Geschäftsreise nach Frankfurt Tag 3, 4 und Rückfahrt
Am Montag war ich nach der Arbeit direkt in die Unterkunft gefahren. Das heißt, ich bin mit dem Rad zur Arbeit und von dieser wieder zurück. Es ist schon ein tolles Erlebnis, dass alles mit dem Rad zu machen.
Am zweiten Tag war ich noch kurz in der Innenstadt von Frankfurt. Ich wollte bei Sportscheck noch etwas schauen, was mir eventuell gefallen könnte. Sportscheck gab es mal in Essen, sind dann wohl wegen zu hoher Ladenmiete ausgezogen. Vielleicht spielten auch andere Gründe eine Rolle. Aber das wurde öffentlich nicht kommuniziert.
Bei Sportscheck fand ich leider nichts, was mir so auf Anhieb gefallen könnte. Eine kurze Hose fand ich nicht schlecht, aber für eine ganz kurze wäre das Wetter auch demnächst draußen nicht optimal. Danach war ich noch bei Karstadt und in dem Einkaufscenter „My Zeil“. Dafür dass es so groß war, fand ich dort nichts besonders, außer einen Fanshop von Eintracht Frankfurt (hauptsächlich Fußball, aber auch andere Sportarten) und den Skyliner Frankfurt (Basketball).
Es regnete am Dienstag, also bin ich auch nicht lange unterwegs gewesen.
Meine Kollegen sind schon am Dienstag nach Hause gefahren. Ich wollte das ruhig am Tag der Deutschen Einheit machen. Außerdem wäre das wieder ein hektisches Gucken auf die Uhr, wegen der Abfahrt des Zuges.
Man stresst sich schon zu viel (auch ich wegen irgendwelchen Blödsinn), dann muss ich das so auch nicht machen.
Ich bin also am Tag der Deutschen Einheit zurück gefahren. Die Nacht von Dienstag auf Mittwoch habe ich so gut wie gar nicht geschlafen. Irgendwo im Block feierte ein Club eine Technoparty (oder mehr Trance würde ich sagen). Die Melodien fand ich gar nicht so schlecht. Am Tage würde mich das auch sehr gefallen, aber in der Nacht fand ich die Lautstärke etwas unpassend.
Aber vielleicht soll ich mich nicht so anstellen, denn schließlich war der Mittwoch ja Feiertag. Ich denke viele andere mögen nachts laute Musik aus der Nachbarschaft sehr.
Um ungefähr 9 Uhr habe ich die Unterkunft verlassen und habe mich langsam auf den Weg zum Hauptbahnhof gemacht, aber zu Fuß, das Rad schiebend dahin. Das Wetter war ja prächtig, es war wieder wärmer als den Tag zuvor. Ich habe dann noch einige Fotos gemacht.
Den Weg zum Bahnhof trug ich noch meine lange Tight, die ich dann in der Toilette, weil ich auch dringend musste gegen eine 3/4 Tight umtauschte. Es war doch viel wärmer als noch in der Unterkunft vermutet und warum soll ich unnötig schwitzen?
Um 11.42 Uhr sollte IC 2024 von Frankfurt nach Hamburg-Altona fahren. Der Zug wurde allerdings in Passau eingesetzt und ich ulkte etwas herum, wegen Verspätung und so. Ich war schon auf Gleis 6, wo der Zug abfahren sollte. Irgendwann so gegen 11 Uhr schaute ich noch einmal auf die Anzeigentafel und der Zug wurde gar nicht angezeigt. Es wurde einer um 11.20 Uhr angezeigt und dann der nächste um 12.05 Uhr. Ich glaubte noch an einer Gleisänderung. Ich bin schnell zur großen Anzeigentafel gelaufen und dort stand:
IC 2024 Verspätung 60 Minuten. In der Bahn App habe ich dann gelesen: Personen im Gleis.
Für sehr viele Leute ist das wohl ein Kavaliersdelikt, ein Ulk den Bahnbetrieb zu stören. Natürlich weiß ich, dass man die Leute (leider) nie zu fassen bekommt, denn wenn die wenige Polizei dort auftaucht, sind diese schon längst über alle Berge.
Manchmal sind es auch Menschen, die die Züge nur fotografieren wollen, aber die stellen sich auch nahe ans Gleis und auch dann wird der Zugbetrieb eingestellt. Ich fotografiere auch sehr gerne Züge, aber immer mit einem gehörigen Abstand zum Gleis (und manchmal verzichte ich dann auch lieber).
Die Wartezeit vertrödelte ich mir außerdem mit dem Fotografieren der Züge. Man ist nicht alle Tage in Frankfurt und Kopfbahnhöfe gibt es auch nicht im Ruhrgebiet. Der Vorteil des Kopfbahnhofes ist, dass man mit dem Rad nicht für Gleiswechsel mit dem Aufzug fahren muss. Das habe ich diesmal echt zu schätzen gewusst. Das wirft natürlich ein neues Licht auf Stuttgart 21 für mich.
Im Bahnhof habe ich neben einem belegten Baguette noch eine Bratwurst gegessen. Der Preis der Bratwurst im Brötchen ohne Senf oder Ketchup betrug nur 2,70 Euro.
Nein, ich finde solche Verspätungen nicht lustig. Der Zug kam auch tatsächlich um 12.42 Uhr. Zwischenzeitlich war die Verspätung von 65 Minuten angewachsen. Das Fahrradabteil war recht leer. Man merkt die Nebensaison an, was ja auch nicht schlimm ist.
Wenn man im Februar (2018) mit dem Rad und Zug nach Brüssel fährt, kann man dies im Herbst in Deutschland machen.
Ursprünglich wollte ich ja nur mit reinen Nahverkehrszügen fahren. Von Essen aus kann man mit dem RE16 bis Siegen HBF fahren und dann mit der RE99 nach Frankfurt. Nur leider wurde in Plettenberg im Sauerland gerade gebaut, so dass diese Verbindung diesmal wegfiel.
Eine andere Alternative, die ich schon mit meinem Vater gefahren bin – mein Vater war immer sehr offen für solche Sachen, wäre noch mit den Zügen nach Duisburg HBF (von Essen), dann mit dem RE5 nach Koblenz HBF und dann mit dem RE2 nach Frankfurt (dieser fährt dann die Rheinseite gegenüber von Boppard, hier fährt nur die RB26 von Köln Messe/Deutz nach Mainz HBF) über Wiesbaden. Damals sind wir mit Nahverkehrstickets insgesamt fünf Stunden gefahren. Weil die Verbindung auf der Rückfahrt noch nicht abfuhr, sind wir spontan mit dem Regionalexpress spontan nach Limburg/Lahn gefahren, mit der Regionalbahn nach Koblenz und dann wieder mit dem RE 5 ins Ruhrgebiet.
Natürlich habe ich in Frankfurt aufmerksam die Regionalexpress-Linien studiert. Der RE30 von Frankfurt HBF nach Kassel HBF ist mir schon seit ewig Zeiten ein Begriff, wie auch der RE3 nach Saarbrücken. Neu war mir der RE55, der BR 445, nach Würzburg fuhr.
Ich bin 2008 auch eine Strecke von Leipzig HBF nach Essen HBF, nur mit Nahverkehrszügen absolviert. Fahrzeit 9 Stunden. Auf der Strecke Halle/Saale nach Kassel Wilhelmshöhe fuhr kein Fernverkehr, also über Lutherstadt/Eisleben, Sangershausen und dann nach zwei Stunden Aufenthalt in Kassel, wo ich kurz noch mit der Straßenbahn in die City fuhr, mit dem RE17 nach Hagen/HBF.
Zuvor bin ich auch von Saarlouis (Saarland) nach Essen über Trier und Euskirchen (mit dem RE12 über Gerolstein) gefahren.
Ich wäre von Frankfurt, wenn nur mit dem Nahverkehr, auch um 7 oder 8 Uhr losgefahren.
Mich packt halt immer so einwenig das Abenteuer, auch wenn die Bahn an manchen Tagen komische Kapriolen schlägt und diese verfluche, so sind andere Verkehrsträger keine ernsthafte Alternativen. Für mich ist oftmals nicht der Preis so entscheidend, sondern wer fährt wie bzw. worüber hin.
Das Transportwesen Bahn stelle ich nicht in Frage, sondern nur die Arbeit der Verantwortlichen. Der Transport Schiene ist nun mal reichlich komplizierter als dieser auf der Straße. Das ist mir klar und wahrscheinlich geht davon die Hauptattraktion auch wiederum aus.
Die Rückfahrt war dann recht angenehm, wieder am Rhein entlang und dann bis Wuppertal. Zwischenzeitlich verringerte sich die Verspätung auf 55 und 50 Minuten. In Wuppertal konnte ich die S9 nach Essen nehmen.