Zum Bochumer Ruhrpark mit dem Fahrrad
Mit dem Auto war ich schon sehr oft im Ruhrpark. Nun auch das erste Mal mit dem Fahrrad. Eigentlich wollte ich nur bis Bochum Mitte fahren, aber irgendwie packte mich wieder der Ehrgeiz und ich mit dem Rad doch weiter bis zum Ruhrpark gefahren.
Um ca. 9.45 Uhr bin ich von hier losgefahren, den fast üblichen Weg. An der Bonifaciusstraße bin ich diesmal nicht abgebogen, sondern bin die Langemarckstraße geradeaus bis zur Kreuzung Portendieckstraße/Matthias-Erzberger Straße gefahren. Hier auf die Portendieckstraße bis zum Radweg, der als Verbindungsbahn zur Kray-Wanner Strecke dient. Die Kray-Wanner Bahn, eine Heimatverbindung für mich schon, bin ich zur Halde Rheinelbe gefahren, hier abgebogen zum Lohrheidestadion (der SG Wattenscheid 09, Spötter sagen auch „Watt ein Scheiß“). Man sieht auf dem anderen Weg von der Lohrheidestraße bis zur Lyrenstraße (wo die Linie 302 fährt) auch noch leider verrottenden Förderturm der Zeche Holland, über die L633 (Marien- und Voedestraße) und der K21 (Hansastraße) kam mein Rad wieder an der Darpestraße (auch noch L633) aus.
Für die Überquerung der Hansastraße Richtung Darpestraße sollte man am besten ein Pausenbrot, eine volle Kanne Kaffee oder Kakao mitbringen und sich richtig gemütlich machen. Die Ampelphase dauert bestimmt fünf Minuten oder länger. Da die Darpestraße Richtung Erzbahntrasse auch nur einen Bürgersteig hat, muss man hier auch warten, aber hier muss man sich mit der Gemütlichkeit etwas beeilen. Hier geht es um zwei Minuten schneller.
Bis der RS1 weitestgehend parallel von/nach Bochum verläuft, werden noch etliche Bundestagswahlen vergehen (vielleicht erlebe ich das auch nicht mehr). Ich glaube an einer Realisierung von ca. 10 Jahren und länger.
Wie gesagt, ich bin die super brüchige Darpestraße bis zur Erzbahntrasse gefolgt. Hier gibt es oh Wunder eine recht gute Auffahrt zur Erzbahntrasse, die mich weiter nach Bochum hinein brachte. Auf der Erzbahnschwinge machte ich Pause, denn ich sah eine Diesellok der Firma Euro Cargo Rail auf der Güterzugstrecke zum Thyssen/Krupp Stahlwerk in Bochum-Stahlhausen (der Name kommt nicht von ungefähr 😉 ).
An der Ampel an der Alleestraße stand ein anderer Radfahrer neben mir. Bevor es zu einem Unfall kommt, habe ich ihn gefragt, welche Fahrtrichtung er einschlagen würde, denn eine Kollision wollte ich vermeiden. Er wollte auch links abbiegen. Somit war klar, dass wir die gleiche Richtung einschlagen wollten.
Die Bochumer Innenstadt habe ich schnell hinter mir gelassen; ich war erst dort nur für eine Runde auf’s Klo in einem EKZ am Rathaus. Über die erst steile Castroper Straße (L654) gelangte ich vorbei am Planetarium (Leitung hat immer noch Susanne Hüttemeister) und am Ruhrstadion (ja das hat einen Zusatznamen eines Sponsors, aber es hatte so viele Zusatznamen schon, keine Ahnung, wie lange dieser nun Bestand hat. Ruhrgebietler ist der Begriff Ruhrstadion des VFL 1848 Bochum ein Begriff).
Schließlich gelangte ich wohl als einziger Radfahrer zum Ruhrpark. Im Gegensatz zu so vielen anderen EKZ auf der grünen Wiese gibt es hier sehr viele Fahrradparkplätze aber keine Radfahrer. Der Ruhrpark ist ein Autofahr-EKZ.
Im Ruhrpark habe ich mir einen Radwegeplan von Bochum für 6 Euro gekauft. Er ist zwar aus dem Jahre 2015, aber vieles dürfte noch in 10 Jahren Gültigkeit haben. Bei Karstadt Sport hatte ich noch eine gute lange Tight anprobiert, aber irgendwie wollte ich plötzlich doch nicht mehr. Zum Ruhrpark fahren nur Linienbusse. Eine Straßenbahnverbindung hat man warum auch immer für immer und ewig storniert. Auch hier hin wäre eine guter Radschnellweg denkbar. Aber wahrscheinlich ist die Verwaltung des Ruhrparks noch nicht im Jahre 2017 angelangt. Kann ich nicht verübeln. Das sind viele private Verwaltungen von EKZ längst noch nicht in Deutschland. In NL sieht das ganz anders aus. In Arnhem Kronenburg gibt es sogar auch noch kostenlose überdachte Fahrradunterstellplätze. In Deutschland undenkbar.
Mit Radfahrkarte konnte ich dann auch Weg einschlagen, die mir sonst nicht eingefallen wären. Die Harpener Teiche habe ich endlich besucht. In einem Teich wird das Grubenwasser der Zeche Rober Müser eingeleitet. Ich dachte mir schon etwas, weil diese Färbung der Mineralien hatte ich in einem See vor ewigen Zeiten in Wülfrath gesehen.
Über versteckte Wege, vorbei an der Zentraldeponie von Bochum, wo an einem Berghang auch noch riesige Photovoltaikanlagen zu sehen sind. In Havkenscheid, wo man gar nicht denken kann, dass man mitten in einer Großstadt im Ruhrgebiet sei, weil das so ein ländlichen Charakter hatte bin ich durchgefahren und bin nach Altenbochum und zum Lohring gelangt. Die B226 herunter zum HBF gedüst und im selbigen noch eben die FAZ gekauft. Irgendwie muss das noch sein. Gerade vor der Bundestagswahl möchte ich noch einmal etwas ausführliches lesen.
Ich war noch bei Intersport Balz. Wie soll ich es sagen? Intersport hat sonst immer recht erschwingliche Teile. Aber bei Intersport Balz springen die Preise noch einmal höher. Balz ist in Bochum ein höher klassiges Modehaus. Eine gute Hose (keine Tight) hatte ich dort gesehen. Aber für 59 Euro wollte ich auch nicht direkt ausgeben, wenn ich nicht weiß, ob sie wirklich wasserabweisend ist (muss ja nicht den allerstärksten Regen abhalten, aber sollte auch nicht sofort so nass werden wie eine Jeanshose). Verkäufer werden mir bestimmt alle ja sagen wollen (weil sie etwas verkaufen wollen).
Direkt gegenüber befindet sich das Restaurant Mutter Wittig. Die Qualität des Essen war sehr gut. Die männliche Bedienung war genau das Gegenteil. So etwas habe ich schon sehr lange nicht mehr erlebt.
Vorbei über den Bahnhof Bochum-Hamme (ehemalige Nokia-Bahn, RB 46 betrieben von Abellio) bin ich wieder zur Erzbahntrasse gelangt, die ich aber nur kurz benutzte weil ich direkt über Wattenscheid nach Essen-Stoppenberg fahren wollte.
Der Test mit der Frau von REWE von letzter Woche ergab, dass sie heute wieder da war, aber mir ist aufgefallen, dass sie zu allen Kunden vor mir genauso arg freundlich war, wie zu mir diesmal wieder und wie beim letzten Mal. Thema abgeharkt.