Was ist der ÖPNV für mich persönlich?
Viele sehen den ÖPNV als eine ideologische geprägte Debatte an. Klar die Grünen greifen das Thema sehr gerne auf und viele sehen mich wahrscheinlich auch bei den Grünen verfangen.
Ich stehe den Grünen ausdrücklich nicht nahe. Bei den Grünen, als sie mit Gerhard Schröder damals eine Regierung bildeten, vielleicht noch, aber die heutigen Grünen nerven mich nur noch.
Aber ich bin doch für den ÖPNV und fürs Fahrrad und damit verfolgst du ein grünes Umweltthema, werden jetzt viele sagen.
Ich interessiere mich für den ÖPNV seit über 30 Jahren. Ich fand es Kind sehr interessant – warum auch immer, die Technik dahinter, die Möglichkeit gut zu kommen. Meine Eltern hatten zwar ein Auto, ich habe auch den Führerschein und ich bin auch selber gefahren, aber ich bin nie in den Genuss gekommen. Wahrscheinlich weil meine Eltern auch eher Kleinwagen hatten und die sind für mittlere Strecken schon nicht so geeignet. Bei uns wurde auch kein Hype ums Auto gemacht. Wir sind mit dem Auto mal in den Westerwald oder nach Ostfriesland gefahren. Als Kind fand ich es zwar irgendwie toll, aber ich konnte mich nie fürs Auto begeistern und das ist bis heute so.
Ich kann mich nicht an keiner meiner eigenen Fahrten mit dem Auto erinnern, dagegen von Zugfahrten (und Flugreisen) viel mehr. Für mich ist ein Auto eine motorisierte Möglichkeit von A nach B zu kommen, mal um kleinere Lasten zu transportieren und so. Ich habe das Auto meines verstorbenen Vaters nach 6 Monaten in Eigenbesitz verschrotten lassen (es war 18 Jahre alt). Seit dem bin ich mit dem Fahrrad und dem ÖPNV wie gewohnt unterwegs.
Ich habe so ein eigene Lebensphilosophie und die besagt: Ich habe nur die Sachen, die aus meiner Sicht nützlich sind. Ich lasse mich auch von der Gesellschaft mit ihren angeblichen Zwängen nicht beeinflussen oder nicht so stark.
Ich muss auch sagen, ich wohne in einem Verkehrsverbund wohne mit einer Monatsfahrkarte, die mir sehr viel bietet (kostenlose Fahrradmitnahme, nach 19 Uhr und am Wochenende freie Fahrt im gesamten Verkehrsverbund – nur in der Woche bis 19 Uhr innerhalb des festgelegten Tarifbereiches – das Ticket 2000.
Kein anderer Verkehrsverbund in Deutschland hat so ein Angebot eines Monatstickets. Nur die Niederländer mit der OV-Chipkaart kommen diesem Angebot noch am nähsten, gefolgt vom VBN (Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen).
Ich habe als Kind damals gemerkt, auch wenn man warten muss (ich bin aber sehr geduldig), dass es sehr praktisch am Punkt A auszusteigen, zum Beispiel durch die Innenstadt zu laufen und am Punkt B weiterzufahren.
Am Auto hat mich sehr gestört, dass man wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren musste. In meiner Kindheit gab es noch keine Handys, aber ich besaß sehr viele Städteatlanten, Deutschlandatlanten und die gedruckten Fahrpläne mit den Linienkarten. Die Fahrpläne hatten 1 Euro (inklusive Linienkarte) gekostet und ich bin einmal im Jahr nach Gelsenkirchen zum VRR gefahren. Die hatten dort so was wie eine Verkaufstheke und habe mir dann alle Fahrpläne vom VRR gekauft, sofern vorrätig.
Dann habe ich mir meine Städteatlanten geschnappt und habe mit den Linienkarte die Wegstrecken der Bahnen und Busse angeschaut.
Bei meinen Ausflügen außerhalb vom VRR am Samstag habe ich mir dann auch die gedruckten Fahrpläne vor Ort gekauft. Ich habe auch sehr viele Firmen angeschrieben und darunter auch Verkehrsbetriebe und hatte immer höflich nach die Möglichkeit der Fahrpläne gefragt. Manchmal haben sie mir die Fahrpläne auch kostenlos verschickt.
Und heutezutage? Ich lade mir immer noch die Fahrpläne als PDF-Datei herunter, wenn verfügbar. Die Verbindungsübersichten der Webseiten dienen für mich nur als Anhaltspunkte. Die Anfragen sind so programmiert, dass sie immer die schnellste Variante anzeigen, außerdem fördern sie nicht die Merkfähigkeit der benutzten Linie.
Gerade wenn die Linien so selten fahren, da sind die PDF-Dateien umso wichtiger. Bei einer Verbindungsabfrage geht meistens nicht hervor, ob die Buslinie (meistens), wenn ich diese Linie verpasse, wann kommt der nächste Bus? Die Webseiten sind nicht darauf programmiert, den Takt einer Linie anzuzeigen. Das kann nur der Fahrplan mir sagen.
Diese PDF-Dateien sind sehr wichtig, denn wenn man die Fahrt mal spontan unterbrechen möchte, also geplant spontan, kann man schauen, wie man weiterkommt oder zurückkommt.
Ich kann mich mit diesem Herausfinden, den ganzen Tag beschäftigen. Das ist eine Tätigkeit, wo die Zeit sowas von verfliegt, ohne dass es mir langweilig wird.
Ich behaupte mal, alle die den ÖPNV aus rein ideologischen Gründen verfolgen, nehmen sich nicht so viel Zeit, um solche Verbindungen stundenlang heraus zu suchen. Die Leute, die das als Ideologie machen, verfolgen politische nicht eindeutige Ziele.
Auf meinen Fahrten fotografiere ich natürlich die Bahnen/Busse manchmal auch Haltestellenschilder. Mein Instagramkanal verwende ich dazu gerne. Wer bei Instagram ist, kann mich gerne zu sich hinzufügen.
Auch auf meinen YouTube Kanal zeige vieles über den ÖPNV. Die Linux-Videos existieren schon seit sehr lange nicht mehr. Wenn ich die Klickzahlen in Sachen ÖPNV und den Linuxvideos sehe, dann werden meine ÖPNV-Videos bedeutend mehr innerhalb einer sehr kurzen Zeit aufgerufen. Ein Video von vorgestern hat nach heutigen Stand von 71 Aufrufe. Bei einem Linuxthema kam ich auf 2 bis 6 Aufrufe.