Jahresrückblick 2020
Nachdem ich in LinkedIn schon meinen Rückblick als Video veröffentlicht habe, eine Neuerung in diesem Jahr, man muss ja mit der Zeit gehen, mache ich hier auch meinen Jahresrückblick. Nein, das ist kein 1 bis 2 Minuten Video für gestresste Leute, die meinen mit immer kürzeren Videos große Aufmerksamkeit zu erringen. Ich halte es mit meinem bekannten YouTube (Unternehmer eines Lebensmittels), der sagt, dass ein Video erst bei 20 Minuten anfängt zu wirken. Also, dass da die Informationen in den Kopf gelangen. Er sagte auch zu Recht, woran kann man sich an den kurzen Videos noch erinnern? Er hat da recht, denn an die kurzen Videos kann ich mich nicht daran erinnern.
Das Video hat eine Dauer von 17 Minuten. Wer meint keine Zeit zu haben, weil alles zu hektisch sei, sollte bei sich anfangen und sich fragen, warum er meint, dass man alles immer kürzeren Zeiten erledigen zu müssen. Fangen nicht so Burnouts an? Wer so etwas ganz toll findet, der kann ja sehr oft in Burnouts geraten.
Neben dem vermeintlichen Vorgeplänkel über den wahrlich missglückte Kinder Oma-Schelte vom WDR und den Buschbränden in Australien (Klimawandel wurde mal wieder sofort thematisiert) ist ja Corona immer noch in aller Munde und das seit März.
Der Lockdown hat mich endlich das Homeoffice beschert, was eigentlich nicht vorgesehen war, aber wir durften auch von zu Hause aus arbeiten, was ich aufgrund der Anfahrt sehr angenehm empfand. Auch die Spätschicht bis 20 Uhr hätte ich gerne gemacht. Wie oft habe ich mich über diesen verdammten RE2 (Düsseldorf-Münster – damals noch) aufgeregt, der um 20.13 Uhr ausgefallen ist? Im Sommer war das ja noch erträglich auf den RE1 (Anfahrt 20.28 Uhr, Ankunft 20.53 Uhr in Essen – aber meistens hatte der Zug 5-10 Minuten Verspätung) zu warten, aber im Winter, wenn der kalte Wind durch den Flughafenbahnhof weht, ist das alles anderes als angenehm. Da habe ich dann die lange Fahrt der S1 (Abfahrt 20.18 Uhr, Ankunft 20.55 Uhr in Essen) in kauf genommen, weil dann hatte ich wenigstens Wärme. Selbst wenn der RE2 um 20.13 Uhr pünktlich gekommen war, die Abfahrt in Duisburg hat es sehr oft um 5-10 Minuten verschoben, weil er noch den dauerverspäteten Intercity abwarten musste. Es gibt ja nur ein Gleis für Regional- und Fernverkehr in dem angeblich so hochmodernen Deutschland.
An alle die das jetzt denken: „ist doch nicht so schlimm“. Ja, Sommer +30 Grad am Abend. Wo sind da die meisten Leute um 20 Uhr? Noch auf der Arbeit? Wohl kaum. Der normale Arbeitnehmer denkt sich, wenn er im Biergarten sitzt, doch nicht mehr an die Arbeit. Er denkt nicht daran, dass andere um 20 Uhr noch bei der Arbeit saßen. Um 20.00 Uhr vergessen auch die meisten, dass sie schon morgens um 6 Uhr aufgestanden sind (weil viele mir sagten, dass ich bei der Spätschicht lange schlafen könnte, aber trotzdem heilfroh waren nicht bis 20 Uhr zu arbeiten, weil sie dann genüsslich ihren Feierabend im Biergarten oder im Freibad genossen haben). Trotz des vermeintlichen Vorteils erst um 11.15 Uhr mit der Arbeit zu beginnen, wollte keiner auf Dauer tauschen.
Auf dem Hinweg, besonders zur Spätschicht, bin ich immer 2 bis 2,5 Stunden früher losgefahren, weil Signal- / Stellwerkstörungen waren sehr oft die Regel. Ok, wenn alles gut geklappt hatte, war ich dann manchmal 1 Stunde vor Arbeitsanfang da, was auch blöd für die Arbeitskollegen aussah, aber ich war da. Es hätte auch ganz anders kommen können.
Da war das Homeoffice ein echter Segen. Aus diesem Grund poche ich auch bei meinem zukünftigen Arbeitgeber auch auf das Homeoffice. Natürlich nicht jeden Tag, aber an 2 oder 3 Tagen in der Woche sollte es schon möglich sein und nicht nur am Freitag. Wenn, was wäre so schlimm daran? Der Chef denkt auch nicht daran, am Freitag einen möglichst langen Anfahrtsweg nach Hause ins Wochenende zu nehmen. Er sucht sich auch die bequemste Lösung aus. Aber beim Angestellten soll es nicht so sein, weil der Angestellte nicht Chef ist?
Wegen des Lockdowns im Frühjahr 2020 bin ich auch nicht mehr so viel gefahren. Es gab aber das Angebot des VRR’s, dass man in der Zeit der offiziellen Sommerferien in NRW als Ticket 2000 im Abo quer durch NRW fahren konnte, am Wochenende. Die weiteste Fahrt war eine Fahrt nach Lembruch nördlich von Osnabrück.
Osnabrück ist aber nicht mehr NRW. Stimmt, es ist schon Niedersachsen. Ich bin bis Münster/Westfalen gefahren. Dort habe ich mir im HBF das Niedersachsen Ticket + Fahrradkarte gekauft. Das Niedersachsenticket ist ein Tagesticket, welches für alle Regionalverkehrszüge gilt. Der Tag war also einbißchen teurer als sonst üblich, aber ich wollte den preislichen Vorteil nutzen. Von Münster/Westfalen bin ich mit der RB66 (Westfalenbahn) bis Osnabrück HBF gefahren und dann nach einer Wartezeit von 40 Minuten mit dem RE9 (Niedersachsen) bis Lemförde. Alles Weitere in diesem Blogeintrag vom 09.08.2020.
Ich war aber auch in Minden/Westfalen, Paderborn (aber da war ich schon einige Male mehr in der Vergangenheit), in Rheine.
Nun gut, dann kam die Arbeitslosigkeit ab dem 01.10.2020 und der Rest ist schnell erzählt, denn im Lockdown Light und harten Lockdown habe ich mich hauptsächlich um meine eigene IT-Fortbildung gekümmert.
Für mich persönlich, auch wenn ich davon persönlich überhaupt nicht profitiere, war der erste bemannte Flug einer Falcon 9 Rakete am 30.05.2020. Das habe ich mir natürlich live angeschaut. Das war natürlich eine Pflicht für mich. Mitte November 2020 gab es die erste reguläre Mission mit vier Astronauten. Leider war der Start nach deutscher Zeit erst um 1.26 Uhr an einem Montag (wo ich arbeitslos war). Die USA nehmen ja keine Rücksicht auf die anderen Erdbewohner. Die USA sind nicht Deutschland. Wenn es einen Exklusivvertrag zwischen dem DFB und dem Volk auf dem Nördlichen Marianen Insel gäbe, der vorsieht, dass die dortige Bevölkerung die Spiele um 15.30 Uhr Ortszeit sehen könnte, müsste der deutsche Fan um 7 oder 8 Uhr morgens ins Stadion gehen. Ich wette, das würden auch die Deutschen mitmachen, denn wir Deutschen müssen uns mit der restlichen Welt unterwerfen, vielleicht noch so ein Erbe aus dem Zweiten Weltkrieg, dass Deutschland immer noch meint, in den nächsten Jahrmilliarden es allen im Ausland gerecht werden zu müssen und dann muss dann der deutsche Fußballfan halt in den sauren Apfel beißen und an einem samstagmorgens um 7 Uhr ins Stadion zu gehen. Aber ich brauche keine Angst zu haben, unsere deutschen Politiker werden das deutsche Volk schon umerziehen. Das deutsche Volk macht das auch sehr gerne mit. Das sieht man zurzeit in der Coronakrise ganz deutlich.