ENDLICH schwimmen gewesen
Ich war im Wasser, genauer im Seewasser vom Auesee in Wesel. Eigentlich nichts besonders, aber nach 75 Tagen ohne eigene Krankheit (am Bein irgendwas), war ich wieder im Wasser.
Dabei fing es morgens gar nicht so gut an. Ich bin auch seit Mitte März wieder mit dem ÖPNV (ja Maske auf) gefahren, genauer gesagt mit dem RE3 von Essen-Altenessen bis Oberhausen HBF und dann den RE19 bis Wesel.
Der RE3 (Eurobahn) hatte an einem Feiertag, früh morgens um 7.35 Uhr wieder fünf Minuten Verspätung. Ich fasse es wirklich nicht. Ich verstehe das nicht. Die Umsteigezeit in Oberhausen beträgt 7 Minuten und das wäre beinahe in die Hose gegangen.
Die Eurobahn (da steckt Keolis, ein französischer Betreiber dahinter) hat schon zahlreiche Abmahnungen von zig Zweckgemeinschaften erhalten. Auch die Abellio hat wegen der mangelhaften Leistung auf den Linien RE49, S3 und S9 Abmahnungen erhalten.
Eigentlich sollte die S9 von Gladbeck West schon längst nach Recklinghausen HBF fahren, aber wegen Krankenstand und anderen Gründen fahren dort erst Mitte September Züge dahin. Der RE49 und S3 ist das gleiche Bild. Ich bin von Abellio auch enttäuscht. Aber alle Bahngesellschaften haben ein erhebliches Defizit am Personal.
Ich habe aber den RE19 (von Abellio) dennoch erwischt und war dann ganz früh morgens in Wesel.
Der Auesee ist ganz frei. Da gibt es keinen, der kontrolliert und auch da muss man keine Adressen, die 4 Wochen gespeichert werden, hinterlassen, wie das in Freibädern der Fall ist.
Ich bin dann praktisch sofort ins Wasser gesprungen. Die Badehose, die Jammerbadehose, hatte ich mir zu Hause sofort angezogen und darüber eine kurze Shorts.
Das Wasser war noch kalt, aber so kalt auch wieder nicht. Für einen beschwerdefreien Rücken muss man die Kälte ignorieren.
Ich habe mich dann kurz auf die Wiese hin gesessen. Ich hatte nur ein normales Handtuch eingepackt, kein großes Liegetuch. Dann bin ich noch ein zweites Mal ins Wasser. Jetzt war ich auch länger drin. Jetzt war es auch nicht mehr so kalt. Rückenschwimmen und Brustschwimmen – herrlich.
Wegen der Coronakrise und weniger gewordenen Autoabgase, gibt es deutlich mehr Insekten und auch die Wiese am Auesee war mit sehr vielen Gänsen bevölkert. Dementsprechend lag deren Kot auch überall herum. Gänse kennen keine Toiletten.
Ich habe mich dann noch aufgerafft und bin dann die gesamte Strecke, also 45 km von Wesel nach Essen-Stoppenberg gefahren.
Ich bin auch keine Schnörkelstrecken gefahren, sondern gerade aus, auch an der langweiligen Bundesstraße B8 in Wesel und Voerde. Dann durch Dinslaken-Hiesfeld, Oberhausen Sterkrade, -Osterfeld und wieder über Borbeck und den RS1 nach Essen Zentrum und dann nach Essen-Stoppenberg.
Natürlich habe ich mal kurze Pausen von ungefähr 10 Minuten eingelegt und ab und zu musste ich auch mal etwas länger vor Ampel stehen, um den wichtigen Autoverkehr ja Vorrang zu gewähren.
Vor Jahren bin ich auch von Sterkrade nach Essen gefahren, aber dann über Bottrop, aber die Teutoburger Straße, die L155 weist hier eine starke Steigung in Richtung Bottrop auf und die wollte ich jetzt vermeiden.
Auf dem RS1 bei der WAZ habe ich noch schnell meine Unterschrift für bessere Radwege abgeliefert. Der ADFC Essen stand dort und ich konnte es mir nicht nehmen lassen auch mein Friedrich-Wilhelm darunter zu setzen. Für bessere Radwege dagegen kann man ja nie sein. Ich habe zwar wenig Hoffnung, aber man soll es nie aufgeben.
Ich setze lieber hier meine Stimme ab als bei dubiosen Demos gegen die angeblichen Freiheitsbeschränkungen dabei zu sein, wo irgendwie niemand weiß, wer die Veranstalter sind. Ich halte mich davon fern.