Unerwartet heute Morgen schon geblecht
Blechen heißt etwas zahlen. Ich weiß nicht, ob das in gesamt Deutschland verstanden wird. Der Begriff Mutti ist bei uns wohl im westdeutschen Raum eher abfällig gemeint, aber nach einem YouTuber in Ostdeutschland eher positiv besetzt.
Auf jeden Fall war ich heute Morgen wieder bei den Entsorgungsbetrieben und hatte alte Plastiktannenbäume, einen alten Schlitten (einen zweiten, einen mit Lenker hatte ich vorher schon entsorgt, aber den hatte ich damals zerlegt), eine Plastikverpackung und Kleinteile. 2,50 Euro habe ich bezahlt. Der Bauschutt, den ich vor einigen Wochen dabei hatte, damit kam ich für umsonst rein. Ich vermute, der Plastiktannenbaum ist nicht reines Plastik, sondern ich denke, mir, der ist noch mit etwas durchtränkt, damit er nicht so entflammbar ist. Wenn das etwas kostet, ok, kein Problem. Ich habe allerdings etwas verdutzt geschaut. Nein, ich protestiere da nicht, denn wenn es logisch begründet ist, ist das ja kein Problem.
Man könnte ja mir sagen, ich hätte den ganz normal in die Hausmülltonne entsorgen können. Das Problem ist, ich weiß nicht, ob sie morgen leeren werden. Schon einige Male sind Leerungen ohne Streik ausgeblieben. Die Beschwerden über dieses Vorgehen gehen durch das gesamte Stadtgebiet. Noch neulich hatte ich von jemanden über Twitter auf dem Kanal der Stadt Essen (die Essener Entsorgungsbetriebe haben keinen Kanal – wahrscheinlich trauen sie sich nicht, weil sie sonst mit Klagen überhäuft würden).
Ich weiß auch nicht, wann ein neuer (lokaler) Lockdown für Essen käme. Essen hatte einen Wert von 72 Fällen pro 100.000 Einwohner (also Corona), Gelsenkirchen lag über 113. Wenn es zu einem Lockdown käme, dann kann ich es mir vorstellen, dass es das gesamte Ruhrgebiet betrifft, zumindest den Kernbereich, denn Haltern am See, Wesel, Hamm, Unna gehören auch noch zum Ruhrgebiet. Wenn man Teile von Unna und gesamt Hamm weglässt, sind das die ländlichen Regionen des Ruhrgebiets. Persönlich ist Haltern am See sehr schön, Wesel – geht so. Wenn es den Auesee in Wesel nicht gäbe, würde mich die Stadt nicht so interessieren.
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Eine Bewerbung ist gestern in die Nähe von Rendsburg gegangen. Ja, die Stadt liegt nicht direkt am Meer, aber sie hat sehr viel Wasser und den NOK, den Nordostseekanal und diese komische Schleife im Bahnverkehr in der Stadt. Der Clou ist, dass einen Fußgängertunnel unterhalb des Kanals gibt, den man mit Rolltreppen und Aufzügen erreichen kann. Es gibt auch eine frei zugängliche Badestelle. So etwas finde ich total klasse. Aber auch Freibäder sind in der näheren Umgebung vorhanden und auch ein Hallenbad. Ich hätte auch kein Problem damit, im Winter ins Freibad, um dort im warmen Wasser zu schwimmen. Nur der Landgang danach wäre etwas arg kalt, aber es ginge ja nur um das Schwimmen. Auf dem Hinweg, wenn man noch trocken ist, ist der Körper viel widerstandsfähiger als so mancher glauben mag. Natürlich soll man nicht stundenlang durch die Kälte laufen, aber die fünf Minuten von der Umkleide bis zum Becken schafft der Körper locker – auch Frauen. Ich mache das auch.
Gestern im Film „Damm999 – Wasser kennt keine Gnade“ sagte eine Frau, auf die Frage, dass ihr Haar durch den Regen nass sei, dass ihr das nichts ausmachen würde. Ok, einer Schauspielerin hat man diese Worte in den Mund gelegt, aber ich denke, dass es auch in der Realität solche Menschen gibt, die außer mir, das nichts ausmachen. Als Radfahrer macht mir das nichts aus. Ich habe auch wieder eine Regenjacke, aber die Hosen werden trotzdem feucht. Aber was feucht geworden ist, wird wieder trocken – also bis heute Morgen war es so. Ein ehemaliger Arbeitskollege, auch so begeisterter Radfahrer, wie ich, von mir aus Ratingen sagte das auch immer (er war um die 63 Jahre alt – aber das Alter hat man ihm nicht angesehen). Die Familie aus Ehefrau und zwei Kindern haben zwar noch ein Auto, aber sie sind zu 99 % nur mit dem Rad unterwegs. Er sagte, früher als die Kinder noch kleiner waren, da hatten sie gar kein Auto. Es geht alles – sag ich auch immer. Man muss nur wollen.
Darum bin ich auch immer so genervt. Ja, das Auto hat seinen Stellenwert, aber nur alles mit dem Auto zu machen, finde ich blöd. Gerade in den ländlichen flacheren Gegenden ist das Fahrrad ideal. Statt ein Auto für 30.000 Euro kann man sich drei Fahrräder kaufen. Ein E-Bike (also die Variante bis 45 km/h), dann ein Lastenfahrrad (mit Motor) und ein normales. Für Lasten benutzt man das Lastenfahrrad, das E-Bike für weitere Entfernungen und das normale für die nähere Umgebung bis 15 km. Klar, Kleinkinder / Kinder dürfen noch nicht auf das E-Bike – denke ich mir.
Ansonsten sehe ich keine Probleme – auch nicht auf dem Land. Eigentlich sollte jede Tankstelle mit kleiner Reparaturwerkstatt auch Fahrräder zumindest so fahrtüchtig machen können, dass man noch so weit fahren kann bis man die nächste richtige Fahrradwerkstatt erreichen kann.
Ich bin das perfekte Beispiel, der solche Reparaturen nicht so durchführen kann, also Bremsen wechseln oder einen Platten beheben (Vorrad noch eher beim Hinterrad mit der ganzen Kette ist schon schwieriger). Ist ein Defizit. Man hat es mir auch noch nicht gezeigt.