Zevenaar – Didam – Doetinchem

Zevenaar – Didam – Doetinchem

Eine Tour in den Niederlanden, die ich schon mal gemacht habe, aber damals war ich in Doetinchem nur kurz – quasi auf der Durchfahrt. Diesmal habe ich mit die Stadt mit ihren 68.000 Einwohner in der Provinz Gelderland in der sogenannten Achterhoek genauer angeschaut.

Ich kann Niederländisch. Zu lesen ist es immer noch sehr einfach. Zu sprechen bin ich nicht mehr geübt und zu schreiben – es geht. Da die niederländische Jugend kein Deutsch mehr lernt (warum eigentlich auch), ist es nun an der Zeit eher Niederländisch zu lernen.

Für mich heißt das Land Niederlande und nicht die deutsche Fassung mit Holland (das sind zwei Provinzen – Noord – und Zuid Holland). Ansonsten sind die Deutschen auch mit allem anderen auch so wahnsinnig pingelig genau – nur hier machen sie eine Ausnahme. Aber ich verstehe die Bewohner dieses Landes, also Deutschland, oftmals nicht.

Ich muss ja die seltenen Pausen zwischen den Bauarbeiten auf der Betuwe-Linie (Oberhausen – Emmerich) ausnutzen, denn ab Juni (27.06.2025 bis 24.08.2025) wird die Strecke wieder für fast zwei Monate gesperrt.

Ja, ich habe das Fahrrad diesmal wieder mitgenommen. Die anderen Ausflüge ins Gebirge waren ohne Fahrrad. In die Niederlande ist aus meiner Sicht quasi Pflicht mit dem Rad unterwegs zu sein.

RE19 der VIAS im Bahnhof von Zevenaar in Fahrtrichtung Arnhem centraal.
RE19 in Zevenaar nach Arnhem

Um 8.58 Uhr war ich dann in Zevenaar mit dem RE19, betrieben von der privaten Gesellschaft VIAS, früher Abellio, angekommen. Da mal wieder keine von den beiden Toiletten im Zug funktionierte, habe ich eine öffentliche, kostenpflichtige in Zevenaar aufgesucht.

Auf dem Masiusplein, wo PLUS ist, gibt es ein Parkhaus. Dort in einer Parketage gibt es eine Toilettenanlage, kostet 50 Cent. Die Treppe dorthin ist sehr steil und die Stufen klein, also Vorsicht beim Benutzen.

Niederlande ohne Fahrrad ist wie Erdbeerkuchen ohne Sahne – aus meiner Sicht.

Von der Innenstadt von Zevenaar, wo ich wirklich zig mal war, gefällt mir immer noch viel besser als Venlo. Sie ist einfach nicht so überlaufen. Ich vermute mal, dass die meisten, die lange Anfahrt aus dem Ruhrgebiet scheuen (1 Stunde und 20 Minuten) und weil es in Venlo die „zwei Brüder von Venlo“, ein bekannter Supermarkt, gibt ist man dort schneller da. Außerdem gibt es noch den größeren Bruder Arnhem bei Zevenaar, sodass wohl sehr viele Zevenaar übersehen.

Mir soll es recht sein, denn Zevenaar ist wirklich sehr schön.

Ich bin ostwärts gefahren, logisch Doetinchem liegt im Osten von Zevenaar.

Gewohnheitsgemäß benutze ich den Hengelder Weg in Richtung Didam, was 4 km sind. An der Kievitstraat biege ich in ein Wohnviertel ab und fahre über Fazanstraat, Hogenendsweg und Kornweg und Kardinal de Jonglaan in Richtung Didam Zentrum.

Didam gehört zur Gemeinde Montferland, 17.000 Einwohner und ein sehr schönes kleines Zentrum an der Wilhelminastraat, wo sich die Kirche „Onze Lieve vrouw van Altijddurrende bijstand“ befindet, eine römisch-katholische Kirche aus dem 16. Jahrhundert.

In Didam gibt es nur eine Buslinie, die Linie 196, die nach ’s Heerenberg fährt.

’s ist eine Abkürzung für „des“.

Hier auf dieser Plattform kann man die Fahrplaninformationen, egal ob für Zug, Straßenbahn, Bus aller Gesellschaften erfragen.

Die Nederlandse Spoorwegen ist das einzige Unternehmen weltweit, welches sich NS nennen darf nach meinem Wissen.

Wer etwas mehr Informationen (nur auf Niederländisch verfügbar) haben möchte, ist in diesem Wiki sehr gut aufgehoben.

Nachdem ich mich in Didam wie immer verfahren habe, für meinen Vater war Dortmund ein Labyrinth – für mich ist es Didam, bin ich doch noch auf die N813 (Provinicale Weg 813, 14,7 km Länge) nach Doetinchem gekommen. Von Didam sind es 11 km. Kein Problem, es ist praktisch flach. Man fährt allerdings, natürlich auf einem sauber asphaltierten separat von der N813 Weg.

Zuerst streift man Wehl, welches ich auf der Rückfahrt besucht habe, welches auch schon Doetinchem gehört.

Wintrack-Masten in den Niederlanden von TenneT.

Zwischen Wehl und Doetinchem befinden sich Wintrack-Masten vom Betreiber TenneT. Diese Masten haben eine neue Bauart und können 380kV als auch 150 kV Strom transportieren. Sie beginnen einem Umspannwerk bei Doetinchem, welches sich am Rouwennoordseweg befindet und enden in der Station Niederrhein südlich vom Stadtteil Wesel-Wittenberg.

Oude Ijsselbrug in Doetinchem Radweg mit Hinweisschild auf den Koningsdag.
Oude Ijsselbrug

In Doetinchem kam ich dann schließlich an der Oude Ijsselbrug aus. Hier in der Waterstraat befindet sich auch ein Parkhaus für Radfahrer, kostenlos.

Die Niederländer haben einmal im Jahr ihren Koningsdag, der fand am 26.04.2025 in Doetinchem statt. Überall hingen die orange-blauen Fähnchen über den Einkaufsstraßen. Es stand auch noch eine Bühne vor der evangelischen Sint-Catharinakirche. Sie wurde im 13. Jahrhundert gebaut und im Jahre 1952 renoviert, 58 Meter ist sie hoch.

Von der Innenstadt bin ich dann schließlich zum Bahnhof gefahren, um ihn mal anzuschauen. Es gibt einen halbstündlichen Verkehr von Arnhem nach Doetinchem und einmal in der Stunde eine Zug, der nach Winterswijk fährt.

Zwembad Rozengaarde, Hallenbad am Bezelhorst in Doetinchem.

Vom Bahnhof in Doetinchem bin ich einfach so quer durch die Stadt gefahren, ohne ein konkretes Ziel. Am Bezelhorstweg gibt es das Hallen-/Freibad „Rozengaarde“ (zwembad) und weiter in Richtung die Sportanlage „de Sportpark Bezelhorst“, wo auch der VV Doetinchem, 1907 gegründet, derzeit in 2024/2025 spielen sie in der 5e klasse C haben, derzeit 5 Spiele gewonnen, 5 Spiele Uendschieden und 7 Spiele verloren.

Da ich in Doetinchem nichts zum Essen fand, ging es dann zurück nach Wehl, wo auch alles irgendwie geschlossen war.

Wehl hat 7.100 Einwohner, hat auch einen Bahnhof, welche nach Arnhem, Zevenaar, Didam und Winterswijk fahren.

Kroketten mit Weißbrot und Salat, Butter und einer Soße.

Schließlich in Didam habe ich mir dann eine kleine Mahlzeit gegönnt.

In Zevenaar, 26.000 Einwohner, hat seit dem Jahre 1487 Stadtrechte, habe ich mir noch etwas mehr angeschaut als nur die Innenstadt.

Zu Zevenaar gehört auch Tolkamer (dort wo sich der Gelderse Poort befindet, wo man auch schwimmen kann), Lobith, Pannerden, Spijk, und noch einige andere.

Stoptrein von Arriva auf dem Weg nach Arnhem hier in Zevenaar am Bahnüberübergang,

Absichtlich habe ich auch zwei Züge nach Deutschland sausen gelassen, weil es mir dort so gut gefallen hatte. Mir gefällt es in den Niederlanden immer sehr gut.

Die letzte Möglichkeit an diesem Tag wäre mit einem Zug ab 22.54 Uhr ab Zevenaar gewesen, wo ich dann um 0.50 Uhr in Essen-Altenessen angekommen wäre.

Am Bahnhofübergang „De Groeneweg“ habe ich dann noch einige Züge gefilmt und fotografiert. Das war auch ein schöner schattiger Ort, wo ich auch niemanden gestört habe.

Die rund 40 km (rund 20 km hin und 20 km zurück) habe ich ohne Probleme überstanden. Diesmal keine Müdigkeit oder ähnlichem. Zur Sicherheit esse ich am Abend kurz vor dem Schlafengehen noch einige Walnüsse für den Magnesiumgehalt in den Beinen, nicht dass ich mal unerwartet nachts aufwachen muss.

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Ich bin Jahrgang 1978, bin Deutscher und wohne noch im Ruhrgebiet, in Essen. Die Auswanderung aus Deutschland steht bald an.

Ich bin introvertiert. Das heißt ein ruhiger Mensch, der keinen Rummel mag. Daher besuche ich bevorzugt Kleinstädte und bin gerne in der Natur.

Meine Fahrten filme ich (Videos auf YouTube), dokumentiere diese hier im Blog.

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