Wolfsburg Rückfahrt
Ich bin dann heute am 18.09.2023, eigentlich der Geburtstag meiner Oma mütterlicherseits, von Wolfsburg zurück nach Essen gefahren.
Diesmal habe ich das Zimmer noch früher verlassen, musste mein Licht ans Fahrrad bringen. Ich hatte zwei Optionen, entweder fahre ich in Richtung Gifhorn und dann irgendwie immer weiter oder ich fahre die Strecke vom Samstag wieder zurück.
Ich entschied mich für die Rückkehr auf fast gleichen Strecke wie am Samstag, denn der Vorteil war, dass ich in Braunschweig dann direkt durch bis Minden/Westfalen fahren brauch und nicht noch in Hannover HBF umsteigen müsste.
Also bin ich die gleichen oder fast gleichen 30 km von Wolfsburg zurück nach Braunschweig gefahren. Diesmal habe ich bei manchen Abschnitten aber das Tempo angezogen. Nur in Wolfsburg-Detmerode wusste ich nicht mehr den Hinweg. Aber dank der OpenStreetmap konnte ich den alten Weg wieder finden.
Es war wirklich warm. Kurze Hose und T-Shirt waren völlig ausreichend. Auf der L294 in Richtung südliches Ende von Wolfsburg in Hattorf hatte ich einen wunderschönen Sonnenaufgang gesehen.
Dazu im Kopf der Ohrwurm „Heart of glass“ von Blondie, aber die Discoversion von 5:44 Minuten, dann macht das Fahren echt viel Spaß, wenn man auf einem langen Abschnitt sich befindet, wo man nicht bremsen muss, sondern nur treten oder rollen, wenn man bergab fährt. Irgendwie erinnert das auch an alte Zeiten als Kind, wo man mit den Eltern im Auto auf langen Fahrten unterwegs war und Musik gehört hat, nur dass man jetzt selber auf dem Rad fährt, was meinem Naturell entspricht als mit dem Auto zu fahren.
Es ist nur witzig zu sehen, dass der EDEKA Markt in Lehre (Kreis Helmstedt) am Samstag kein Auto aufwies, aber heute Morgen alles voll war.
Wie gesagt Lehre muss ich mal gesondert mir anschauen, auf einen Ausflug, wenn ich mal in Braunschweig übernachte oder sogar ganz in Lehre. Es gibt dort die Buslinie 230 von Braunschweig (nicht HBF) nach Wolfsburg ZOB.
Ich bin auch so gerast, weil es gab die Meldung, dass regnen würde (bis jetzt um 18.31 Uhr ist kein Tropfen vom Himmel gefallen). Man weiß ja nicht, wie stark der Regen ausfallen würde und selbst wenn ich feucht geworden wäre, wäre es so lange nicht schlimm gewesen, wenn es kein Regenschauer gewesen wäre.
In Braunschweig haben mich die vielen roten Ampeln etwas genervt. Aber den Hauptbahnhof habe ich dennoch vor 9.20 Uhr erreicht. Denn um 9.20 Uhr ist der RE70 der Westfalenbahn nach Bielefeld über Minden/Westfalen abgefahren. Leider hat der Braunschweiger HBF noch eine veraltete Software in den Fahrkartenautomaten gespeichert, die mich durch zig Fragen loste. Das hat die alte Software noch gemacht. Dann hat der Weiter-Button auch nicht so richtig funktioniert. Die moderne Software braucht nur maximal zwei Klicks bis man bezahlen kann.
Um 9.20 Uhr ist dann der RE70 losgefahren. Toilette war auch vorhanden und funktionierte. Ich habe erst einmal mit dem Badehandtuch den Schweiß abgewischt – ist nicht besonders schön, aber musste sein.
Schließlich kam der Zug auch pünktlich in Minden/Westfalen an. Vorher hatte ich mich mit einem anderen Radfahrer unterhalten, der aus Dänemark kam, in Hannover zustieg und früh morgens von Kiel abfuhr. Dieser Radfahrer wohnte wohl mal früher im Ruhrgebiet und war total erstaunt, dass auf der Rüttenscheider Straße keine Straßenbahnen mehr fuhren (seit 1986 nicht mehr). Er ist dann aber in Stadthagen ausgestiegen. Er wollte mit seinem E-Bike in den nächsten Wochen noch nach Tirol fahren und dann irgendwie weiter nach Italien.
In Minden/Westfalen bin ich dann ausgestiegen um 10.55 Uhr. Der RE6 fuhr dann um 11.28 Uhr ab. Leider habe ich beim Einstieg nicht auf die gegenüberliegende Tür geachtet (in Fahrtrichtung rechts), dass diese kaputt war. Ist mir erst später aufgefallen.
Mein erster Plan war, in Bochum Wattenscheid aussteigen, denn der Ausstieg befindet sich immer in Fahrtrichtung links und in Essen kommt der RE6 zu 99% auf Gleis 2 an, was dann der Ausstieg rechts bedeuten würde. Dann später kam in Bielefeld ein Pärchen, die auch in Essen aussteigen wollten. Ich erklärte denen die Situation. Darauf ist der Mann nach hinten gegangen und fand noch ein zweites Fahrradabteil, wo die Türen beider Seiten funktionierten. Wir sind dann (also das Pärchen und ich) in Gütersloh ausgestiegen, eilig zwei Türen nach hinten gegangen und haben dort unserer Räder geparkt.
Ich wollte erst in Wattenscheid aussteigen und auf den nachfolgenden RE11 warten (der wohl eine Verspätung von 20 Minuten hatte) oder von Wattenscheid über Kray nach Stoppenberg zu fahren.
Aber so bin ich dann noch nach Essen HBF gefahren. Das Pärchen wollte mit einem Intercity weiter nach Offenburg fahren und dort einige Tage mit deren Rädern umher radeln.
Meine Heimfahrt, die 4 km bis nach Hause waren nach den über 100 km in den letzten Tagen fast schon lächerlich gering.
Fazit: Wolfsburg ist viel schöner als ich gedacht habe. Durch die doch relative Nähe könnte man noch einmal dorthin fahren. Ob man dort wohnen und arbeiten könnte, ja vielleicht. Ok, die Innenstadt ist etwas ohne Flair, aber mal im Ernst: Geht man in die Innenstadt, um die alten Gebäude zu sehen (macht man ja nur im Urlaub), wenn ich aber eine Hose suche oder Schnürsenkel interessieren mich die Gebäude gar nicht.
In den Stadtteilen gibt es die eine oder schöne Gastwirtschaft, wo man sich hinsetzen kann. Wichtiger ist meinem Fall immer die Infrastruktur. Wie kommt man wie wohin? Und da ist Wolfsburg doch sehr zu erreichen, gute Radwege (ok der Belag könnte besser sein), einen Bahnhof mit ICE-Anbindung und gut verknüpften Busverkehr (eigentlich könnte man hier auch eine Stadtbahn einführen, denn die meisten Straßen sind breit genug). Der nächste internationale Flughafen wäre Hannover-Langenhagen.
Man müsste natürlich nur mal sehen, ob es noch andere gute Arbeitgeber als VW gibt. Man ist schnell auf dem Lande, es ist auch nicht zu flach – klingt witzig, aber auch nicht zu gebirgig.
In Fallersleben war ich jetzt nicht. Neben dem Badeland gibt es noch ein kleineres Hallenbad und ein echtes Freibad.