Turbulente Woche (fünf Tage)

Turbulente Woche (fünf Tage)

Fünf Arbeitstage hatte meine Woche. Für die meisten vielleicht nur drei. Nee, ich war auch Allerheiligen auf der Arbeit und den Brückentag dazwischen. Jetzt hatte es auch mich getroffen. Bislang konnte ich an den Feiertagen, wo gearbeitet werden musste, weil ein Teil von Deutschland keinen Feiertag hat, mich diesen entziehen.

Es war ein recht ruhiger Tag und auch zum Glück die Fälle konnte ich von 12 Anrufen (glaub ich) bis auf zwei auch alle anderen selber lösen.

Bereich vor dem Bahnhof Essen-Altenessen morgens um 6.20 Uhr

Davor war der Mittwoch der reinste Horror. Ich bin trotz Baustellenöffnung wieder über Essen-Altenessen gefahren. Die Strecke ist mit dem Rad auch angenehmer zu fahren – finde ich. Auf jeden Fall bin ich dann mit dem RE3 gefahren. Die Eurobahn setzt um 6.35 Uhr auch den Stadler Flirt in Doppeltraktion ein. In so einem Triebwagen passen 224 Leute rein, Doppeltraktion, das Doppelte also 448.

Am Mittwoch hat die Eurobahn aber nur einen Einzeltriebwagen eingesetzt. Also die Hinfahrt war um 6.35 Uhr schon der Horror. Ich konnte den RE3 um 16.57 Uhr nehmen, das ist Berufsverkehr pur und hier fuhr auch nur ein Einzeltriebwagen. Es war das berühmte Sardinenbüchsenfahren.

Wenn ich allerdings in den Verkehrsnachrichten gelesen habe, dass es über 500 km Stau gab, dann weiß ich nicht was besser wäre.

Ich habe mich bei der Eurobahn beschwert. Am Freitag fuhr wieder der Doppeltraktion auf dem RE3. So schlecht wie ich die Eurobahn gerade hinstelle, ist sie auch nicht. Die Eurobahn ist wenigstens noch lernfähig, was man von der Deutschen Bahn AG überhaupt nicht behaupten kann und die Schaffner können sich noch durchsetzen. Die Schaffner von der Eurobahn können den Leuten noch sagen, dass sie doch aufstehen müssen, wenn ich als Fahrradfahrer rein komme. Dann können sie die Fahrgäste, die an den Fahrradplätzen sitzen noch wo anders hin bewegen. Die von der Deutschen Bahn AG trauen sich nicht einmal das zu.

Der Schaffner von Allerheiligen ist mir auch noch positiv in Erinnerung geblieben. Ein ausländischer Fahrgast hatte keinen gültigen Fahrausweis dabei. Der Schaffner selbst dunkelhäutig hat dem Fahrgast auch dunkelhäutig in einer klaren englischen Sprache gesagt, dass er schwarz fährt. Erst wollte der Fahrgast noch diskutieren, aber zog dann doch den kürzeren. Ich fand es klasse. Die Schaffner der Deutschen Bahn AG ziehen immer sofort den kürzeren. Ausländer, die kein gültiges Ticket haben, können auf diesen Ungültigen weiter fahren. Ich habe das schon mehrfach gesehen und innerlich gebrodelt, denn einige Reihen weiter saß ein Deutscher, der kein gültiges Ticket hatte; der wurde belangt.

Gestern war wider erwartend ein arbeitsreicher Tag. Ich bin früher immer davon ausgegangen, dass an Brückentagen nicht gearbeitet wird, aber das weiß ich nun viel besser. Ich habe schon an anderen Brückentagen gearbeitet, aber so bewusst ist mir das wie gestern nicht geworden.

Ich habe für Allerheiligen dann den nächsten Freitag als Ausgleichstag genommen, also ich habe dann verlängertes Wochenende :-). Das soll mir auch gegönnt sein, oder?

Die Normalzeitfreunde kommen ja jetzt auch wieder auf ihre Kosten. Es betrübt mich allerdings, dass man morgens zur Normalschicht im Dunkeln ankommt und dann um 17 Uhr praktisch schon in der Abenddämmerung nach Hause fährt. Bei der Sommerzeit hätte man noch etwas Licht, aber die Normalzeitmenschen wissen das jetzt zu schätzen, dass ihre biologische Uhr im Einklang steht.

Ich bin ja gespannt, ob Deutschland wie gewohnt Ende März die Uhren in 2019 wieder umstellt oder ob nun die „Normalzeit“ nun auch immer Sommer gilt. Als jemand von Jahrgang 1978 ist man nichts anderes gewöhnt, dass für den Sommer die Uhren umgestellt werden. Es ist oder wäre eine ziemliche Umstellung, wenn jetzt schon um 4 Uhr morgens die Sonne vom Himmel brennt und schon um 21 Uhr es dunkel ist (während man bei einer Spätschicht erst um 20 Uhr aus der Firma käme). Aber die Normalzeitmenschen bzw. Gutmenschen wollen ja nichts anderes, weil sind darunter auch viele Freizeitmuffel bzw. Konsumkritiker.

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