Samstag, (laupäeval) 08.07.2023
Heute war ich am vorletzten Tag von meinem Urlaub in Tallinn erst einmal noch in der Innenstadt, um in verschiedenen Buchläden was nachzuschauen, nach Büchern von Englisch-Estnisch. Ich hatte da natürlich schon seit längerem ein Lernbuch ins Auge gefasst mit Englisch-Estnisch, welches 23 Euro kostet von Inga Mangus und Merge Simmul „Tere Jälle! Eesti keele opik inglise keele baasil“. Interessant wird es erst, wenn man wirklich nach Estland umzieht. Für einfach so kaufen, und dann liegt es in der Ecke herum, ist es doch zu teuer.
Anschließend war ich noch bei Lidl Sopruse, Sopruse pst 163, 13417 Tallinn mit der Linie 24 bis Linnu tee gefahren. Lidl hat hier im Prinzip fast das ähnlich deutsche Sortiment, natürlich mit einigen regionalen Besonderheiten.
Ich komme aus Lidl raus, setze mich wieder an die Haltestelle Linnu tee und neben mir gibt mir eine ältere Frau so ein Trinkpäckchen. Ich war da sehr verdattert, habe es aber angenommen. Es ist äußert selten, dass mir das passiert.
Der Bus der Linie 24 war sehr voll, was für Tallinn selten der Fall ist. Ich habe dann ein wenig später auf den Oberleitungsbus der Linie 3 gewartet. Nur die Linie 3 hält auch am Umsteigepunkt Vabaduse väljak (die Linien 4 und 72 halten hier nicht). Die Linie 4 fährt direkt zu Balti Jaam, während die Linie 72 nach Kopli, wo auch derzeit nur die Straßenbahnlinie 6 endet, fährt.
Auf jeden Fall bin ich dann wieder zurück zur Unterkunft in Magasini 29a gefahren, habe dort meine Sachen ausgepackt, denn ich war noch in der Touristeninformation und habe mich dort nach weiteren Sachen aus Estland umgeschaut. Estland ist aus deutscher Sicht eher unbedeutend. Das einzige was in Deutschland aus Estland genannt wird, ist die Digitalisierung. Alles andere ist den Deutschen total fremd. Die wenigen, die bislang hier hingefahren sind, haben noch keine Strahlkraft ausgeübt, wie die tausenden, die gefühlt monatlich nach Spanien reisen.
Da hat man es als Deutscher schon viel ruhiger hier in Estland zu sein. Das hat auch seine Vorteile.
Am frühen Nachmittag habe ich mich in den Bus der Linie 3 gesetzt und bin wieder bis Vabaduse väljak gefahren und dort in die Linie 21 in Richtung Landi zu fahren. Ich bin aber eine Haltestelle zuvor in Räime ausgestiegen, weil ich noch einmal zum Kakumäe rand wollte (rand = Strand). Es war etwas mehr los, mehr Wellensurfer, aber die Brandung war stärker, so dass die gelbe Fahne am Strand gehisst wurde und wenn selbst wohl Einheimische dort nicht schwimmen gehen, dann braucht man das Tourist auch nicht.
Leider war in dieser Strandbar wo ich noch gestern praktisch alleine mein Eis gegessen habe, geschlossene Gesellschaft (Kindergeburtstag), so dass man dort nicht als Auswärtiger essen konnte. Hatte ich gestern jemanden den von drei Mädels in die Augen blicken konnte, musste ich heute feststellen, dass ich mir den Weg wieder gespart hätte.
Am Balti Jaam habe ich mir dann wieder eine Pizza Milano gekauft und eigentlich auch eine Cola Zero (wurde beides berechnet), aber die Cola Zero kam nicht. Ich bin mir auch nicht so ganz sicher, ob ich sie wirklich bestellt hatte oder er mir statt einer kleinen Pizza, eine große gegeben hatte. Aber das ist halt so, wenn man als junges Paar so eine Gastronomie betreibt, dann hat man nur Augen für den Partner und nicht so sehr mehr für den Gast ;-).
Dann fing es wieder wie üblich an, zu regnen. Aber diesmal bin ich durchgelaufen, denn wie ich später festgestellt habe, hat es noch bis 18.30 Uhr gedauert. Ich bin sogar vom Joggen so nass geworden wie lange schon nicht mehr. Ich bin ja nicht aus Zucker und mit der Sportkleidung kann man eh nass werden. Es ist ja ein Sport für Draußen und da kann es schon mal nass werden. Man soll sich nicht immer so anstellen wie ein kleines Kind, was ja äußerst viele Erwachsene immer so tun.
Es ist wirklich seltsam, alle wollen Erwachsen sein, tun so, aber wenn es um solche Sachen durch den Regen laufen, Fahrrad fahren zur Arbeit oder mit dem ÖPNV zu fahren, dann stellen sie sich alle wie kleine Kinder an. Obwohl kleine Kinder eher dazu neigen, dass zu machen, als die Erwachsenen.
Ich habe sogar mal eine Frau (mit Regenjacke, aber kurze Hose) auch bei Regen laufen sehen. Es gibt sie also doch die joggende Frauen in Estland und dann auch noch durch Regen. Wenn man bei Instagram so glauben kann, wäre eine Joggingrunde durch den Regen das schlimmste was einem Menschen passieren könnte und noch schlimmer ist, wenn man mit dem Fahrrad durch den Regen fährt. Aber so oft wie viele das glauben, dass es passieren könnte, ist es wirklich nicht (mit dem Rad durch den Regen – da haben viele total verkehrte Erinnerungen, aber wenn man nicht täglich fährt, ist es halt so).