Wuppertal und Hagen
Am heutigen sonnigen Sonntag lockte mich Wuppertal – auch mit dem Fahrrad. Wuppertal ist nicht die idealste Stadt für das Fahrrad und direkt am Anfang möchte ich allen den Wind aus den Segeln streichen: Die Nordbahntrasse war nicht mein Ziel. Ich habe auch hier wunderbare ehemalige Bahnstrecken in Essen; ich muss nicht nach Wuppertal, um extra auf die Nordbahntrasse zu fahren.
Mich lockte etwas ganz anderes.
Nein, die Schwebebahn fährt noch nicht, zumindest nicht im normalen Betrieb und die S9 (Haltern am See nach Wuppertal HBF) endete mal wieder nur in Wuppertal Vohwinkel. Grund waren Gleisarbeiten. Gefühlt fährt die S9 sowieso nur alle Jubeljahre mal richtig durch bis Wuppertal HBF – am Wochenende.
Ab nächste Woche, 09.04.2019 bis Ende April, 29.04.2019 fährt sie sowieso nicht zwischen Essen-Steele und Velbert Langenberg. Die Gleise werden ausgetauscht. Ich finde das seltsam, denn die Gleise wurden erst 2001 / 2002 / 2003 eingebaut. Damals wurde aus der RB49 die S9. Ich weiß das mit sehr guter Erfahrung; ich habe 14 Jahre in Kupferdreh, das ist eine Station an der S9, gearbeitet. Nach 18 Jahren sind die Gleise schon wieder kaputt? Also manchmal finde ich das seltsam.
Auf jeden Fall ab Wuppertal Vohwinkel bin ich dann auf der Kaiserstraße Richtung Zoo gefahren. Hier fährt auch normalerweise die Schwebebahn, aber halt noch nicht im Linienbetrieb.
Die Kaiserstraße ist leicht abschüssig. Im Nacken hatte ich fast immer den Schwebebahnersatzbus, der mich erst am Kreuz Sonnborn (A535 / A46 / L74 / L418) überholen konnte.
Nahe des Kreuzes Sonnborn stehen die Sporthallen der Bayer-Mannschaften (der Bergischer HC – Handball). Mit meinem Vater war ich auch einmal bei einem Auswärtsspiel des TUSEM Essen hier. Weiter östlich steht das Zoo-Stadion des Wuppertaler SV (für einige Jahre mal Wuppertaler SV Borussia – es gab einen Zusammenschluss vom Wuppertaler SV und Borussia Wuppertal). Hier im Zoostadion kommen als häufige Gäste die aus Essen; RW Essen und ETB SW Essen – meist im Niederrheinpokal (der ETB hat aber leider nie eine reelle Chance). Direkt daneben befindet sich auch der Wuppertaler Zoo, die Schwebebahnhaltestelle und auch der S-Bahnhof mit den Linien S8 und S9.
Ich bin hier auf der B7 Richtung Elberfeld gefahren. Der Radweg ist meist in einem sehr guten Zustand, je näher man Elberfeld kommt, desto scheußlicher wird er. Die B7 führt auch an den Bayer-Werken vorbei.
Mein Ziel war die Schwimmoper (Südstraße), das Wuppertaler Stadtbad, welches ursprünglich 1957 gebaut wurde und zwischen den Jahren 2007 und 2010 renoviert wurde. Es liegt auf einen Berg. Mein Rad habe ich hoch geschoben. Nicht die feine englische Art, aber es ging nicht anders. In der Schwimmoper wollte ich schon sehr lange schwimmen gehen. Ich persönlich sehe kein Hindernis darin, in einer fremden Stadt schwimmen zu gehen. Der Tag ist lang, die Helligkeit dauert lange an, also kann man den Tag dafür auch nutzen.
4,50 Euro kostet der Eintritt für Erwachsene und als erstes muss man zwei Etagen hoch gehen (es gibt auch einen Aufzug). Die an der Kasse erworbene Plastikeintrittskarte verwendet man auch für die Verschließung des Spinds.
Es ist alles einwenig eng, bis auf die Umkleidekabinen, aber sehr modern. Die Spinde haben auch Blindenschriftzeichen. Es gibt zwei Becken, einmal ein großes 25 Meter Schwimmbecken und ein kleines Planschbecken. Ich war natürlich im großen Becken, mit einer etwas zu warmen Wassertemperatur und habe da meine Bahnen gezogen.
Ich bin positiv überrascht und werde dieses Schwimmbad auch in die nähere Auswahl ziehen. Ich glaube, die Stadt Essen, meine Heimatstadt hat als einzige Stadt ein Schwimmbad, das nur ganz sporadisch für die Öffentlichkeit offen hat, alle anderen Städte deren Stadtbäder haben öfters auf.
Von der Schwimmoper bin ich langsam, das Fahrrad schiebend, wieder auf Normalniveau gelaufen. Ich bin dann auf der B7 bis Wuppertal Oberbarmen gefahren. Es sind mir neue Ansichten von Wuppertal zu Gesicht gekommen, die sonst mit der Schwebebahn nicht gekommen wären.
In Wuppertal Oberbarmen bin ich mit der S8 bis Hagen Hauptbahnhof gefahren.
Früher fuhr die Linie (S8) als S5 weiter bis Dortmund HBF, aber das hatte man wohl 2014 schon abgeschafft. Man kann sehen, was man alles nicht mitbekommt.
In Hagen/Westfalen (es gibt noch ein Hagen im Teutoburger Wald, südlich von Osnabrück) war ich nur in der Innenstadt. Die Stadt als solches hat kaum eigene Radwege. Natürlich schmückt man sich mit den ach so tollen Fernradwege, aber das zählt für mich nicht so sehr. Das innerstädtische ist entscheidend. Die Innenstadt hat sich nicht so nennenswert verändert, seit meinem letzten Besuch vor einigen Jahren.
Ich war hier des öfteren wegen Basketball in der Ischelandhalle (vorallem wegen diverse Länderspiele der Frauenbasketballnationalmannschaft).
Heute spielen hier Phönix Hagen (Nachfolger vom großen bekannten Zwiebackverein Brandt Hagen im Basketball und der VFL Eintracht Hagen im Handball.
Die Geschäftsstelle des Deutschen Basketballbundes befindet sich auch hier in Hagen.
Ich bin dann mit dem RE16 (betrieben von Abellio) kommend aus Iserlohn und Siegen nach Essen gefahren. Außergewöhnlich so in meinem Augen war die Dreiertraktion heute, sonst sehe ich immer nur eine Zweiertraktion.