Nur eine kleine Runde am Tag der Deutschen Einheit

Nur eine kleine Runde am Tag der Deutschen Einheit

War ich fast obligatorisch sonst immer im benachbarten Ausland am Tag der Deutschen Einheit (2013 in Verviers und Eupen zum Beispiel, wo es noch einmal sehr warm war), habe ich es diesmal ruhig angehen lassen.

Ich war kurz mit dem Rad Altpapier wegbringen und dann weiter zu meiner alten Realschule am Stoppenberg, die jetzt Tagesheimschule nennt. Einige meiner damaligen Lehrer sind immer noch aktiv, aber meine Klassenlehrerin scheint aufgehört zu haben. Die Zeit auf der Schule weine ich keine Träne hinterher. Andere Aufenthalte firmenmäßig haben mich mehr geprägt als die Realschulzeit.

Dann bin ich den Mühlenbruch weiter gefahren Richtung Großwesterkamp. Eigenartigerweise bin ich dort noch nie gewesen, auch als Kind nicht. Die Straße war sowieso schon sehr abstoßend. Noch bis heute stehen da einige Gebäude, die komischerweise eine komische Atmosphäre verbreiten. Der Straßenbelag ist/war grauenvoll und es ist eine Sackgasse. Früher war es eine Sackgasse, als Radfahrer kann man heutzutage nach Zollverein radeln. Dort bin ich auch hingekommen und habe die Kokerei von der anderen Seite angeschaut.

Es war zum Teil frisch, dann wieder warm. Ich hatte mir meine 3/4 Tight angezogen und darüber war ich mir lange nicht einig. Das schwarze Langarmshirt, darunter ein T-Shirt und darüber die Regenjacke war mir doch zeitweilig zu warm. Also habe ich die Regenjacke vor Zollverein in die Fahrradtaschen gesteckt.

Zollverein Schacht 1, 2, 8

Die Kokerei habe ich hinter mir gelassen, bin die Arendahls Wiese zur Zeche Zollverein gefahren. Beides liegt sehr nahe beieinander. Die Zeche Zollverein Schacht 12 schloss 1986, die Kokerei im Jahre 1993. Am ehemaligen Schacht 1/2/8, dem heutigen Pact, habe ich den Radweg verlassen und bin in die Bullmannaue/Martin-Kremmer Straße Richtung Arendahls Wiese gefahren. Hier habe ich die 1845 eröffnete Köln-Mindener Eisenbahn unterquert. Der RE3 und die S2 verkehren hier und bin auf die Köln-Mindener Straße ausgekommen.

Hier bin ich auf die Katernberger Straße, Meybuschhof und Ottenkämperstraße zur Gelsenkirchener Straße (K21) ausgekommen und somit auch am „Lindenbruch“. Das Stadion vom ehemaligen Sportfreunde Katernberg, gegründet 1913. Der Verein, so habe ich gerade gelesen, ist am 24.03.2017 mit dem DJK Katernberg 1919 zu DJK Sportfreunde Katernberg 13/19 e.V. fusioniert. Leider widerspricht sich die Wikipedia innerhalb des Artikel in Fassungsvermögen. Einmal wird behauptet, das Stadion fasst 11.000 Zuschauern, dann wiederum nur 4.000 Zuschauern, wobei mir letzteres realistischer vorkommt.

Ich bin dann die K21 zum Revierpark Nienhausen gefahren, der heute seinen Status vom Revierpark zum Gesundheitspark geändert hat. Postleitzahlentechnisch gehört er zu Gelsenkirchen. Leider hat er von seiner Attraktivität erheblich eingebüßt. Konnte man früher noch ein Vielzahl von Unterhaltungsmöglichkeiten wahrnehmen (Miniaturboote gegen Bezahlung fernsteuern oder mit Kinderelektrobooten auf einem Teich im Kreise fahren), so ist heutzutage alles abgebaut und zum Teil noch verschwunden.

Das einzige was noch geblieben ist, ist die Minigolfanlage am Forum und die dortigen Toiletten, die ich aufsuchen musste, weil sich meine Blase gefüllt hatte. Gab es früher zu meinen Jugendzeiten und auch noch vor einigen Jahren eine gute Gastronomie, so hat man diese durch ein Fitnesscenter ersetzt.

Gelsenkirchen, Nienhausen, Freibad
Wellenbecken des Freibads Nienhausen in Gelsenkirchen

Beim Betrachten der saisonbedingten Schließung des Freibades kann ich noch viele Elemente von früher erahnen. Die äußere Umrandung des Wellenbeckens, was man vom Park aussehen konnte, hatte man geändert. Die Bemalung der Wand mit Delfinen gab es schon zu meiner Kinderzeit. Ich war eigentlich früher da nie so richtig gerne drin. Das Gladbecker Freibad fand ich immer besser.

Ich bin dann aber rasch heimwärts gefahren, weil es doch kühler wurde. Auf dem Nordsternweg kam doch ein Regenschauer herunter, wo ich dann doch meine Regenjacke anziehen musste. Ich wollte erst noch abwarten, denn wenn es nur einbißchen mal kurz schauert, halte ich nicht sofort an und ziehe mir etwas über. Aber es hielt doch länger an und kurz vor Zollverein habe ich die Jacke übergezogen.

Es war diesmal wirklich nur eine Nahtour, für mich, der 18 km am Stück als normal empfindet, richtig wenig, aber mehr wollte ich auch nicht.

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