Montag (esmaspäev) 10.07.2023 Rückflug
Ja, die Rückreise, der Rückflug, bzw. die Rückflüge standen an.
Ich bin allerdings um 4 Uhr noch einmal eine Runde für knappe 40 Minuten gejoggt. Die Kühle um die +12 Grad im Sommer musste ich noch einmal ausnutzen (man fragt sich eigentlich, warum hat man diesen Vorteil nicht immer, warum nur einmal im Jahr für den Urlaub). Es war wirklich erfrischend und doch schwitzt man doch ziemlich.
Der Flug ging erst um 15.40 Uhr von Tallinn, SK1787, so dass ich am Morgen noch viel Zeit hatte. Manchmal hat man vom Gefühl zu viel Zeit. Ich bin auch schon mal um 8 Uhr vom Urlaubsland aus nach Hause geflogen. Meine Eltern wollten immer erst um 16 Uhr von Teneriffa fliegen, wo man dann ganz spät am Abend in Düsseldorf ankam. Ich versuche immer den Mittelweg zu gehen. Zwischen 12 Uhr und 15 Uhr ist eine gute Zeit, je nachdem wie lange man fliegt.
Meine Sachen hatte ich am Sonntag zusammengepackt, habe noch einmal die Wohnung durchgefegt und dann diese um 9 Uhr verlassen, denn ich wollte noch einmal zur Innenstadt (kurz). Da ich aber wieder sehr musste (immer wenn ich neuerdings zurückfliege, muss ich immer ganz stark). Aus diesem Grund war ich nicht sehr lange in der Innenstadt (hätte auch wieder zur Markthalle fahren können) und bin mit der Linie 15 direkt zum Flughafen gefahren. Nein, das ist keine reine Flughafenlinie, sie fährt noch weiter in andere Stadtteile.
Um 9.40 Uhr konnte ich schon mein Gepäck aufgeben. Eigentlich wäre der normale Check-in erst um 13.40 Uhr gewesen, aber eine andere SAS-Maschine nach Stockholm flog schon um 11 Uhr, weil der Schalter offen war, hatte ich ganz höflich angefragt, ob der Check-in für den Kopenhagen Flug schon möglich wäre.
Der Flughafenmitarbeiter hatte dies möglich gemacht, so konnte ich dann den Koffer ganz früh schon loswerden. SAS hat nicht einmal einen Schalter in der Flughafenhalle. Von Turkish Airlines, die auch von hier aus fliegen, gab es einen.
So saß ich lange noch vor dem Flughafen in der prallen Sonne, aber sehr angenehmen Temperaturen. Auch eine Maschine der US Regierung bzw. deren Vertreter stand auf dem Vorfeld. So gegen 11 Uhr habe ich mich zur Sicherheitskontrolle begeben, die hier ganz angenehm verlief. Nur Düsseldorf macht einen gewaltigen Stress. Andere Staaten machen das viel ruhiger und professioneller.
Auf jeden Fall kam ich ohne Probleme durch und habe mir eine Pizza Magaretha bestellt. Dann fing die ganz lange Zeit des Wartens an, aber ich hatte es ja so gewollt.
Ich sah eine ATR 72 von Finnair nach Helsinki, eine Boeing 737-800 von Ryanair nach Barcelona, einen Airbus A320 von Laudaair, einen Airbus A321 von Lufthansa, eine CRJ 900 von Cityjet, die aber ganz weiß war, einen Airbus A220 von Air Baltic und natürlich die Embrear 195 von LOT.
Fluggäste nach Istanbul und London mussten durch eine nochmalige Sicherheitskontrolle, wo der Reisepass gesondert gescannt worden ist.
Mein Flug, die CRJ 900 hatte ich zuvor auf Flightradar als SK1786 beobachtet, wie sie nach Tallinn herein kam. Vom Warteraum konnte ich auch das erste Mal sehen, wie der Pilot der CRJ 900 LR, die Vorfeldkontrolle machte. Piloten inspizieren die Maschine vor jedem Start einmal von außen nach Beschädigungen.
Wir konnten mit dem Boarding beginnen, einmal die Treppe herunter, denn die CRJ900 kann nicht andocken, zum Vorfeld und war ich als erster im Flugzeug. Auf 11F saß ich. Das muss ich mir merken, eine blöde Position, weil ich habe knapp hinter mir ein Fenster und dann wieder ein halbes vor mir.
Dann stiegen fünf Personen – nach meiner Einschätzung arabischer Herkunft ins Flugzeug und einer von denen saß neben mir, ein großer stämmiger Typ. Ich hatte sofort 11.09. im Kopf. Zwei saßen hinter mir und erzählten sich was von Manhattan (auf Englisch) und ich dachte World Trade Center. Ich bin kein Angsthase mehr, aber so eine Konzentration von solchen Typen in einem Flugzeug machte mir große Sorge.
Der Pushback war um 15.42 Uhr, zwei Minuten der geplanten Zeit. Die CRJ900 stand dann aber 15 Minuten im Bereich des Terminals. Nichts tat sich. Die Triebwerke liefen im Leerlauf. Kein von Leuten auf dem Vorfeld zu sehen, der noch mit den Piloten unterhält und ggf. noch einen Blick auf das Flugzeug wirft. Keine Ansage vom Personal, nur dass die Stewardess mit dem Cockpit telefonierte.
Dann endlich rollte die Maschine zur Startbahn 26 und musste noch kurz einem Businessjet abwarten, der im Final Approach war. Wir sind gestartet und alle blieben, also die fraglichen Personen, blieben sitzen. Dann kurz schnallte sich der Nebenmann sich ab und ich dachte, jetzt beginnt der Horror. Nein er hob nur etwas von seinem Kollegen auf. Dann setzte er sich wieder zu mir hin und schnallte sich an. Alle von den fünf schliefen – keine Ahnung wie tief man im Flugzeug schlafen kann.
Bis Kopenhagen war nichts – zum Glück, aber ich hatte ein ungutes Gefühl, nicht vom Flug, nicht von den Turbulenzen beim Final Approch auf die 22L in Kopenhagen, sondern von diesen Typen.
Vielleicht habe ich sie auch zu Unrecht verdächtigt. Ob auf solchen Flügen Skymarschalls fliegen wie in den USA zum Teil?
Die CRJ900 LR kam zum Glück direkt am Terminal D2 an, um 16.25 Uhr, wir mussten aber noch bis 16.30 Uhr warten bis wir das Flugzeug endlich verlassen konnten. Mein Düsseldorf Flug SK 627 ging von Terminal B15 ab. Zwischen D und B liegt für mich gefühlt ein ganzes Einkaufszentrum und das am Flughafen. Wer einen längeren Zwischenstopp einlegt, der hat Glück, aber für 20 Minuten war das sehr knapp, aber ich habe es erreicht. Natürlich wieder in der hintersten Nische am Terminalkopf.
Wir mussten auch hier wieder die Treppe herunter zum Flugzeug, auch wieder eine von CityJet (natürlich in SAS Farben). Das Boarding war komplett um 17.05 Uhr. Das heißt, wir gingen pünktlich raus. Erst über Alpha und über den Exitpoint A2 auf die 22R hereingegangen und konnten auch sofort starten. Woher ich das weiß, weil ich auf dem Fenster geschaut habe und mich mit der Flughafenbeschilderung auf den Rollwegen auskenne zumindest deren Bedeutung kenne.
Kiel, die Kieler Förde konnte ich sehen, das Volksparkstadion in Hamburg, dann lange Zeit Rätsel raten. Mit den kleineren Städten kenne ich mich nicht so aus von oben. Kurz nach dem Dümmersee sind wir langsam in den Sinkflug gegangen und über Münster/Westfalen (den Aasee konnte man sehr gut erkennen) waren schon die Anschnallzeichen erkennbar. Später sah ich das Kraftwerke in Wanne-Eickel und den Hauptbahnhof von Wanne-Eickel, dann natürlich Essen und ich wusste schon über Münster, dass wir auf der 23 landen würden. Nur ob 23L oder 23R das war mir nicht bekannt. Den Essener HBF gesehen, die A52 in Essen-Süd, das Grugabad, Flughafen Essen/Mülheim. Kurz vor dem Breitscheider Kreuz, Gear down, Flaps full und später war alles nur eine Frage von Sekunden. Wunderschöner Approach auf die 23L.
Wir sind dann wieder ganz hinten auf dem Apron am Flugsteig C geparkt. Ein Airbus A320 von Tunisair hatte die Triebwerke von angestellt und wartete wohl nur noch auf die Taxi-Clearance für das Rollen. Auch ein Iberia Airbus A320 kam aus Madrid an, rollte aber zu Flugsteig B.
Wir sind dann mit dem Vorfeldbus zum Terminal gefahren, um dann unsere Koffer entgegen zu nehmen. Und was war? Er kam an. Direkt als einer der ersten kam meiner raus. Natürlich war ich überglücklich. Von dem Familienvater, der neben mir aus Kopenhagen kam und mit seiner Familie noch nach Haltern wollte, hatte ich mich kurz verabschiedet – das macht man so – man sitzt 1,5 Stunden nebenan im Flugzeug, spricht über Gott und die Welt. Dann kann man sich ganz kurz verabschieden.
Mit dem nächsten RE3 bin ich dann bis Essen HBF gefahren. Wie so kam, stand eine Dänin auch im Zug, die auch mit meiner Maschine kam, aber nur Handgepäck hatte. Wo die Frau im Flugzeug saß, weiß ich nicht. Da der RE3 wegen einer Baustelle bis Essen HBF fuhr und nicht wie sonst üblich nach Essen-Altenessen, konnte ich noch viel mit ihr unterhalten. Sie fliegt heute bereits wieder zurück nach Kopenhagen. Ja, wenn alle Däninnen auch so nett sind, dann man auch nach Kopenhagen fliegen.
Mit der Bahn? Ich habe so viele Klagen über die DB gehört in diesen 2 Stunden von Kopenhagen und dann später noch im RE3, also dann kann besser fliegen – ist zuverlässiger als mit dem Unternehmen, welches nichts mehr auf die Reihe bekommt. Umwelt hin oder her. Ich möchte von A nach B und wenn das Flugzeug da ist, dann nutze ich es auch. Punkt fertig aus. Die Bahn ist auch nicht billig, also was soll das?