Arnhem (Nederland)
Ja ich war wieder in den Niederlanden und zur Beruhigung aller Kritiker auch mit dem Fahrrad.
Heute Morgen um 7.05 Uhr bin ich zu Hause los, weil ich wollte mit der S3 ursprünglich bis Oberhausen HBF fahren und dann den RE19 nach Arnhem Centraal. Aber weil ich so zeitig am Essener HBF war und auch der Kauf der Fahrradkarte für 3,80 Euro sehr zügig am Automaten vonstattenging, konnte ich schon den RE49 (ja, er fährt auch mal und fällt nicht dauernd aus) um 7.51 Uhr von Essen HBF nach Wesel fahren. Von dort aus bin ich mit dem RE19 30 Minuten später nach Arnhem gefahren.
Mit dem Deutschlandticket kann man auch nach Arnhem fahren, wie man es von anderen Tickets auch gewöhnt ist. Vornweg die Zugangssperren kann ich auch mit dem Deutschlandticket in Arnhem passieren. Weil ich ja im VRR wohne, und Arnhem weiterhin im VRR-Tarif enthalten ist, brauche ich nur die Tageskarte fürs Fahrrad für den VRR.
Der VRR-Tarif gilt nur auf dem RE19 zur Ein – und Ausfahrt. Innerhalb der Stadt gilt der niederländische Tarif. Übrigens, die Busfahrer in Arnhem und sonst wohl in den Niederlanden keine Fahrkarten mehr. Das Ticket muss man sich vor der Fahrt mit den niederländischen Bussen erwerben. Genau wie in Tallinn auch.
Auf jeden Fall war ich um 10.13 Uhr in Arnhem und war erst einmal fast wie gewohnt Winkelcentrum Kronenburg (also Einkaufszentrum) unterwegs. Irgendwie eine Angewohnheit seit meinem Urlaub 2017 in Arnhem. Es gibt dort nichts besonders eigentlich – es ist eigentlich ein stinknormales Einkaufszentrum. Wie in den Niederlanden üblich gibt es dort das kostenlose bewachtes Fahrradparken, was ich natürlich gerne in Anspruch nehme. Am Eingang bekommt das Fahrrad eine Nummer angeklebt und man selber bekommt auch so eine Nummer. Dann parkt man ganz frei, wo frei ist, das Rad und geht wieder. Die Fahrradtaschen kann man getrost am Rad lassen. Das Schöne an Kronenburg ist, es ist überdacht, in dem Gebäude mit drin. Keine Ahnung, wie viele hereinpassen, aber bestimmt 100 Räder würde ich grob schätzen.
Jetzt war ich doch etwas in Nöten und wollte das Flüssige wegbringen. Dort kann man nur mit Karte die 70 Cent bezahlen. Meine deutsche Mastercard hat das Lesegerät nicht angenommen „Onbekend kart“ stand da immer. Zum Glück war die Not noch nicht so groß, dass es kritisch war.
Ich hatte das noch einmal gehabt, bei einem anderen Lesegerät. Erst als ich die Karte beim zweiten Problem eingesteckt hatte, und ich die PIN eingegeben habe, hatte es funktioniert. Bei zwei anderen Einkäufen hatte es mit dem Dranhalten mit der Mastercard aber funktioniert. In Tallinn war das kein einziges Mal aufgekommen. Dort hatte ich nicht einmal die Pin eingeben müssen.
Zurück zum Zentrum von Arnhem und hatte das Fahrrad beim bewachten Fahrradparkplatz in der Gele Rijdersplein abgestellt. Wieder das gleiche Verfahren wie in der Kronenburg. Natürlich verkette ich das Fahrrad an diesen Fahrradständern. Mein Rad ist zwar schon 6 Jahre alt und hat etliche Macken, aber gestohlen haben möchte ich es auch nicht. Wie auch hier habe ich die Fahrradtasche dran gelassen. Würde mir in Deutschland nie in den Sinn kommen.
In der Bakkerstraat gibt es den Buchhandel „Het Colofon“ (das Impressum), die neben aktuellen Büchern, auch 2nd Bücher zu reduzierten Preisen haben (in der ersten Etage). Beim Anblick der 2nd Bücher in der 1. Etage dachte ich, bis ich hier durch bin, hat der Laden dreimal geschlossen. Meistens gibt es dort die interessanteren Bücher. Es gab auch eine ganz super hübsche Frau dort, die dort gearbeitet hatte. Ich glaube nach der Erfahrung von Tallinn, mit der Frau aus dem Museum und hier in der Buchhandlung sollte ich meine Besuche auf diesen Bereich weiter ausdehnen. Ok so belesen bin ich nicht. Ich suche da eher nach wissenschaftlichen Büchern, aber trotzdem ….. ;-).
Ich bin auch fündig geworden. Einen Roman auf Französisch „Journal d’un écrivain en pyjama“ von Dany Laferrière (es liest sich auch ganz flüssig), ein wissenschaftliches Buch auf Niederländisch „Het kleine boek van de oerknal“ und ein Buch über die niederländische Rechtschreibung, natürlich für stark reduzierte Preise.
Anschließend bin ich, nach der Abholung des Rades zum Winkelcentrum Presikhaaf gefahren, welches ich auch noch von 2017 kannte. Wie auch die Kronenburg ist Presikhaaf wirklich „nur“ was für Einheimische. Keine Ahnung, ob sich hier Deutsche freiwillig verirren. Es liegt an der Ijssellaan etwas versteckt hinter einer Tankstelle.
Mir hat es in Arnhem besonders der Radweg an der Stadhouderstraat angetan, aber auch schon seit 2017. Ein Zweirichtungsradweg, der unabhängig vom Autoverkehr verläuft. Er wird von sehr vielen Fahrradfahrern angenommen. Es ist das westliche Teilstück vom Radweg, der von Zevenaar kommt – kann man so zusagen. Man kann ja von Zevenaar fast störungsfrei bis Arnhem Mitte fahren. Klar muss man an einigen Ampel warten – so ist das auch nicht, aber meistens verläuft der Radweg parallel zu Autostraßen. Wenn es auch nicht so heiß gewesen wäre, also für meine Verhältnisse, hätte ich die „lange“ Strecke von 12 km auch gefahren.
Aber so bin ich zurück zum Bahnhof von Arnhem und mit dem RE19 um 14.45 Uhr zurück nach Deutschland. Erst Störung bei Praest an einem Bahnübergang. Dann Signalstörung in Oberhausen-Sterkrade. Von Oberhausen HBF fahren derzeit keine Züge über Essen-Altenessen. Die S3 um 16.17 Uhr ist nach Essen bzw. Hattingen ausgefallen. Schließlich bin ich bis Duisburg HBF gefahren, auf Gleis 9 in die S1 nach Essen HBF gefahren.
Dann in Mülheim-Styrum. Die S1, wo man drin sitzt, wird umgeleitet über die Fernbahngleise, weil eine S-Bahn liegengeblieben ist (wahrscheinlich sind +29 Grad einfach zu viel für die Deutsche Bahn AG). Durchlassen von zwei ICE-Zügen. Dann noch einmal warten auf den Fernbahngleisen vor Mülheim HBF. Wegen der Benutzung der Fernbahngleise konnte der Zug nicht in Essen-Frohnhausen halten (gibt es nach Mülheim HBF keine Weichen zu den S-Bahngleisen?), dann vor Essen-West wieder warten, bis die S-Bahnzüge des Gegenverkehrs die Strecke passiert haben.
Es dauert nur einige Minuten, aber man ist müde, man schwitzt und dann ist jede Minute warten nur lästig. Zum Glück hat man das Rad dabei, sodass man nicht noch auf die Linie 107 warten müsste und sich in die volle Straßenbahn quetschen müsste.
Zum Glück denke ich immer im Voraus und bin bei den S-Bahnen, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, ganz vorne, weil dann kann ich in Essen HBF über eine Nebenhalle zur Hollestraße gehen. Dann muss ich nicht durch das volle Hauptgebäude, weil das nervt, weil der eine rennt von einem Gleis zum nächsten und so.
Ich habe meinen Bedarf bei der Bahn erst einmal gedeckt. Morgen ganz normal wieder zum Bahnen schwimmen hier nach Essen-Rüttenscheid mit dem Rad.