
„Porta Westfalica: Mehr als nur ein Denkmal – eine sportliche Entdeckungstour“
Ich war nach November 2003 und dem 12. Juli 2020 mal wieder in Porta Westfalica. Da ich meinen Blog hier erst seit 2011 betreibe, gibt es den Bericht von 2003 nicht.
Lage von Porta Westfalica
Porta Westfalica liegt zwischen Hannover und Bielefeld und hat 37.000 Einwohner. Weit sichtbar, wenn man mit dem Zug fährt, ist das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, welches auf einer Höhe von 294,2 Meter auf dem Wittekindsberg befindet.
Es hört sich nicht hoch an, aber der Bahnhof von Porta Westfalica liegt auf einer Höhe von 50 Metern, das heißt man muss über 200 Metern Höhenunterschied auf 1,5 km überwinden, wenn man die kürzeste Route wählt, durch den Wald. Selbstverständlich habe ich mir diese sportliche Herausforderung gestellt. Nach meinem Klettern vor einigen Wochen in Solingen Burg vor der Wupper zur Burg hinauf, zeigte, dass ich das auch überwinden konnte.
Namenserklärung
Der Weserdurchbruch nennt man Westfälische Pforte, aber auch Porta oder Wasserscharte. Bis vor 11.650 Jahren, im Pleistozän, war das Gebirge hier noch miteinander verbunden. Im Laufe Zeit veränderte sich die Bergstruktur, der Fluss, den wir heutzutage Weser nennen, konnte durchfließen.
Meine Anfahrt
Um 9.15 Uhr habe ich den Essener Hauptbahnhof erreicht und bin mit dem RE6 innerhalb von knapp zwei Stunden nach Porta Westfalica gefahren.
Anfahrt mit dem ÖPNV nach Porta Westfalica
Die Bahnlinien sind, die Porta Westfalica anfahren:
- RE6 (Köln/Bonn Flughafen nach Minden/Westfalen
- RE60 (Rheine nach Braunschweig HBF)
- RE70 (Bielefeld HBF nach Braunschweig)
- RE78 (Bielefeld HBF nach Nienburg/Weser)
In der Nähe von der Straße „Unter den Tannen“ gibt es noch die Haltestelle „PW-Barkhausen, Porta“ von den folgenden regionalen Buslinien (Stand Juni 2025):
- 413 (Minden, Johannes-Wesling-Klinikum nach Minden, Johannes-Wesling-Klinikum (Ringlinie, nur von Montag bis Samstag)
- 414 (Porta Westfalica-Barkhausen, Füllenkamp nach Porta Westfalica-Hausberge, Schalksburg Montag bis Sonntag)
- 448T (Taxibus P.W-Hausberge, Schalksburg nach P.W-Hausberge, Schalksburg – Ringlinie Montag bis Sonntag)
- 461 (Minden, ZOB nach Bad Oeynhausen, ZOB Sültebusch, Montag bis Sonntag)
In unmittelbarer Umgebung der Haltestelle gibt es noch ein gastronomischer Betrieb und eine Bäckerei, wenn man sich etwas für den Aufstieg stärken möchte.
Es gibt auch einen kostenpflichtigen Shuttlebus (Extratarif – von Sonntag vom 18.04.2025 bis 05.10.2025 – Fahrplan hier) vom Bahnhof in Porta Westfalica zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal, aber es ist ja nicht allzu weit, nur steil halt.
Anfahrt mit dem Auto
- Bundesautobahn A2 bis zur Ausfahrt Porta-Westfalica, Ausfahrt 33)
- Bundesautobahn A30 bis zur Ausfahrt Dehme, Ausfahrt 33)
- Bundesstraße B61 (Bassum nach Rheda-Wiedenbrück)
- Bundesstraße B65 (Bohmte nach Velechde)
- Bundesstraße B482 (Leese nach Holtrup)
Die Parkplätze am Kaiser-Wilhelm-Denkmal kosten nach Stand Juni 2025 2 Euro für die erste Stunde.
Meine Wanderung zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal
Vom Bahnhof bis zur Straße „Unter den Tannen“ sind es ungefähr 1,1 km.
Man kann den Bahnhof Porta Westfalica nur an der Hausberger Straße verlassen, direkt über die Weserbrücke Porta Westfalica gibt es keinen Zugang, wäre eigentlich ganz sinnvoll.
Nach dem Überqueren der Weser (ja genau der Fluss, den man aus Bremen kennt), muss man sich noch einmal ein wenig in Geduld üben, denn die Ampelphasen zum Überqueren der Anschlussstellen zur Bundesstraße B61 sind nicht gerade fußgängerfreundlich. Man muss lange warten. Auch auf die Portastraße (die L876) einmal überqueren, weil man muss auf die westliche Seite wechseln, kann lange dauern.
Vorbeikommt man am ehemaligen Hotel Kaiserhof, welches von 1895 bis 1896 erbaut worden ist. Im Jahre 2011 ging der Betreiber in die Insolvenz und im Dezember 2011 geriet es auch in Brand. Inzwischen ist es eine Ruine.
Unmittelbar hinter dem Hotel Kaiserhof nimmt man die Straße „Unter den Tannen“ und hier fängt schon die erste Steigung an. Hier ist sie noch gemächlich. In einem Rondell gibt es einen ausgeschilderten Weg zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Von hier an ist die Steigung bestimmt 10 % oder noch mehr. Eine Frau mit einem Kinderwagen versuchte hier wirklich hoch laufen. Es ist ein Waldweg, wo gemerkt, mit Steinen und Ästen. Vorneweg ich habe sie später oben am Denkmal gesehen, also sie hat es schafft.
Ich bin einem älteren Mann gefolgt, der allerdings ohne Rucksack den Weg hoch gelaufen ist, als ob er das sehr oft machen würde. Wir hatten uns auch kurz unterhalten, aber er hatte ein Tempo drauf gehabt, dass ich abreißen musste. Ich bin es nicht gewohnt, mal so eben mehr als 200 Höhenmeter innerhalb 1 km zu überwinden. Da bin ich doch der Flachlandtiroler.
Da ich auch noch weiß, wie leicht verletzlich der untere Bereich von meinem Unterschenkel sein kann, bin ich wegen den vielen Ästen vorsichtig gegangen. Wenn ich dann noch außer Puste komme und unkonzentriert werde, trete ich auf einen Ast und der bohrt sich in den Unterschenkel. In den meisten Fällen ist die Wunde in einer normalen Geschwindigkeit wieder geschlossen, aber manchmal muss ich da intensiv nachhelfen. Ich hatte eine missliche Situation schon Ende Mai 2025 gehabt.
Ankunft am Kaiser-Wilhelm-Denkmal und Kaiser Wilhelm I.
Dafür wird man schließlich auf der unteren Plattform des Kaiser-Wilhelms-Denkmals, welche von 1892 bis 1896 gebaut wurde, auf den wunderschönen Ausblick auf den Weserdurchbruch, auf Porta Westfalica und sogar auf Minden/Westfalen freuen.

Zurzeit folge ich viele Orte, eher unbewusst, wo Kaiser Wilhelm I (1797–1888) sich aufgehalten hatte oder wo man ihn ein Denkmal setzte. Nicht, dass einer auf die Idee kommt, ich hätte ein Faible für den Menschen.

Dann ging es weiter hinauf zum Standbild von Wilhelm I. Es ist eine vom Bildhauer aus Herzebrock (heute Herzebrock-Clarholz, südlich von Bielefeld, bei Rheda-Wiedenbrück) Caspar von Zumbusch (1830-1915) erstellte Bronzefigur, die hier 7 Meter groß ist.

Porta Westfalica Barkhausen
Nach einer Pause auf dem Sockel des Standbildes, mit dem phantastischen Ausblick auf den Weserdurchbruch, der Porta, begann auch wieder der Abstieg. Es gibt oben nur einen einfachen Imbiss.
Rückweg / Rückfahrt
Vorneweg, ich habe kaum fotografiert und gefilmt, weil ich kaum einen sicheren Platz für mich gefunden habe, um stabil zu stehen und die Kamera schwenken zu können. Einer der Wanderwege war mit einem Baggerfahrzeug verbreitet, ich vermute Holzarbeiten, sodass der Boden sandig geworden war.
Am Ende des Abstiegs waren die Oberschenkel so von der Kraft des entgegen Stemmen, wackelig geworden, dass ich mich an der Portastraße setzen musste.

Eigentlich wollte ich mit dem RE6 um 13.33 Uhr zurück ins Ruhrgebiet fahren, aber dieser Zug ist ausgefallen. Nach dem Bahnnavigator ist dieser sogar pünktlich bis Bielefeld HBF gefahren, aber dann hat man ihn wenden lassen. Also bin ich mit der nächsten Fahrgelegenheit um 14.33 Uhr zurück nach Essen gefahren, wo ich pünktlich um 16.33 Uhr angekommen bin. Die Warterei bei +25 Grad Außentemperatur war jetzt auch nicht so schlimm. Im Sommer kann man das gut aushalten.
Mit meiner morgendlichen Joggingrunde und dem Hinlaufen zum Essener Hauptbahnhof und wieder zurück (dann kurz zum Einkaufen) waren es am Ende 21.496 Schritte. Ich war ganz schön platt am Abend bei meiner Ankunft. Selbstverständlich habe ich mehr als ordentlich geschwitzt. Der Auf- und Abstieg zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal hat sehr viel Kraft gekostet.
Den Hinweg vom Bahnhof Porta-Westfalica bis zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal dauerte eine Stunde, der Rückweg ca. 45 Minuten.
Der darauf folgende Tag war Ruhetag. Keine besonderen Anstrengungen sind zu unternehmen. Der Körper braucht die Rengeneration.