Neuer Masterplan im ÖPNV?
Ich kann eigentlich nur noch lachen. Bei einer Radio-Gesprächssendung beim WDR, es ging um den Abriss der Brücke auf der Bundesautobahn A45 bei Lüdenscheid – Bauzeit fünf Jahre, sagte der verkehrspolitischer Sprecher der Grünen, dass wir einen Masterplan für den Ausbau / Umbau der Verkehrswege bräuchten.
Also der Bundesverkehrswegeplan gilt nicht mehr? Oder wird er seiner Sache nicht gerecht? Oder war er nur ein überflüssiger Plan? Im ersten Abschnitt steht hier, ich zitiere:
Der Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 stellt als wichtigstes Instrument der Verkehrsinfrastrukturplanung des Bundes die verkehrspolitischen Weichen für die kommenden 10 bis 15 Jahre. Er betrachtet dabei sowohl die Bestandsnetze als auch Aus- und Neubauprojekte im Bereich der Verkehrsträger Straße, Schiene und Wasserstraße.
https://www.bmvi.de/DE/Themen/Mobilitaet/Infrastrukturplanung-Investitionen/Bundesverkehrswegeplan-2030/bundesverkehrswegeplan-2030.html
Mit anderen Worten dieser Plan wird durch einen neuen ersetzt? Und lass mich raten, um diesen überhaupt zu erstellen, wird erst einmal für 10 Jahre diskutiert, wie dieser nun auszusehen hat. Denn bestimmt kommt wieder einer um die Ecke und sagt, dass der aktuell gültige Bundeverkehrswegeplan würde irgendwas nicht wieder abdecken.
Also ich wette für die nächsten 20 Jahre wird wieder nichts gemacht, nichts mit Ausbau oder Umbau, Neubau, Hauptsache irgendwelche Posten werden neu erschaffen, die uns Bürger wieder mehr neuer Steuern abverlangt.
Der Ausbau des ÖPNV: Ich lache mich tot. Das wird seit über 20 Jahren jedes Jahr immer möglichst vor irgendwelchen Wahlen gesagt. Klar es fahren mal nach 30 Jahren neue Züge, der Antrieb vom Dieselmotor auf Elektromotor beim Bus wird gemacht, aber dadurch fährt kein Zug/Bus/Straßenbahn mehr. Klar es gab mal einige Streckenerweiterungen, aber sonst?
Was jetzt eröffnet wird, wie zum Beispiel die Elektrifizierung der Strecke Bocholt-Wesel ist nur ein Relikt aus ferner Vergangenheit. Der RE19, nicht mehr von Abellio, sondern von VIAS fährt jetzt geflügelt. Der vorderer Teil fährt ab Wesel nach Arnhem (wenn VIAS die Betriebserlaubnis hat) und der andere Teil fährt nach Bocholt. Das heißt ein Bocholter fährt jetzt ohne umzusteigen von Bocholt direkt nach Düsseldorf. Früher fuhr, also noch zu DB-Zeiten fuhr eine BR 628 die kurze Strecke Wesel-Bocholt. Ursprünglich verlief die Strecke nach Winterswijk in den Niederlanden. Seit 1942 fährt zwischen Winterswijk und Bocholt kein Zug mehr. Bocholt-Barlo wurde 1989 zuletzt für den Güterverkehr eingestellt und alles wurde hübsch abgebaut.