Gelderland innerhalb von zwei Tagen

Gelderland innerhalb von zwei Tagen

Nach meinem Besuch am vergangenen Mittwoch (18.04.2018) war ich am gestrigen Freitag (20.04.2018) noch einmal in benachbarten Ausland. Startpunkt war auch wieder Zevenaar, aber diesmal ging es nach Doesburg (11.000 Einwohner, das an der Ijssel gelegen ist.

Im letzten Sommerurlaub war ich schon zweimal da, aber immer nur auf der Durchreise. Diesmal habe ich die kleine ehemalige Hansestadt etwas genauer erkundet.

Mich reizen derzeit die eher grenznahen niederländische Städte, weil man diese in der Regel immer nur durch fährt und eigentlich meistens nicht so beachtet.

Mit dem Fahrrad und Zügen der Deutschen Bahn AG und Abellio bin ich also bis nach Zevenaar gefahren. Von Zevenaar bin ich dann schließlich geschwind durch die Fußgängerzone gefahren, die einen Mittelstreifen geschaffen hat, wo Fahrradfahrer fahren dürfen.

Zevenaar Fahrradampel (typisch für die Niederlande)

Über die N336 und nach 7 km auf die N338 (dann noch ca. 4 km), die über einen sehr guten Fahrradweg verfügen (wie alle anderen Landstraßen auch), bin ich nach 50 Minuten in Doesburg angekommen. Auf den eher baumlosen und häuserlosen Landstraßen erhöhe ich mein Tempo auch einwenig.

Doesburg verfügt über ein kleines Stadtzentrum (keine Fußgängerzone im herkömmlichen Sinne) mit vielen kleinen Geschäften. Die große Martinikirche ist von weitem sichtbar und dient daher als guten Orientierungspunkt.

Die große Martinikirche im Zentrum von Doesburg

Mein Wunsch, einen Antiquitätenladen aufzusuchen hat sich leider zerschlagen. In 2017 hatte ich hier einige interessante Bücher über die Provinz Gelderland gekauft. Ein allgemeines und eins speziell über die Stadtgeschichte von Zutphen, einer weiteren Hansestadt, im Nordosten von Arnhem gelegen (ca. 25 km). Heute war der Antiquitätenladen geschlossen.

Um meine Wasservorräte aufzufrischen, war ich kurz bei COOP. Dort habe ich mir noch etwas zu essen gekauft.

Mein weiteres Ziel war wieder der Redderlaag (oder Rhederslag) von Giesbeek, was ein Stadtteil von Zevenaar ist. Von Doesburg sind es 4 km über die N338 Richtung Arnhem. Am anderen Ende von Giesbeek befindet sich ein Strandabschnitt. Ich hatte mich nur gewundert, dass es dort einen FKK-Strand gab. In meiner Erinnerung von damals gab es keinen.

Aber es gab auch einen Bereich, wo wir Freunde von Badekleidung schwimmen können. Viele junge Niederländerinnen und deren Freunde kamen an und saßen auf der Liegewiese zogen ihre Kleider aus, lagen im Bikini und Badeanzug auf der Wiese, aber keiner ging Richtung Wasser. Alle, die dahin gingen, waren auch nicht drin. Anscheinend war das Wasser noch zu kalt. Ich trug auch meine Jammer (Badehose) unterhalb der 3/4 Tight mein langärmeliges Schwimmshirt hatte ich auch dabei, aber wenn Einheimische nichts in Wasser gehen, warum soll ich dann mich bemühen, zumal ich noch den Kompressionsstrumpf hätte ausziehen müssen. Aber wir haben auch erst Ende April. Normalerweise kann man im Mai es mal wirklich wagen.

Also blieb ich auf der Liegewiese, auch eher im Schatten.

Beim Betrachten meiner mitgebrachten Karten ergab, dass es zwei ähnlich aussehende Strandabschnitte vom Redderlaag gibt und ich war 2017 am nördlicheren.

Aber hier war ein idealer Knopppunt so dass ich nicht von hier weg fuhr. Ein Knopppunt ist eine Wegmarkierung für Fahrradfahrer und Wanderer. Die ganze Niederlande ist damit überzogen. Man braucht eigentlich nur eine Karte, um etwas genauer zu planen, aber neben den Knooppunten gibt es immer eine Übersichtskarte dazu, die an der Straße steht. Dazu stehe auch noch ein kleiner Text über die Bedeutung des jeweiligen Punktes.

Leider konnte ich mich bislang nicht so sehr darauf verlassen.

Ich bin den Punkten bis kurz vor Duiven gefolgt. Hier wies mich das Hinweisschild die Hauptstraße zu verlassen, um auf einen Radweg durch ein Gewerbegebiet zu fahren. Diese Strecke hat sich als Umweg herausgestellt, denn ich kam in der westlich von Duiven belegende Stadt Westervoort aus. Westervoort liegt kurz vor Arnhem und ich sah die mir vertraute Brücke zur Überquerung der Ijssel vor mir.

Daher bin ich links direkt nach Duiven abgebogen. Natürlich habe ich auch immer wieder meinen eigenen persönlichen Wasservorrat aufgetankt. Man kann derzeit nicht genug trinken (bei +27 Grad).

Die heilige Remigiuskirche im Zentrum von Duiven nahe von Restaurants

In Duiven habe ich trotz allem noch eine Toilette aufsuchen wollen, aber auch in einem zentrumsnahen Einkaufzentrum fand sich keine.

Duiven und Westervoort haben alle einen Bahnhof, nur der deutsche RE19 aus Düsseldorf hält nur in Zevenaar und Arnhem. In Duiven und Westervoort hält er nicht. Darum hätte ich mir weitere Kilometer nach Zevenaar vielleicht erspart, wenn es so wäre.

In Zevenaar habe ich dann endlich eine öffentliche Toilette in einem Parkhaus für 50 Cent gefunden, die auch offen war. Meistens sind solche öffentlichen Toiletten wegen jahrelangen Reparaturarbeiten geschlossen. So kenne ich das aus Deutschland. Es sind meist auch vorgeschobene Gründe, damit Drogendealer dort nicht sich nicht spritzen können.

In Zevenaar wollte ich etwas essen, aber die normalen Cafés waren natürlich alle überfüllt. Ich wäre auch ins Café gegangen, aber irgendwie ist mir das auch nicht in den Sinn gekommen. Abermals bei COOP habe ich dann noch einmal etwas Wasser gekauft und etwas fruchtiges, das ich dann später im Zug gegessen hatte. Ich habe um 15.54 Uhr Zevenaar verlassen.

In Zevenaar und Arnhem gibt es keinen Entwerter des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr. Ich hatte nämlich ein Vierfahrten-Zusatzticket zu meinem Ticket 2000. In diesem Falle bestätigen die Zugbegleiter, die das auch wissen, also man macht sich nicht straffällig, dann die Uhrzeit im Zug wann man eingestiegen ist. Das heißt, man muss dann zum Zugbegleiter hin gehen und der stempelt ab und notiert sich die Uhrzeit auf dem Feld des Stempelsaufdruckes.

Auch wenn es einige Enttäuschungen gab, der Tag war gut. Meine Kondition hat sich wieder stark verbessert und habe auch keine Schmerzen mehr im Bein. Ich habe noch zwei Tage regulären Urlaub ehe ich dann wieder für zwei Monate auf der Arbeit.

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