas kleiner als die Wunde ist. Das saugt sich dann voll mit Blut und hebt das Gewebe an bis zu dem Punkt, wo der Körper, die Wunde wieder von alleine schließen kann. Je nach Größe kann sich das bis zu 2 Monaten hin ziehen.

Derzeit ist es so, dass ich so dusche, dass dieses Bein nicht mit Wasser in Berührung kommt, also in der Dusche stelle ich dann das Bein auf den Duschrand und dusche nur das notwendigste. Es geht nicht anders. Die Wunde darf nicht nass werden. Daher ist schwimmen gehen auch derzeit nicht angesagt. Das ist bedauerlich, weil ich gerade wieder auf dem Trip gekommen bin.

Jetzt war ich dort und las, dass mein Hausarzt, den ich nun auch seit 8 Jahren kannte, in Rente geht. Ich habe sämtliche Unterlagen bekommen. Ich kann also meine gesamte Krankheitsgeschichte der letzte 8 Jahren nachlesen. Aber da gibt es auch nicht viele Überraschungen, denn bis Erkältungen (mit Corona) und meine Beinsachen ist nichts Großartiges passiert.

Damit muss ich jetzt einen neuen Arzt suchen und hoffentlich einen guten, denn das Verhältnis muss stimmen. Der Hausarzt ist der Schlüssel im Vertrauensverhältnis zum Patienten. Auf der gleichen Ebene ist auch das enge Verhältnis zum Zahnarzt.

Bei diesen Ärzten muss man ohne Angst hingehen.

Danach ist sollten alle anderen Ärzte auch ein gewisses Maß an Vertrauen haben, aber ich stelle sie nicht auf einer Stufe wie dem Haus- und Zahnarzt.

Ich weiß nicht, wie viele Hautärzte ich schon aufgesucht habe. Bei manchen war ich höchstens 2 Mal und dann nie wieder. Bei dem einen, der hat die schweren Fälle zuerst dran genommen, was auch gut ist, aber dann hat man oftmals 2 oder 3 Stunden im Wartezimmer gesessen und war dann nach 5 Minuten Behandlung wieder draußen. Ein anderer fand immer was Neues. Er hat nicht eine Therapie durchgezogen. Ein anderer war so voll, dass man stundenlang warten musste. Zwar wurde hier bis zum Ende therapiert, aber die langen Wartezeiten (ohne eine bestimmte Reihenfolge) waren auch ein Grauen.

Ich habe die letzten Hautgeschichten, die ich so hatte, über den Hausarzt gemacht.

Natürlich habe ich von meinem jetzigen gebührend verabschiedet – auch von den beiden Arzthelferinnen, die schon längst was Neues gefunden haben.

Vielleicht kommt da auch ein neuer Allgemeinmediziner rein. Es gibt zwar zwei andere im Stadtteil, aber die nehmen keine neuen Patienten auf.

Kommentare sind geschlossen.