Venlo (Niederlande)
Ein Tag zum Abwinken. Nein, Niederlande top, wie immer.
Ich bin am gestrigen Montag mit dem Regionalexpress RE42 von Essen Hauptbahnhof nach Viersen gefahren. Es gibt ja diese Brückenschäden in Wanne-Eickel, wo der RE42 durchfährt, und schon einmal viele Minuten Verspätung mit sich bringt.
Kurze Zwischenfrage: Wird die Brücke noch innerhalb der nächsten 2.000 Jahren mal repariert oder ist das jetzt ein Gott gegebener Dauerzustand? Schließlich ist das eine Hauptstrecke und keine Nebenbahnstrecke? Ich bin mal gespannt, wahrscheinlich wird sich in den nächsten Jahren nichts tun. Faule Deutsche.
Die Alternative der Regionalbahn RB35, die von Gelsenkirchen Hauptbahnhof nach Mönchengladbach Hauptbahnhof fährt, hat auch nicht funktioniert. Durch den Umbau im Duisburger Hauptbahnhof verkehrt diese Linie in den nächsten Jahren nicht ihren gewohnten Weg.
In Deutschland muss man immer 10 bis 20 Jahres Zeiträumen denken. Schneller wird das ja bei uns nie etwas fertig mehr.
Die Regionalbahnlinie RB33 fuhr mal lange Zeit bis nach Essen Hauptbahnhof, aber durch Personalmangel fährt sie wie ganz früher nur bis Duisburg Hauptbahnhof.
Als Fahrradfahrer scheut man das Umsteigen. Außerdem können wiederum Aufzüge defekt sein, die 1 bis 2 Jahre Reparaturzeit haben. Bei mir im Essener Hauptbahnhof gibt es eine Rolltreppe, die eine Reparaturzeit von Anfang Mai 2025 bis Ende Juni 2025 hat. Dabei sind es nur 10 Stufen, die parallel zu winden. Da kann man die Unfähigkeit der Behörden, Firmen in Deutschland sehen. In anderen, auch europäischen Staaten wäre die Rolltreppe schon nach drei Tagen in Betrieb. Das könnten sich andere Staaten nicht erlauben wegen dieser Kundenunfreundlichkeit, aber der deutsche Michel erduldet ja alles. Deutsche Behörden / Firmen arbeiten im absoluten Schneckentempo.
Der Regionalexpress RE42 hatte also schon in Essen 6 Minuten Verspätung. In Viersen hat man genau diese 6 Minuten Verspätung. Bis Viersen waren es dann schließlich 12 Minuten Verspätung. Sehr viele Bummeleien, sehr viele Zwischenstopps auf der Strecke. Ist wahrscheinlich die Hitze von +23 Grad. Da verbiegen sich schon mal die Gleise. Eisen hat in Deutschland eine andere Schmelztemperatur als auf dem restlichen Planeten – wir erinnern uns, das wollten uns mal links-grüne Parteien uns einreden, aber wenn man freitags nur fürs Klima hüpfen war und nicht in der Schule, dann lernt man so etwas auch nicht.
Auf jeden Fall schaute ich in Google Maps und dachte, 25 km bis Venlo von Viersen aus. Das schaffe ich locker. 50 km schaffe ich an einem Tag auch locker, wenn die Strecke halt gut ausgebaut ist.
Natürlich sind die Strecken das natürlich nicht.

Die Freiligrathstraße ist eine Landesstraße und das heißt Strassen.NRW ist dafür zuständig. Nach dem Befahren der Straße muss ich als Radfahrer aber sagen, da wurde bestimmt seit 30 Jahren nichts mehr gemacht. Ständig musste ich die Straßenseite wechseln. So etwas kostet Zeit. Bis Dülken, westlich von Viersen Mitte gelegen, mit Huckelpisten (Baumwurzeln) zum Glück keine Schlaglöcher, unbefestigte Abschnitte immer noch Standard in Deutschland im Jahre 2025. Natürlich fließt das Geld Richtung Osten oder Radwege in Peru oder feministische Politik nach Afrika. Dafür ist immer Geld da und dafür zahlt auch der deutsche Michel auch super gerne, wenn wir haben so einen tollen Wohlstand hier.
Wenn ich mir die Radwege in den Niederlanden und in Deutschland anschaue und der deutsche Michel immer noch was von Wohlstand faselt (wahrscheinlich alles Tagesschau-Zuschauer, die nichts anderes in die Birne gepflanzt bekommen haben), dann bitte bleibt in diesem tollen Land.
Für mich ist das hier allerdings Dritt-Welt-Land. Selbst in Belgien, wo alles noch einwenig schlechter ist als in den Niederlanden, sind die Belgier den Deutschen immer noch um Längen im Voraus.
Erst in Kaldenkirchen, fast an der Grenze, wurde es langsam besser mit den Radwegen. Wahrscheinlich denkt man, dass man hier den Leuten etwas Wohlstand bieten muss. Leider ist der Bahnhof von Kaldenkirchen (Emmerich ist auch nicht bedeutend besser) immer noch ein vergammelter Ort, den man nur tagsüber und im Schutzanzug betreten kann. Dass dieser noch nicht renoviert wurde, zeigt, dass es Deutschen an allem total egal ist. Für ein Dritt-Welt-Land ist das wohl auch normal.
Wenn einer sagt, das liegt an der Grenze so weit weg von Berlin, dann soll er bloß nicht nach Venlo oder Zevenaar kommen. Dort sind die Bahnhöfe in einem tausendfach besseren Zustand, auch wenn Venlo für niederländische Verhältnisse auch nicht mehr so der Top-Bahnhof ist, aber Kaldenkirchen schlägt er um Lichtjahre.

Ich bin die Strecke von Venlo nach Kaldenkirchen schon einmal gefahren, nur heute umgekehrter Richtung. Klar, auch hier ist der Radwegbelag in den Niederlanden nicht so topp, wie in den übrigen Landesteilen, aber immer noch um ein vielfach besser als im besten Deutschland aller Zeiten, wo die Kinder freitags fürs Klima hüpfen gegangen sind.

Vorbei am Bahnhof von Venlo hin zum F167 Fietspad nach Horst.
Ein absoluter Traum. 4 Meter Breite, CROW-Normen, glatter Asphalt.
Ich wette, in Deutschland streitet man sich noch in den hundert Jahren, welche Norm für den ideal Radweg für Deutschland die beste sei.
Auch hier wechselt der Radweg die Seite der Bahnstrecke, aber anders als in Deutschland gibt es dafür einen Tunnel. Da muss niemand absteigen, die Ampel drücken, warten und dann rübergehen. Schönen Gruß an Straßen.NRW. So muss man das machen.
Links die top ausgebaute N556, in der Mitte der 4 Meter breite Radweg und rechts eine Bahnstrecke mit Güterzuganbindung und den regulären Schienenfahrzeugen.

Deutschland, so geht Verkehr. Auch wenn die Niederlande, genau wie im besten Deutschland aller Zeit, wo man am Freitag fürs Klima zum Hüpfen geht oder gegangen ist, auch ihre Migrationsprobleme haben, siehe 01.05.2025 in Scheveningen (Den Haag), so können sie wenigstens den Verkehr.
Weil ich ja schon mehr als 25 km in den Knochen hatte, ich musste einmal in Boisheim, eine Umleitung fahren – wenigstens gab es eine. In der Regel muss man auf die Straße, habe ich es bis Horst nicht mehr geschafft.

An der Henriette Roland Holstaan nach Blerick, einen Teil von Venlo abgebogen. Ich habe es auch geschafft, das Schwimmbad (zwembad) „De Wisselslag“ zu finden.
Danach habe ich so den nördlichen Teil von Hout-Blerick gestreift, ehe ich dann wieder abgebogen bin in Richtung Blerick.

Blerick hat ein eigenes Zentrum in der Kloosterstraat. Im Gegensatz zu manchem Stadtteilzentrum in Deutschland, besonders im Ruhrgebiet, ist das hier total ordentlich. Kein Müll liegt herum, auch keine Billigläden. Klar, es war jetzt nicht die Luxusmeile.
Da ich hier nichts richtig zu essen fand, (die eine hatte nach 15 Uhr wohl die Küche geschlossen) bin ich dann zurück nach Venlo und habe mir vor dem Bahnhof, in einer wohl umgebauten Tankstelle, ein Eis gegönnt.

Der RE13 (die Triebwagen von der Eurobahn) fuhr schon mit drei Minuten Verspätung von Venlo ab. 6 Minuten zum Umsteigen. Im Bahnhof Viersen-Dülken hat er so lange blöd herumgestanden, dass ich den Anschluss in Viersen an den Regionalexpress RE42 verpasst habe. Der RE42 fuhr gerade aus dem Bahnhof in Viersen, als der RE13 einfuhr.
Die Regionalbahn RB33 hatte auch Verspätung, aber nur einige Minuten. Zumindest brauchte ich in Duisburg Hauptbahnhof, Gleis 1 nicht den Bahnsteig zu wechseln, um die Regionalbahn RB32 nach Essen-Zollverein Nord zu nehmen. Die fuhr am nördlichen Ende ab. Zwar hatte auch sie Verspätung, aber das war auf der letzten Etappe auch nicht mehr so arg schlimm.