Mittwoch, (kolmapäeval) 05.07.2023
Am heutigen Mittwoch war ich weit außerhalb vom Zentrum unterwegs.
Erst einmal mit der Straßenbahnlinie 6 ab Vineeri in Richtung Hauptbahnhof. Ich musste ganz dringend und mir ist spontan nur die Toilette in der Markthalle eingefallen.
Danach bin ich ab Ahtri in der Tallinner Innenstadt mit der Linie 8 Rummu bei dem Stadtteil Pirita, welcher 16.000 Einwohner hat, gefahren, welche direkt am Kalevi jahtklubi saddam liegt. Der Jachthafen diente damals bei den Olympischen Sommerspielen 1980 in Moskau als Austragungsort für die Wettbewerbe auf See. Damals war Estland noch eine sowjetische Teilrepublik (Estland wurde erst 1991 wieder zum zweiten Mal unabhängig). Das ist ein Jachthafen, wo der Fluß Pirita jögi in die Ostsee (Finnischer Meerbusen, Soome laht) mündet. Der Pirita jögi hat eine Länge von 105 km. Auf dem Verbindungsweg zwischen Hauptstraße, dort wo die Busse abfahren und dem Strand, heißt Jöesuu tee und auf den bin ich zum Strand gelangt.
Es ist ein ganz großer Sandstrand mit feinen Körnern. 16 Grad Wasser-, 17 Grad Lufttemperatur wurden am Häuschen der estnischen Lebensretter angezeigt. Es stiegen einige Wellensurfer mit Neoprenanzügen ins Wasser und zwei Frauen mit ihren Badeanzügen. Die beiden Frauen gingen ganz rein, aber nur kurz. Als die dunkelen Wolken immer näher kamen und es zu regnen begann, waren beide auch wieder aus dem Wasser und zogen sich um.
Dem Strand bin ich bis zu seinem östlichen Ende gefolgt, was bestimmt 5 km waren. Ich trug heute eine kurze Hose und wieder ein langes Oberteil mit einem T-Shirt drunter. Der Wind durchflügte meine Beine, was ich als sehr angenehm empfand. Die Brandung war aber nicht sehr hoch. Natürlich war der Strand menschenleer, aber auf den Wegen entlang des Strandes liefen einige Leute.
Mit der Linie 1, ab der Haltestelle Aia tee bin ich wieder ins Stadtzentrum von Tallinn gefahren. Daneben hält hier noch die Linie 49, die Vilmsi keskus (Vilmsi = Nachbarort von Tallinn, keskus = Center) mit dem Flughafen Tallinn verbindet. Die Linie 1 fährt von Vilmski keskus nach Tallinn A. Laikmaa.
Von der Endhaltestelle der Linie 1 in Tallinn A. Laikmaa bin ich noch zum Einkaufszentrum Nautica gelaufen. Dort gibt es ein Sportgeschäft, welches ich schon gestern gesehen hatte. Aber die haben irgendwie nicht das was ich so suche. Es ist auch wieder Kleidung mit dickeren Stoffen. Vor dem Eingang des Rimi Hypermarche sehe ich immer einige Leute, die sich wohl preisgünstig mit Zigaretten eindecken wollen. Jeder hat so zwei Stangen Zigaretten, die er in den Rucksack packt. Der Hafen mit den Fährschiffen nach Helsinki bzw anderen Schiffen ist nicht weit, höchstens 5 Minuten zu Fuß. Auf der Ahtri (so heißt die Straße dort) wird auch gebaut. Eigentlich ist das eine vierspurige Straße, die derzeit auf zwei Spuren reduziert ist und dementsprechend staut es sich dort immer.
Aus diesem Grund fahren die Buslinien auch den nicht gewohnten Weg und enden vor der Baustelle auf der Straße Ahtri.
Vom Einkaufszentrum Rimi bin ich wieder quer in Richtung Haltestelle Mere Puiestee gelaufen, um dann mit der Linie 73 zur Haltestelle Oileme zu fahren. Von dort aus sind noch knappe 10 Minuten bis zur Unterkunft in Magasini 29a zu Fuß.
Am Abend bin ich wieder gejoggt. Die Strecke wird von Tag zu Tag länger. Das ist erfreulich und sehr schön. Ich bin mal gespannt, wann ich die Stunde knacke. Es ist ja so kühl am Abend, wo ich das locker machen kann. Mich graust es vor meiner Rückkehr nach Deutschland, weil am Wochenende und danach werden bis zu 30 Grad erwartet. Früher hätte mich das erfreut, aber derzeit mich nicht.