Wasser in Essen

Seen

In Essen ist natürlich der Baldeneysee im Essener Süden der populärste See. Er wurde im Jahre 1933 zur Reinhaltung der Ruhr angelegt. Er ist eigentlich ein Stausee, denn im Stadtteil Essen-Werden befindet die große Wehranlage mit einer Schleuse für die Personenschifffahrt. In Kupferdreh fließt die Ruhr ohne Probleme in den See hinein.

Baldeneysee von der Heimlichen Liebe ausBaldeneysee von Haus Scheppen aus gesehen

Am nördlichen Ufer befindet die Zeche Carl Funke, auf Heisinger Gebiet und die Villa Hügel eher Essen-Bredeney zugeordnet. Die Villa Hügel einst der Wohnsitz der Familie Krupp, ist heute ein Museum und dient noch zur Kulisse für Politikertreffen. Im September 2001 hat hier der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder, zusammen mit dem damaligen Ministerpräsident von NRW, Wolfgang Clement, den russischen Staatspräsidenten Wladimir Putin empfangen. Am Südufer befindet sich das Haus Scheppen, einer ehemaligen Burg, die bei der Aufstauung des Baldeneysee zur Wasserburg wurde. Heutzutage ist das ein beliebter Treffpunkt für Motorradfreunde, die zum Leidwesen der Anwohner im Hespertal im Sommer in Scharen kommen. An Haus Scheppen führt die heutige Museumseisenbahn "Hespertalbahn" vorbei. Sie war vor sehr vielen Jahren, die Kohlenzugbahn zur Zeche Pörtingsiepen im Hespertal, weiter südlicher vom See.

Anlässlich der Kulturhauptstadt 2010 war dem Baldeneysee auch ein Projekt gewidmet. Auf den Seiten des Westdeutschen Rundfunks kann man das noch nachlesen.

Den See kann man im Nordwesten mit der S-Bahnlinie S6 (Essen-Köln) bis zu den Haltepunkten Essen-Hügel oder Essen-Werden (und den Buslinien 169, 180, 182, 190, 192 bis Werden S-Bahnhof) und im Osten aber auch mit dem RE49 (Wesel-Wuppertal - nur Mo-Fr) und S-Bahnlinie S9 (Haltern/Recklinghausen-Wuppertal-Hagen) sowie den Buslinien 141, 153, 155, 177, 180 bis Essen-Kupferdreh erreichen. Ansonsten gibt es bis auf der Südseite, sprich Haus Scheppen, eine Vielzahl von Anfahrtsmöglichkeiten mit dem öffentlichen Personennahverkehr der Ruhrbahn

Daneben gibt es noch den Kettwiger Stausee in Stadtteil Essen-Kettwig, der aber erst 1950 angelegt worden ist. Er ist viel kleiner als der Baldeneysee, ist in seiner Grundfunktion auch eher ein Stausee. Für die Personenschifffahrt gibt es hier auch eine Schleusenanlage.

Kettwiger Stausee aus dem Jahre 2014

Den Kettwiger Stausee erreicht man mit der S-Bahnlinie S6 (Essen-Köln) und der Buslinie 772 (Heiligenhaus-Essen Kettwiger Markt) bis zum Haltepunkt "Kettwig Stausee". Von der Kettwiger Innenstadt läuft man nur einige Meter durch die Altstadt und ist schließlich am Nordufer des Sees, direkt an der Schleusenanlage

In den letzten Jahren, ca. 2012 bis 2014 wurde der Niederfeldsee in Essen-Altendorf angelegt. Er dient einer Erneuerung des Stadtteils im Essener Westen. Am Niederfeldsee verläuft auch der RS1.

Niederfeldsee im Norden von Essen-Altendorf

Flüsse, Bäche

Populärer Fluss ist die Emscher im Essener Norden. Leider wurde er jahrzehntelang als Abwasserbecken missbraucht. Die Emscher kommt aus Dortmund und mündet in Duisburg in den Rhein. Das Projekt Renaturierung will dazu beitragen, dass die Emscher wieder ein normaler Fluss wird, wie vor der Industralisierung. Nach dem Fluss ist die Autobahn A42 benannt (Emscherschnellweg).

Der weitere viel wichtigere Fluss ist die Ruhr im Essener Süden. Sie hat ihren ursprünglichen Charakter bewahren können und gilt auch heute als das Ausflugsziel schlichthin. Leider gibt es immer noch sehr strenge Auflagen, um in ihr wieder schwimmen zu können. Nachdem man im Jahre 1973 (oder 1971) das letzte Flussbad in Essen-Horst schloss ist dies nicht mehr möglich. Auch eine Personenschifffahrt von Ausflugsschiffen findet nur im westlichen Teil von Mülheim nach Essen statt. Schiffbar ist der Fluss bis Bochum-Dahlhausen. Man sieht von Zeit zu Zeit einige Arbeitsschiffe des Ruhrverbands auf der Ruhr bei Essen-Holthausen bzw. Essen-Steele. Die heutigen Geh- und Wanderwege waren ehemaligen Leinenpfade. Da die Dampfschifffahrt noch nicht so populär war, zogen Pferde die Boote (Laaken) mit Hilfe von Seilen flussaufwärts. Dafür benötigte man diese Wege. Im Bereich von Essen-Steele, am Steeler Freibad befindet sich eine Messstation, die die Fließgeschwindigkeit des Flusses misst, die meistens so um die 19 m/s beträgt. Ein Rohr misst die Fließgeschwindigkeit innerhalb einer bestimmten Wassertiefe.

Die Präsentation der Ruhr in Essen-Steele

Kleinere Bäche sind der Deilbach, der in Wuppertal entspringt und durch Velbert Langenberg, Nierenhof und Kupferdreh fließt und in den Baldeneysee mündet. Oder auch der Borbecker Mühlenbach, der wie die Emscher ein Abflusskanal für unsere Abwässer ist, eine Köttelbecke, wie man hierzulande zu sagen pflegt.

Kanal

Der Essener Norden wird durch den im Jahre 1914 eröffneten Rhein-Herne-Kanal tangiert. Die Stadt Essen besitzt durch die Stadtwerke Essen auch einen eigenen Hafen, der aber nicht sonderlich große ist. Das Schwimmen im Kanal ist eigentlich wegen der Gefährlichkeit durch die Binnenschiffe nicht gestattet, es wird aber doch durchgeführt.

An der Zweigertbrücke zwischen Karnap und Altenessen gibt es eine Anlegestelle der Weißen Flotte, die hier gelegendlich Fahrten auf dem Rhein-Herne-Kanal verkehrt. Mit dem ÖPNV fährt man mit der U11 bis Heßlerstraße oder U11 / 189 bis Arenbergstraße fahren und dann laufen. Auf der Brücke gibt es keine Haltestelle.