Neue Perspektiven – virtuelle Assistenz – auswandern?
Ich versehe das mal mit einem Fragezeichen. In meinem Urlaub, speziell in der zweiten und letzten Urlaubswoche habe ich mir vermehrt Gedanken um meine eigene berufliche Perspektive gemacht.
Was will ich, was soll die Zukunft bringen? Welche Herausforderungen möchte ich mich stellen? Ich wollte schon seit einem Jahr umziehen und meine Wunschorte befinden sich immer an der deutschen Grenze, entweder im Norden mit Kiel, Flensburg oder Rostock oder im Süden mit Konstanz oder Freiburg.
Ich habe aber immer mit dem Ausland geliebäugelt. Schon 2015 hatte ich zahlreiche Bewerbungen nach Belgien geschickt. Aber auch Teneriffa oder die Kanaren allgemein standen immer im Fokus. Ich habe bei den Kanaren bzw. Spanien mit den „schlechten“ Leistungen in Sachen Zahnarztbesuch argumentiert.
Wie der Zufall es so wollte, habe ich am Freitag ein Stellengesuche eines Deutschen, der genau mein Alter und der genau meine IT-Kenntnisse hatte (auch mit Linux zu tun hatte) und seitdem hat mich der Gedanke nicht mehr so recht losgelassen.
Ich habe festgestellt, dass es doch einfacher ist nach Teneriffa auszuwandern.
Warum ausgerechnet Teneriffa? Ich war in meiner Kindheit sehr oft auf Teneriffa, praktisch jährlich. Meine Eltern hatten dort in Los Cristianos ein Apartment in einer behinderten gerechten Anlage, Mar Y Sol, die es heute immer noch gibt. Meine Mutter anfangs noch nicht im Rollstuhl und sie empfand das trockene Klima als sehr heilsam. 1987 sind wir noch als Pauschaltouristen erstmalig nach Teneriffa gekommen. Dann 1988, 1989, 1990 und 1993 war ich auf Teneriffa, meine Mutter noch viel häufiger. In einem Jahr war ich 10 Wochen dort. Ich kenne die klimatischen Bedingungen auf der Insel – der Norden recht feucht und kann auch mal nebelverhangen sein. Spätestens im nächsten Jahr, in 2022, wollte ich auf jeden Fall wieder dahin.
Spanisch sprechen, lesen und verstehen kann ich seit etlichen Jahren, ich glaube seit ungefähr 10 Jahren. Das Spanische soll natürlich ein anderes sein, als das in Madrid gesprochen wird. Aber das Niederländisch in Belgien in Poperinge ist auch ein anderes als das in Ostende. Ersteres ist kaum zu verstehen.
Spanien hat aber eine sehr hohe Arbeitslosigkeit und Teneriffa soll auch davon arg betroffen sein. Also wie kommt Geld in die Kasse? Ich habe so einiges auf meinen Konten und der Wohnungsverkauf später wird nicht ewig halten. Schließlich möchte ich von diesem Erlös noch lange zehren.
Viele Menschen arbeiten als digitale Nomaden. Ich habe das auch einwenig belächelt – vor einem Jahr, aber inzwischen kann ich mich mit dem Gedanken anfreunden. Was so ein Urlaub alles bringen kann….. -> Im Urlaub bin ich auch ein Freund von der Programmiersprache Python geworden, vor zwei Jahren fand ich Datenbanken abscheulich.
Die Internetverbindung soll auf Teneriffa bedeutend besser sein als in Deutschland. Na ja. Das ist auch keine großartige Kunst.
Eine virtuelle Assistenz habe ich mir jetzt näher angeschaut und siehe da – ich kann mich damit anfreunden. Ich werde damit als Nebenjob anfangen – wenn möglich – und meine Arbeitszeit im IT-Support hoffentlich auf halbtags reduzieren können. Ich muss da noch mit meinem Arbeitgeber darüber sprechen.
Aber fest steht: Der derzeitiger Job macht so in dieser Form keinen Spaß mehr. Ich suche etwas Neues und meine Bewerbungen laufen meist ins Leere und die Stellenanzeigen sprechen mich überhaupt nicht mehr an. Die ausgeschriebenen Stellen sind fast alle gleich und mit meinen erworbenen Kenntnissen komme ich immer schlechter bei Arbeitgebern an und die Gefahr wieder eine solche Tätigkeit auszuüben ist groß.
Also nehme ich mein Leben endlich werden viele auf LinkedIn sagen, selber in der Hand. Warum es so lange dauerte, weiß ich nicht, aber irgendwann gibt es einen Ruck und dann macht man das auch.
Ich bin Jahrgang 1978 (also 43 Jahre) und mit der jetzigen Tätigkeit.
Für die virtuelle Assistenz muss ich ein Gewerbe anmelden und auch einen Mitgliedsbeitrag bei der IHK zahlen. Wie ich das dann mit der Auswanderung mache, muss ich sehen.
In einer Festanstellung kämen eh nur noch Remote Arbeiten in Frage.
So manch einer wird sich fragen, warum ich Deutschland den Rücken kehren möchte?
Ich sehe den technologischen Fortschritt in Deutschland nicht kommen. Im Wahlkampf wird vieles versprochen, ich glaub da nichts davon, zumal die wichtigen Themen werden nicht angesprochen. Warum soll ich es nicht probieren? Vielleicht kehre ich wie so viele andere auch, genervt nach Deutschland zurück oder ich gehe in ein anderes Land – wie die Zukunft wird, weiß keiner.