Tag 11 große Wanderung in Oleiros
Am Sonntag vor meinem Abflug bin ich mit der Linie 1A ganz früh am Morgen nach Santa Cristina gefahren. Eigentlich wollte ich den ersten Bus um 7.33 Uhr gar nicht nehmen, aber weil dieser Verspätung hatte, konnte ich den noch nehmen. Ich nehme alles gerne an.
In Santa Cristina – meine Enttäuschung. Es gibt hier tatsächlich Gezeiten. Alle Felsen frei von Wasser, der Sandstrand von einigen Tagen noch gut überflutet, hatte sich nun verlängert. Schnell die Gezeiten angeschaut. Hochwasser würde so gegen 14.15 Uhr erst erwartet. Ich dachte, was mache ich jetzt? Also wenn kein Wasser da ist, dann kann ich an der Küste entlang wandern. Also bin ich nach Santa Cruz gelaufen.
Nach dem gestrigen Tag mit dem Schwindel, heute alles wie weggeblasen, als ob ich das nie gehabt hätte. Ich hätte auch mit dem Bus fahren können von Alsa, aber irgendwie hatte ich keine Lust, denn beim Wandern kommt man den schönen Stellen recht nahe.
Auch die Wasserburg von Santa Cruz lag ganz ohne Wasser da und ich meiner Krämersche Natur kribbelte es in den Beinen und bin dann weiter nach Mera gelaufen. Im Gegensatz zu der Wanderung in der umgekehrten Richtung von vor einigen Tagen bin ich die Rúa do Mar gegangen. Bis auf eine kleine Steigung alles relativ flach. Sehr gut zu laufen. Man kommt an vielen kleinen Einfamilienhäusern vorbei, dann mal kleines Feld und schon ist man an der Rúa as Capillas angekommen und diesmal ging es die Rúa Yilnin herunter und nicht herauf. Von da an wusste ich es schon aus dem Kopf wie ich nach Mera komme. Ich musste nur umgekehrt denken.
Mera habe ich nach ungefähr 2 Stunden von Santa Cristina erreicht. Das waren ungefähr 8 km. In Mera am Strand war ich dann endlich im Wasser. Ich trug eine normale Jammerbadehose und darüber mein langärmeliges Schwimmshirt, welches sich schon seit Jahren habe. Sicher ist sicher vor der Sonneneinstrahlung. Diesmal keine Probleme mit der Vene im rechten Bein. Anscheinend war das Wasser diesmal wärmer als noch an den Tagen zuvor. Schwimmbrille aufgesetzt und trotzdem war es mir doch etwas zu kühl zum Schwimmen. Mal bis zur Brust ins Wasser – alles in Ordnung. Einige konnten da schwimmen. Ich schätze mal Einheimische, die das genau wussten, wie man darauf reagieren konnte.
Vor meinem Liegeplatz am Strand gab es einen Felsen. Als ich ankam musste das Wasser noch um den Felsen herum. Zwei Stunde später war der Felsen im Wasser scheinbar verschwunden. Eine nicht ganz ungefährliche Angelegenheit, wenn nicht genau aufpasst, denn schließlich bewegt sich das Wasser. Das ist ja kein stiller See.
In der gleichen Gaststätte wie beim ersten Mal habe ich dort in Mera auch was gegessen. Dort hatte ich mich auch später auf der Toilette umgezogen in normale Kleidung, denn die Badehose wollte nicht so gut trocknen. Ich hatte etwas dabei zum Umziehen und leichte Sommerkleidung kann man ja eben mal in den Rucksack verstauen. Das nimmt ja keinen Platz weg.
In Mera gibt es noch eine Lagune, ein See, wo auch Enten/Gänse ihr Bad nahmen und Besucher sie versuchten zu verhätscheln. Witzigerweise war es sehr ähnliche Arten von Tieren, die ich auch aus Deutschland her kannte.
Es kam wie es kommen musste. Ich bin dann erst den Weg von Mera nach Santa Cruz zurückgegangen. In der Mitte des Weges von der Rúa do Mar holte ich mein Schwimmshirt aus dem Rucksack heraus, welches immer noch sehr feucht war. Ich zog es an, denn Abkühlung am Körper brauchte ich auf dem schattenlosen Weg bis nach Santa Cruz. In Santa Cruz habe ich das Schwimmshirt wieder ausgezogen und mein normales Shirt angezogen und mir ein Eis gegönnt, ein zwei Kugeleis insgesamt 2,75 Euro (Erdbeer und Maracuja). Eigentlich ein Wucher, aber was solls.
Von Santa Cruz habe ich die längere Strecke genommen, also an der Straße entlang gewandert, wo auch der Bus herfuhr und kam irgendwann um 17 Uhr in Santa Cristina an. Das war alles nicht geplant. Ich hatte echte Lust, so viel zu laufen.
Mit dem Bus um 17.33 Uhr der Linie 1A bin ich dann zum Busbahnhof von A Coruña und der Rest dann zu Fuß. Es war ein Tag voller Glücksgefühle, auch wenn es der vorletzte war – leider.