Nienburg/Weser in Niedersachsen
Ich war das erste Mal in Nienburg/Weser am 16.06.2022. Das war damals auf der Rückfahrt quasi von Bremen. Wer mich kennt, ich mache viele spontan.
Auch dieser scheinbar geplante Ausflug war spontan. Eigentlich wollte ich nach Hannover fahren, aber in Minden bot sich die Option Nienburg und die hatte ich angenommen.
Ich bin ganz früh um 7.14 Uhr von Essen-Stoppenberg losgefahren. Für mich eigentlich fast zu spät, denn normalerweise fahre ich solch weite Strecken schon um 5 Uhr. Aber ich wollte ja nach Hannover und dafür wäre es ideal gewesen (für Nienburg auch).
Der RE6 ist pünktlich in Essen HBF um 7.32 Uhr losgefahren. Ja, er musste wieder mehrmals warten auf den Fernverkehr. Zuerst musste er in Hamm/Westfalen warten bzw. davor. Ich wüsste nicht, dass ein Zug bewusst sofort in diesen Bahnhof eingefahren ist. Na ja es waren nur zwei Minuten Verspätung zu diesem Zeitpunkt und für den Überstieg in die S1 (Niedersachsen) wäre genug Zeit geblieben.
Es kam wie es kommen musste, der RE6 musste abermals halten, genau wegen Fernverkehr.
Ich frage mich wirklich und das ist wirklich ernst gemeint: Ist die Anzahl der Fernverkehrszüge generell stark angestiegen? Sind mehr ICE’s unterwegs und sind alle kollesall verspätet. Ich weiß, die Pünktlichkeit liegt bei stolzen 60 % (Ironie aus), aber am Samstag Morgen doch nicht?
Egal es wurden letzendes über 10 Minuten und wenn man in Minden nur 5 Minuten hat zur S1 braucht man nicht mehr zu zittern.
In Minden/Westfalen (auch eine wunderschöne Stadt) angekommen, wollte ich nur mit dem RE60 aus Rheine (über Osnabrück, Bünde) nach Hannover mit Endziel Braunschweig. Aber der um 10.08 Uhr hatte mal 5 Minuten Verspätung, dann wieder nicht. Mir war das einwenig zu unsicher. Da war die Anzeige 10.01 Uhr nach Nienburg, der RE78, betrieben von der Eurobahn, kam auch. Es gab auch verwirrende Anzeigen bei dieser Linie, denn manche sind ausgefallen wegen Personalmangel, manche fuhren, bei manchen gab es Schienenersatzverkehr (SEV).
Also habe ich mich in den RE78 gesetzt. Im letzten Jahr bin ich aus Nienburg gekommen und diesmal fuhr ich nach Nienburg. Zum Glück war mein Sitz nicht von außen mit Graffiti beschmiert, so dass ich fotografieren und filmen konnte.
Ich filme immer wenn möglich, wenn kaum Leute in der Nähe sind die Landschaft. Deutschland ist auch landschaftlich ein sehr schönes Land. Politisch – davon reden wir nicht.
Um 11 Uhr war ich dann in Nienburg. Der größte Teil ging nach rechts zu den Gleisen in Richtung Bremen/Bremerhaven/Norddeich und der kleine Teil wie ich auch nach links in Richtung Stadtzentrum.
31.000 Einwohner hat Nienburg rund, ist ein eigener Landkreis und ist sehr verkehrsgünstig gelegen. Autobahnen gibt es nicht, aber einige Bundesstraßen. 30 Minuten von Hannover HBF mit dem RE1, RE8 und 47 Minuten mit der S2, 45 Minuten von Bremen HBF mit dem RE1 und RE8. Alle zwei Stunden fährt auch ein Intercity zwischen Emden HBF und Berlin HBF bzw. Leipzig. Also mal fährt er nach Berlin, mal nach Leipzig.
Es gibt auch ein innerstädtisches Busnetz und einige Regionalbuslinien. Am Bahnhof sind verschließbare, überdachte Käfige für Radfahrer vorhanden. Für den Eintritt braucht man einen Code, dann bezahlt man über Paypal und dann hat man da einen Stellplatz für einen Tag / eine Woche und einen Monat.
Wie der Name schon verrät liegt Nienburg an der Weser, vor allem das Stadtzentrum. Vom Bahnhof zum Stadtzentrum läuft man ungefähr 750 Meter.
Es war Markttag, es spielte auch eine Musikkapelle (finde ich wieder schön).
Ich habe mir eine Bratwurst für 2,50 Euro gegönnt. Ok, im Gegensatz zu früher, war die kleiner, aber ich wollte jetzt nichts großartiges essen.
Am 16.06.2022 habe ich eigentlich nur etwas zum Essen gesucht, heute konnte ich schon mehr schauen wie Nienburg/Weser ausschaut. Aber am besten wäre, wenn ich mal mit dem Rad hier her komme, denn dann kann ich die Stadt noch besser anschauen.
Bis zum Wesavi bin ich gekommen. Das ist das recht großzügige Hallen- und Freibad. Von außen sieht es sehr gut aus. Ich will ja nicht über die Essener Bäder meckern (aber die sind äußerst stark in die Jahre gekommen – um es mal vorsichtig zu formulieren), aber das hier war um Längen besser.
An der Weser kann man auch vorbei laufen und im Höhe der Innenstadt gibt es auch zwei Sitzgelegenheiten zum Essen und Trinken. Also sitzen am Fluss ist möglich.
Lang war ich leider nicht in Nienburg. Um 13.03 Uhr bin ich mit dem RE8 (aus Bremerhaven) nach Wunstorf gefahren. Der RE78 nach Bielefeld über Minden/Westfalen ist um 13.09 Uhr ausgefallen. Er fährt nur alle 2 Stunden am Wochenende. Der nächste wäre um 15.09 Uhr. Ich dachte, es ist sicherer über Wunstorf zu fahren. So habe ich das auch gemacht. RE8 bis Wunstorf und dann mit der S1 nach Minden/Westfalen.
In Wunstorf hatte ich gesehen, dass am dortigen Busbahnhof ein Fahrradparkhaus gebaut wird. Wunstorf ist für diese Region das Mekka für das Steinhuder Meer. Es gibt dort eine Badeinsel (ich war bislang noch nie da) im Stadtteil Steinhude. Als man wegen Corona nicht gut das Land verlassen konnte, war diese Insel so voll, dass man keinen Einlass gewährt hatte.
Mit dem Deutschlandticket kann man jetzt eher dahin fahren.
Die S1 von Transdev (ja sie fuhr auch, auch pünktlich ab – Grüße an meinen Follower in Linkedin, der in Barsinghausen wohnt) nach Minden und war sehr voll. Aber nicht so arg voll, dass man nicht sitzen konnte.
Bis Minden/Westfalen musste sie planmäßig in Haste einen Stop einlegen und dann kurz vor Kirchhorsten (da gibt es eine Ausweiche). Meinen fünf minütigen Übergang zum RE6 in Minden/Westfalen schmolz auf eine Minute zusammen. Weil die S1 warum auch immer vor Minden/Westfalen wieder warten musste. Die S1 kommt auf Gleis 12 an, die Meute, inklusive mit mir, rannte dann zu Gleis 1 (die Bahn hält einen fit).
Um 14.29 Uhr konnte ich dennoch mit dem RE6 nach Essen HBF abfahren. Zwischen Kamen und Dortmund wieder Stop und Go. Keine Ahnung, ob da ein RE3 fuhr, der an allen Dortmunder Stationen östlich vom HBF hält, gefahren ist oder was der Grund war.
Heute spielt auch Borussia Dortmund. In Wunstorf stiegen zwei Dortmund-Fans ein (sieht man ja am Trikot). Hinfahrt ist ja kein Problem. Aber zurück. 18.30 Uhr Spielanfang in der Signal Iduna Arena. 20.15 Uhr Spielende. Dann mit der U-Bahn vom Stadion zum Dortmunder HBF (ca. 10 bis 15 Minuten), dann mit dem RE6 um 20.55 Uhr nach Minden (22.30 Uhr) und wenn es dann mit der S1 (22.35) klappt, sind die beiden Dortmunder Fans um 23.05 Uhr wieder in Wunstorf. Ich nehme an, dass sie dann entweder mit dem Rad oder dem Auto nach Hause fahren. Die Busse werden in Wunstorf um diese Uhrzeit nicht mehr fahren. Also für mich wäre das nichts. Das wäre für mich eine zu lange Fahrt, aber eingefleischte Fans machen das wohl mit und mit dem Deutschlandticket ideal.